Streiktag in Singen mit deutlichen Worten
Kita-Mitarbeitende wollen mehr Achtung für ihren Job

Entschlossen zeigten sich die streikenden Kita-Mitarbeitenden am Mittwochmorgen vor dem Singener Rathaus.  | Foto: swb-Bild: of
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Singen. Rund 50 Mitarbeitende von Kitas im Hegau aus neun Einrichtungen in Singen, Rielasingen-Worblingen und Steißlingen waren am Mittwochmorgen einem Aufruf zum Warnstreik der Gewerkschaft ver.di gefolgt. Die Zahl stellt die Gewerkschafter durchaus zufrieden, denn viele Kitas in der Region mussten wegen des Ausfalls von Mitarbeitenden durch die aktuelle Infektionslage passen, da dort oft ohnehin nur Notbetrieb gefahren werden könne. Einen solchen hätten aber auch die bestreikten Kitas angeboten. Die Streiks sollen auch nach Ostern fortgesetzt werden, kündigte Hanna Binder als stellvertretende Landesbezirksleiterin an. Auch zum "Tag der Arbeit" am 1. Mai wolle man die schlechte Lage im Erziehungsbereich zum großen Thema machen, wurde die Kampfbereitschaft gegen die kommunalen Arbeitgeber signalisiert. An Dienstag hatte es bereits Warnstreiks in Konstanz und Radolfzell mit Kundgebungen gegeben.

Martin Gross, ver.di Landesbezirksleiter: „In Kitas und sozialen Diensten verschärft sich die Situation für die Beschäftigten durch die Gleichzeitigkeit der Corona-Krise und der Auswirkungen des Krieges in der Ukraine dramatisch. Die Einrichtungen sind längst über dem Limit, die letzten Kraftreserven sind aufgebraucht. Es ist nicht mehr erklärbar, dass die Arbeitgeber sich bisher jeglichen Vorschlägen für Entlastungsregelungen verweigern.“

Hanna Binder, stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin: „Weil die Bezahlung schon seit Jahren nicht mehr der Tätigkeit und Belastung in diesen Berufen entspricht, wächst die Fachkräftelücke Jahr für Jahr weiter. Die bisherigen Versuche der Arbeitgeber, mit Werbe- und Abwerbe-Kampagnen die Lücke zu schließen, sind zum Scheitern verurteilt. Es ist höchste Zeit für eine nachhaltige Lösung.“

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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