Der Bunte Hund ist wieder da
Huups – Meine Sabattjahrzehnte sind vorbei

Foto: Redaktion

Die Fastnacht 2024 wird mir wohl lange in Erinnerung bleiben. Bis 2020 habe ich für das Wochenblatt geschrieben, aus meiner bescheidenen Sicht auf vier Beinen. Und dann kam Corona. Und wir (das Wochenblatt und ich) hatten den Kontakt verloren. Ich kam mit dem, was die Menschen in der Coronazeit so miteinander veranstaltet haben, auch nicht mehr so richtig zurecht. Ich brauchte eine Auszeit. Die Zweibeiner würden wohl von einer Identitätskrise sprechen…

Was macht man, wenn man sich so fühlt? Ich jedenfalls bin auf eine lange Wanderschaft gegangen, grob überschlagen 25  Hundejahre lang. Es war eine Suche. Im Laufe der Zeit merkte ich: Ich kann und will nicht ohne die Zweibeiner, aber ich kam mit  meinem Latein so nicht weiter: Überall Krise und die Menschen wirkten aggressiver als vor Corona, wütender und ängstlicher, wie wenn sie nicht vertrauen würden, dass die Zukunft schon gut werden kann. Und viele haben Angst davor, dass die nächsten Jahre sehr schwierig werden könnten, so schwierig, wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr.

Die Zweibeiner verdächtigen und beschuldigen sich gegenseitig allem möglichen. Unter uns Hunden ist dafür großes Verständnis. Im Gegensatz zu unseren wilden Brüdern und Schwestern, den Wölfen, sind wir auch nicht so gut in der Lage, einen Konflikt schnell und gut zu lösen und sich dann wieder zu vertragen. Ist dafür verantwortlich, dass wir Hunde generationenlang einen vollen Futternapf hatten? Und wir nicht aufeinander angewiesen sind? So scheinbar unabhängig voneinander, aber voller Angst, dass der Futternapf plötzlich leer sein könnte? Wer weiß…

Jedenfalls, Sie lesen es schon, ich hatte mehr Fragen als Antworten und bin auf meiner Suche weit herumgekommen. Dann hat mich die Sehnsucht gepackt. Was war das für ein inneres Fest, die Hegauberge von weitem zu sehen und wieder einzutauchen in die schönste Landschaft Europas (ich kenn‘ mich da jetzt aus). Und ich wollte inkognito bleiben und dachte, wenn ich so, wie ich bin mit meinem bunten Fellkleid, auf die Fastnacht gehe, dann falle ich nicht weiter auf.

Pustekuchen.
Ich lief natürlich am Umzug punktgenau einer kleinen Wochenblattgruppe in die Arme. Und die ließen mich auch nicht mehr los: „Wir könnten Dich gerade gut brauchen“, sagten Sie und nach einer Nacht darüber schlafen, habe ich entschieden. Ok: Ich beende mein erkenntnisreiches Vagabundenleben und werde hier nochmal sesshaft. Und so sitze ich jetzt in den Wochenblatt-Besprechungen
unter dem Tisch, bin in der Region wieder unterwegs und schaue mal, ob das, was ich mir auf Tour so zusammengereimt habe und das, was ich jetzt erleben werde, irgendwie zusammenpasst.

So. Das war es fürs erste von mir, schöne Fastenzeit und bis nächste Woche!

PS: Natürlich freue ich mich wieder über Post: bunterhund@wochenblatt.net

Autor:

Redaktion aus Singen

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