SBU-Ausschuss zum Wärme- und Klimaschutzkonzept
Nächste Etappe zur Klimaneutralität 2035

Oberbürgermeister Bernd Häusler beim Ausschuss Städteplanung, Bauen und Umwelt am 17. Mai | Foto: Anja Kurz
  • Oberbürgermeister Bernd Häusler beim Ausschuss Städteplanung, Bauen und Umwelt am 17. Mai
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Singen. Nachdem am 5. Mai das Konzeptpapier "Klimaneutralität 2035" interessierten BürgerInnen vorgestellt wurde, kamen die Informationsveranstaltung und das Konzept als solches am Mittwoch, 17. Mai, auf die Tagesordnung des Ausschusses für Stadtplanung, Bauen und Umwelt (SBU). Dabei wurde auch die Wärmeplanung in der Stadt thematisiert.

Mehr über die Bürgerinformationsveranstaltung:

Wie Singen bis 2035 klimaneutral werden soll

Dabei hob Oberbürgermeister (OB) Bernd Häusler zu Beginn hervor, dass sich auffallend viele der Besucher für die Wärmeplanung interessiert hätten. Zumeist sei es hier um die individuelle Wärme- und Nahwärmeplanung an der jeweils eigenen Adresse gegangen. Durch das bevorstehende Gebäudeenergiegesetz (GEG) herrsche hier ein „großer Interessensdruck“.

Nahwärme und Wasserstoff

Für Anfang Juli stellte Häusler eine Veranstaltung zur Nahwärmeplanung um die Masurenstraße in Aussicht. Doch insgesamt sei die Nahwärmeplanung eine extrem große Aufgabe. Die Versorgung der Masurenstraße bis in etwa zwei Jahren umzusetzen, schätzt der OB als realistisch ein. Generell rechnet er noch mit 15 bis 20 Jahren, bis das Potenzial der Nahwärme weitreichend ausgeschöpft und umgesetzt werden kann. Die Sorgen der BürgerInnen in Anbetracht des GEG seien ihm bekannt, jedoch fehle es zur schnelleren Umsetzung allein schon an Personal.

Die Frage, ob das bisherige Netz an Erdgasleitungen künftig auch für Wasserstoff genutzt werden könnte, wurde weitgehend verneint. Zwar sei es eine Option, Wasserstoff zum Teil beizumischen, eine Komplettversorgung damit aber sehr unwahrscheinlich. Einerseits würden etwa keine neuen Erdgasleitungen mehr gebaut, andererseits wurde es als sinnvoller betrachtet, den bislang knappen Wasserstoff größtenteils im Bereich Industrie einsetzen.

Industrie bereit für den Aufbruch

Die Reihenfolge, in der die Maßnahmen aus dem Klimaschutzkonzept angegangen werden, ergebe sich hauptsächlich am Wirkungsgrad der unterschiedlichen Maßnahmen, gestartet würde dort, "wo der größere Hebel sitzt.“ Im Juli werde man hier einen generellen Jahresplan vorstellen und im Herbst in Gespräche mit den Industriebetrieben gehen. Hier sei noch in Klärung, wie ein regelmäßiges Format gestaltet werden könnte. Im Gesamten ist der Eindruck Bernd Häuslers, dass die Unternehmen bereit sind den Weg zu mehr Nachhaltigkeit zu gehen und entsprechende Investitionen vorzunehmen. Was hierzu allerdings fehle, sei von höherer Stelle die Klarheit darüber, was als klimaneutral bewertet wird und was nicht. 

Neue Busse - aber emissionsfrei

Im Bereich Mobilität stellte der OB in Aussicht, dass man bis 2026 die städtischen Busse umstellen wolle, weg vom Dieselkraftstoff. Dieser Weg wird bestätigt, da inzwischen nur noch wenige Dieselbusse hergestellt würden. Der Hauptgrund sei jedoch auf eine klimaneutrale und emissionsfreie Alternative umzustellen, auch wenn die zunächst teurer sei. Dabei wolle man hier bewusst offen ausgeschrieben, die Tendenz scheint jedoch in Richtung Elektrobus zu gehen, auf die im Moment auch Schaffhausen und Konstanz umrüsten. Der langwierige Zeitplan ist auf die starke Nachfrage und Lieferkettenschwierigkeiten zurückzuführen.

Sowohl das Klimaschutzkonzept, wie auch die Wärmeplanung wurden als generelle Leitfäden für die nächsten Jahre durch den Ausschuss einstimmig beschlossen. Im nächsten Schritt wird beides nochmals im Gemeinderat am Dienstag, 23. Mai, besprochen. Die einzelnen Maßnahmen werden zu gegebener Zeit separat diskutiert und beschlossen.

Autor:

Anja Kurz aus Engen

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