Singen feierte seine Abendgesellschaft
Nach den Krisen nun wieder der Blick in die „Zukünfte“

Zum 20. Geburtstag ging der Gruß von »Singen aktiv« natürlich auch an den Mitbegründer von »Singen aktiv«, Dr. Gerd Springe, mit einem Foto aus einem Interview des Wochenblatts an der Riesenleinwand. | Foto: swb-Bild: Oliver Fiedler
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  • Zum 20. Geburtstag ging der Gruß von »Singen aktiv« natürlich auch an den Mitbegründer von »Singen aktiv«, Dr. Gerd Springe, mit einem Foto aus einem Interview des Wochenblatts an der Riesenleinwand.
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Singen. Es war wieder ein richtig volles Haus und die Wiedersehensfreude war spürbar. Denn zuletzt konnte die »Abendgesellschaft« des Standortmarketings »Singen aktiv« 2019 gefeiert werden, danach ging es erst mal darum, die Welt und vor allem die Stadt auf Abstand am Laufen zu halten. Deshalb sollte es am Donnerstagabend in der Singener Stadthalle mit rund 600 Festgästen – und das war wirklich das »Who is Who« der regionalen Wirtschaft – in vom Braun Möbel Center gezauberter Candlelight-Atmosphäre nach den Krisen auch mit dem Blick in die »Zukünfte« gehen. Ganz bewusst so bezeichnet vom Speaker des Abends, Dr. Maximilian Lude, der den Gästen mit vielen Beispielen deutlich machte, wie exponentiell die Transformation unserer Gesellschaft neue Welten eröffnet, und wie neue Modelle des Arbeitens und Lebens gerade durch die »Generation Z« gesetzt werden.

Nach zwei Jahren Aussetzen war natürlich einiges anders. Denn begrüßt wurden die Gäste erstmals von Wilfried Trahals neuem Vorsitzenden des Standortmarketings »Singen aktiv«, das mit der Abendgesellschaft auch seinen 20. Geburtstag feierte. Zusammen mit Geschäftsführerin Claudia Kessler-Franzen stellte er die Chancenstadt Singen vor, die eben auch in den letzten zwei Jahren ihren Leuchtturm noch etwas höher setzen konnte. Der Gruß ging natürlich an den Mitbegründer von »Singen aktiv« und Vorsitzenden über 20 Jahre,Dr. Gerd Springe, der aus privaten Gründen nicht dabei sein konnte.

20 Jahre sicherer Kurs

Begonnen habe man mit 53 Gründungsmitgliedern, inzwischen seit man nach 20 Jahren bei 275 Mitgliedern aus Industrie, Handwerk, Mittelstand, Handel und Dienstleistern. Unter Dr. Springe habe man mit Weitsicht den »Chancenstandort Singen« entwickelt, den Verein habe er mit unermüdlichem Einsatz, Augenmaß und sicherer Hand geführt, wurde Dr. Gerd Springe vor den Festgästen mit einem Portrait im Großformat gewürdigt.
»Ist das Zukunft oder kann das weg?«, war dieser Abend überschrieben. »Um unsere Einstellungen, um unser Tun geht es«, verwies Wilfried Trah auf die multiplen Krisen, die gerade die ganze Gesellschaft herausforderten. Da Krisen im Allgemeinen ja Chancen seien, Dinge zu verändern, wolle man auch mit Mut in die »Zukünfte« blicken, da diese ja in mehrere Richtungen weisen würden, je nach Standpunkt. »Sie, die hier im Saal sitzen, Sie machen den Unterschied«, richtete Wilfried Trah direkt an die Festgäste. »Sie haben in den letzten Jahren den Unterschied gemacht, der Singen in seine aktuelle gute Situation gebracht hat.« »Wir wollen die aktuellen Themen gemeinsam anpacken und freuen uns, diesem Weg nun auch gemeinsam zu gehen«, unterstrich Claudia Kessler-Franzen in ihrem Part der Begrüßung.

Das Herz des Landkreises

Singen sei das industrielle Herz des Landkreises und der Mittelstand das verlässliche Rückgrat der Stadt. Sechs weltmarktführende Unternehmen seien hier zu Hause in der Stadt, 7.000 Menschen arbeiteten in Industrie und Handwerk an der Zukunft der Stärken der Stadt, man sei ein internationaler Logistikknotenpunkt, in dem über 1.000 Menschen arbeiteten. 3.000 Menschen mit einer handwerklichen Ausbildung arbeiteten in der Stadt. Der Singener Handel mit seinen knapp 200.000 Quadratmetern Verkaufsfläche zeige sich nach zwei Jahren Corona-Transformation robust, die Eröffnung des Cano-Shoppingcenters mit 85 Fachgeschäften stärke die Einkaufsstadt Singen. Man hoffe, dass dies auch eine positive Ausstrahlung für den Erhalt von Galeria Karstadt in der Stadt habe. Stolz sei man auf den medizinischen Standort, der hoffentlich bald Zentrum des Landkreises werde, auf die kulturelle Strahlkraft, den Bildungsstandort, vor allem das neue Schülerforschungslabor, das letztes Jahr in Betrieb ging und die Brücke zwischen Schule, den Hochschulen und den forschenden Unternehmen werden soll und von Kultusministerin Theresa Schopper bereits als »best Practice« gewürdigt wurde. Die nächste Brücke zur Forschung mit dem »Reallabor« der HTWG Konstanz bei Fondium zu Fragen der Decarbonisierung, Mobilität und Digitalisierung habe nach der Unterzeichnung der Verträge, die durch eine Startfinanzierung der Stadt Singen möglich wurden, schon einen weiteren wichtigen Erfolg geschafft: Denn die Carl-Zeiss-Stiftung unterstützt die Projekte zur Decarbonisierung der Industrie hier mit rund einer Million Euro, konnte Claudia Kessler-Franzen die Gäste dieses Abends exklusiv informieren.

»Des wird scho werre«

Der anschließend vom Poppele-Zunftmeister Stephan Glunk durchgeführte »Wahl-O-Mat« mit Applausinstrument ergab denn auch guten Mut mit »des wird scho werre« auf alemannisch.
Und so ging es auch weiter in Richtung Zukunft: in eine für Dr. Maximilian Lude doch zuweilen sehr digitale, in der man Kleider nicht mehr nur für die eigene Haut, sondern auch schon digital für sein Abbild oder Avatar in den sozialen Medien benötige. Die Antwort, wie man damit umgehe und Erfolg haben wolle, liege natürlich bei jedem Einzelnen und jedem Unternehmen selbst. Denn die aktuellen Trends zeigen auch auf, dass »Digital« nicht alles Heil ist.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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