Start muss auch mit Handbremse vollzogen werden am 15. Januar
Impfzentrum kommt nicht früher

Symbolbild Stadthalle | Foto: Seit Montag haben die Vorbereitungen für das Impfzentrum in der Stadthalle Singen begonnen. swb-Bild: of/Archiv
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Singen. Auch wenn sich derzeit die Meldungen um schnelle Zulassung von Impfstoffen überschlagen, das Kreisimpfzentrum in Singen wird trotzdem erst am 15. Januar seinen Betrieb aufnehmen. Das wurde am Dienstag nochmals bestätigt.

Und es wird erstmal ein doch sehr schmaler Start werden, wie Landrat Zeno Danner am Dienstag ankündigen musste. „Wir werden wohl am Anfang nur etwa 150 bis 200 Impfdosen am Tag zur Verfügung haben“, so Danner im Anschluss an die Sitzung des Krisenstabs. Nach der Ankündigung des Sozialministeriums hätte das Kreisimpfzentrum (KIZ) in der Stadthalle eine Kapazität von rund 800 Impfungen pro Tag, die in zwei Schichten dort bewältigt werden sollen. Aber offensichtlich steht flächendeckend noch nicht mehr Impfstoff in Baden-Württemberg zur Verfügung.

In der ersten Phase können Personen ab 80 Jahren, pflegebedürftige Personen und ihre Betreuer geimpft werden, was rund 20.000 Menschen im Kreis Konstanz wären. Rund 70 Prozent der Pflegebedürftigen Personen werden daheim von Angehörigen oder Pflegediensten gepflegt, bräuchten also Hausbesuch. Der Besuch des Impfzentrums geht nur nach Terminvereinbarung und Zuteilung eines Zahlencodes, die Kontaktdaten werden erst kurz vor der Eröffnung veröffentlicht um das Zentrum nicht schon vor dem Start zu blockieren.

Wie in der Medienkonfernen am Dienstag erklärt wurde, dauert ein Besuch schon eine Weile. Den Impflingen werde nach der Erfassung, die erhalten nach der Ameldung einen 12-stelligen Zahlencode zur Identifiaktion, erst einmal ein Informationsfilm vorgeführt, danach gibt es ein Informationsgespräch mit einem der Ärzte für das man kein Zeitbudget einplane, so dass hier auch längere Gespräche bei Bedarf möglich seien. Erst dann geht es in die Impfkabinen und danach nochmals in eine Ruhezone, in der Abgewartet werden soll, ob sich eventuell allergische Reaktionen einstellen. Das könne bis zu einer halben Stunde gehen.

In der Warteschleife auf einen Starttermin befinden sich auch noch die Kliniken im Landkreis, die ihr Personal selbst impfen lassen wollen. Man habe noch keinen Termin, wann ein Impfstoff geliefert werde, der natürlich sehr frühzeitig geordert wurde, so Prof. Hinder vom Gesundheitsverbund des Landkreises am Dienstag.

Weiter viel Druck in den Pflegeheimen

Die aktuelle Infektionslage ist im Landkreis weiterhin hoch, auch wenn die Region derzeit bei den 10 am wenigsten belasteten Kreisen mit einer Inzidenz von 146 positiv gesteten Personen auf 100.000 Einwohnern in sieben Tagen noch deutlich unter dem Landeswert 200, der am Wochenende überschritten wurde. An den Steigerungen haben die Pflegeheime ein starken Anteil, die Dr. Hannes Winterer vom Gesundheitsamt bestätigte. 17 der rund 60 Pflegeeinrichtungen im Landkreis sind inzwischen von Corona-Infektionen betroffen. Die Infektionen würden inzwischen auf vielfältigen Wegen in die Einrichtungen eingetragen, durch Mitarbeiter genauso wie Besucher sagte Winterer. Das wird sich auch nicht kurzfristig ändern, da sich der Krankheitsverlauf bei doch bei den SeniorInnen sehr lange hinzieht. Gerade deswegen ist die Zahl der Verstorbenen weiter gestiegen und hat die Marke von 91 erreicht.

Anspannung in den Kliniken

Wie Prof. Frank Hinder vom Hegau-Bodensee-Klinikum am Dienstag berichtete, habe es zwar am Wochenende eine leichte Entspannung gegeben, das war am Montag schon wieder dahin. In Singen gibt esderzeit 10 erkrankte Personen, 14 in der Abklärung und sieben auf der Intensivstation. In Radolfzell sind es 14 Covid 19 Patienten, drei in der Abklärung und zwei auf der Intensivstation. Wie Prof. Ivo Quack vom Klinikum Konstanz mitteilte sind dort aktuell am Dienstag 16 an Covid 19 erkrankte Patienten, zwei in der Abklärung und sieben auf der Intensivstation. "Das bedeutet eine Auslastung von 45 Prozent ilm Intensivbereich mit Covid 19 Patienten. Über den jahreswechsel erhoffe man sich eine Entlastung, da zu dieser Zeit keine elektiven Eingriffe vorgenommen würden, also geplante und dadurch auch verschiebbare OP's.

Testmöglichkeiten auch rund ums Fest

Durch das Sozialministerium werden landesweit 80.000 Tests kostenlos angeboten, für Personen die an den Feiertagen Pflegeheime besuchen wollen. Dazu wird das DRK in Konstanz in der Luisenstraße 1 am Mittwoch, 23. und Donnerstag, 24. Dezember von 13 bis 16 Uhr und das DRK Rettungszentrum in Radolfzell, Konstanzer Str. 74 am Mittwoch, 23. Dezember von 13 bis 16 Uhr diese Schnelltests ermöglichen.

Wie Landrat Zeno Danner weiter informierte, wird das Abstrichzentrum am Konstanzer Klinikum am Samstag, 26. Dezember, wie am Samstag, 2. Januar, jeweils von 12 bis 16 Uhr geöffnet sein, dabei gehe es in erster Linie darum eventuelle postive Ergebnisse bei Schnelltests durch einen PCR-Test zu überprüfen. Damit sollen die Schwerpunktpraxen über die Feiertage entlastet werden. Eine Anmeldung und Terminvergabe erfolgt über 07531 800-2480.

Landrat Zeno Danner mahnte in der Medienkonferenz daran, nicht alles zu tun was erlaubt sei nach der akutellen Lage. "Es geht dabei nicht nur darum sich selbst zu schützen, sondern auch andere." Nur wenn wir zusammen die Regeln

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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