»Familiäre« Bürgerversammlung in Gottmadingens Fahr-Kantine
Große Aufgaben stehen an

Gottmadingen (mu). Fast in »familiärem Kreis« informierte Bürgermeister Dr. Michael Klinger auf der Bürgerversammlung in der Fahrkantine über die Geschehnisse und über die wichtigsten Vorhaben in der Gemeinde. Höhenfreibad war gestern - oberste Priorität hat heute die Eichendorff-Schule. Deshalb stand dieses Thema im Fokus der Versammlung.

Welch gewaltige Herausforderung das Großprojekt für die Gemeinde bedeutet, zeigt schon allein der Kostenvergleich: Dieser bewegte sich beim Höhenfreibad um 5 Millionen Euro - beim Schulprojekt liegt der Kostenrahmen bei mindestens 15 Millionen Euro für eine Sanierung, bis zu 17,4 Millionen Euro bei einem Neubau. Florian Steinbrenner vom Bauamt zeigte die Zeitschienen mit den unterschiedlichen Entscheidungspunkten im Planungsprozess auf, und Kämmerer Andreas Ley ergänzte die finanziellen Aspekte. Markante Daten sind im Sommer diesen Jahres die Entscheidung »Sanierung oder Neubau?«, im Herbst der Antrag auf Förderung und der Bauantrag, der Baubeginn in den Sommerferien 2018 sowie die geplante Eröffnung der »neuen Eichendorffschule« im Herbst 2020.

Um dieses Großprojekt zu stemmen sei der Gemeinderat bereits jetzt schon bei einer Haushaltskonsolidierung, so der Kämmerer. Denn abzüglich von Zuschüssen, Krediten, Grundstückserlösen, Rücklagen und Einnahmen klafft eine Lücke zwischen 2 und 3,2 Millionen Euro, die geschlossen werden müsse.

Auch das Thema »Wohnraum« erläuterte Bürgermeister Klinger an diesem Abend und zeigte auf, wo in der Gemeinde Wohnraum entstand. Aktuell entstehen oder sind gerade insgesamt 190 Wohnungen oder Häuser in der Gemeinde entstanden. Davon lediglich 18 auf der »grünen Wiese«. Diese Innenentwicklung fördert die Verwaltung, um den Ortskern attraktiv und lebendig zu halten und weniger Baugebiete in freier Landschaft entstehen zu lassen. Dabei wird Wert auf die ausgewogene Mischung aus Einfamilienhäusern und Geschosswohnungen gelegt, betonte Klinger.Aus der Bürgerschaft wurde angeregt, mehr Wohnraum für kleinere Geldbeutel zu schaffen.

Abschließend gab Michael Klinger einen Ausblick über die Unterbringungssituation der Flüchtlinge in Gottmadingen. Auch hierbei spielt die Schaffung von Wohnraum eine wichtige Rolle, denn aus den Gemeinschaftsunterkünften müssen die Flüchtlinge dann in der Anschlussunterbringung untergebracht werden. Derzeit leben sieben Flüchtlingsfamilien und 33 einzelne Asylsuchende aus 14 Nationalitäten in Bietingen, Randegg und Gottmadingen. Der Großteil wird von ehrenamtlichen Paten der Bürgerhilfe in Gottmadingen (BiG) betreut, fünf Personen sind aktuell in Arbeit und 16 Kinder besuchen den Kindergarten oder die Schule. Unterstützung leistet bei der Bewältigung von Flüchtlingsaufgaben auch der Flüchtlingsbeauftragte der Gemeinde, Martin Rauwolf. In Planung ist derzeit eine Gemeinschaftsunterkunft für 435 Flüchtlinge im Industriepark, und gebaut wird für die Anschlussunterbringung ein Mehrfamilienhaus im Kornblumenweg.

Autor:

Ute Mucha aus Moos

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