Fulminantes Konzert auf dem Hohentwiel
LaBrassBanda bringen die Karlsbastion zum Beben

LaBrassBanda um Frontmann Stefan Dietl brachten die Karlsbastion bei ihrem fultminanten Auftritt förmlich zum Beben.
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Singen. Sie sind einer der mit Abstand bekanntesten Brass-Bands, welche Deutschland aktuell zu bieten hat. Nun gastierten LaBrassBanda zum ersten Mal beim Hohentwielfestival und boten auf der fast ausverkauften Karlsbastion ein hoch stimmungsvolles wie fulminantes Konzert.

Die Stimmung war schon bei vielen BesucherInnen sehr ausgelassen, als die ersten auf die Karlsbastion kamen. Dabei konnte man, wenn man sich genau umschaute, zahlreiche Lederhosen und Dirndl entdecken. Diese Ausgelassenheit erreichte ihren ersten Höhepunkt, als mit der "Jack Russell's Halsbänd" aus Bermatingen eine Brass-Band vom Bodensee die Menge einheizte. Mit 90er Medleys und bekannten Blasmusik-Hymnen wussten die Mannen bestens, das Publikum schon vor dem eigentlichen Konzertbeginn auf Hochtouren zu bringen.

Nach dem Einspielen des Blasmusik-Klassikers "Auf der Vogelwiese", zu dem der gesamte Platz lautstark mitsang, betraten dann die acht Mannen von LaBrassBanda aus Übersee am Chiemsee die Bühne auf dem Hohentwiel. Die anfangs noch sehr ausgelassene Stimmung wandelte sich bei Jung und Alt jetzt um in pure Ekstase. Dies zeigte sich vor allem mit den Liedern "Bauersbua" und "Autobahn", ehe man für das Publikum eine "viertel Stunde Funk" einlegte. Hier zeigte sich eindrucksvoll der große Variantenreichtum der Band, so konnte man das feierlaunige Volk mit Liedern wie "InDiHö", "Indian Explosion" und dem "Bayrischen Techno" von diesem besonderen Mix vollends überzeugen. 

Ein Hauch von Eurovision schwebte mit "Nackert" über der Karlsbastion, so musste sich die Band damals mit diesem Lied beim deutschen Vorentschied zum Eurovision Song Contest 2012 knapp der Elektrodance-Gruppe Cascada geschlagen geben. Etwas spirituell wurde es bei "Ujemama" welcher laut Sänger und Trompeter Stefan Dietl von einem bayrischen Geist handle, der jederzeit über einen wacht und ihn oder sie beschützt. Zünftig wurde es beim Lied "Scheena Dog" aus dem Album Around the World", bei dem man auch als Nicht-Brass-Fan kurz die Augen schließen und den Moment genießen konnte. 

LaBrassBanda bringen die Karlsbastion zum Beben

Einen ganz besonderen Moment gab es nach etwas mehr als einer Stunde Konzert, als die Band, die alle komplett Barfuß auftraten, eine treue Konzertbesucherin auf die Bühne holte. Die ältere Dame namens Kathi besuchte - einschließlich dem Konzert auf dem Hohentwiel - insgesamt 150 Konzerte von LaBrassBanda sowie insgesamt über 800 Konzerte Deutschlandweit. "Das ist einfach unglaublich, was diese Frau tut, um kleinere oder große Künstler zu unterstützen", sagte Dietl, der sichtlich von dieser Liebe zur Musik überwältigt war. Zu ihren Ehren spielte die Band das heitere Lied "Marienkäfer". 

Vor eine ganz schwierige Entscheidung stellte LaBrassBanda das immer noch feierlaunige Publikum bei "Kaffee vs. Bier", ehe die Brass-Götter aus Bayern es mit "Danzn" aus dem gleichnamigen Album sowie "Holland" dazu aufforderte, das kräftig das Tanzbein zu schwingen - was die BesucherInnen aber eh schon von Minute eins taten. Dass es bei LaBrassBanda auch mehr als wild zugehen kann, zeigte die Band mit "Ringlbleame", bei dem es im Publikum zu einer sonst eher bei Heavy Metal-Festivals bekannten "Wall of Death" kam. Darüber hinaus durften auch andere Bandmitglieder zeigen, was sie draufhatten. So zeigten Posaunist Manuel Winbeck und Schlagzeuger Manuel da Coll mit mitreißenden und fetzigen Soli, aus welchem musikalischem Holz sie geschnitzt sind. 
Mit "Auerhahn", einem weiteren Stück mit Solo, diesmal von Tubist Matthias Hoffmann, läutete die Band den Endspurt auf dem Hohentwiel ein. Mit "Z'Spot dro" und Alarm legte sich die Band nochmal ordentlich ins Zeug, ehe mit einem Stück für Trompeter Jörg Hartl sowie dem etwas gediegenerem "LaBa" ein sehr heiterer bayrischer Sommerabend auf der Karlsbastion zu Ende ging.

Die gute Nachricht nach diesem fulminanten Auftritt: Die Karlsbastion steht noch.

Autor:

Philipp Findling aus Singen

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