Johannespassion in Herz Jesu vom ALU-Madrigalchor

Leid und Leidenschaft

Singen (of). Jedes Osterfest hat ein besonderes Glanzlicht. Und das dürfte in diesem Jahr die Johannespassion sein, die der Madrigalchor der ALU unter der künstlerischen Leitung von Hartmut Kasper am kommenden Palmsonntag, 14. April, 17 Uhr, in der Herz-Jesu-Kirche aufführen wird. Schon seit letztem Sommer wird geprobt, auch an manchen Samstagen, aber es sei ein Stück, das die Sänger des Chors mit seinen rund 80 Stimmen selbst auserwählt hatten, quasi als die Herausforderung für dieses Jahr, nachdem letztes Jahr zu »Singen im Takt« weltliche Musik im Vordergrund stand. Wenn man die letzten Proben miterlebt hat, spürt man genau, wie nah die Stimmen an dieses gewaltigste der Evangelien herangerückt sind, an die Dramatik, die schon mit dem Verrat Jesu beginnt und deren »Showdown« am Kreuz das Publikum immer wieder in einer tiefen Betroffenheit unter den schwarzen Wolken dieses Schlüsselpunktes der abendländischen Kultur zurücklässt - zumal die Texte gegenüber den meisten Messen in Deutsch sehr gut nachvollziehbar sind. Drei Ebenen der Handlung, vierstimmig zumeist der Gesang, dazu die gewohnt professionelle Begleitung des Barockorchesters »L’arpa festante« sowie die Solisten Barbara Kasper (Sopran), Florence Awotula (Alt), Klemens Mölkner (Tenor), Michael Marz (Bariton), Davide Fior (Evangelist) und Simon Hegele finden jetzt in den Schlussproben zum Klanggemälde zusammen, das Luther am Karfreitag erstmals im Gottesdienst aufführte. Und wer das Glitzern in den Augen von Dirigent Kasper beim Mediengespräch sah, weiß, dass es eine wahrlich große Aufführung wird. Karten im Vorverkauf gibt es auch im WOCHENBLATT.