Versöhnlicher SPD-Neujahrsempfang in Singen
Neue Brücken bauen

Foto: SPD-Landtagsabgeordneter Hans-Peter Storz sieht die Kommunalwahl schon als Test für die Landtagswahl in 2016, wie er am Neujahrsempfang des Ortsvereins am Sonntag in der Färbe sagte. swb-Bild: of
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Singen (of). Die Singener SPD will bald in den Kommunalwahlkampf einsteigen. Das zumindest kündigte beim Neujahrsempfang des Ortsvereins am Sonntag in der Färbe Manfred Bassler in Vertretung von Fraktionssprecherin Regina Brütsch an, denn er ermunterte die Kandidaten in spe auf, sich doch bald in der Gesellschaft erkennen zu geben und zu profilieren. Denn: auch auf Wunsch der SPD wird der nächste Gemeinderat von derzeit 42 auf 32 Mitglieder schrumpfen, durch den Wegfall der unechten Teilortswahl. Das beduetet, dass auch die Fraktion kleiner werden dürfte.
Eine selbstkritische Bilanz zog in der eigentlich gut gelaunten Feierstunde der Landtagsabgeordnete Hans-Peter Storz. Man habe viel getan in der grün-roten Regierung, aber in den Umfragewerten nichts gut machen können. Die Kommunalwahl sieht Storz schon als Auftakt für die nächste Landtagswahl 2016, deshalb sei es ungemein wichtig, dass gerade von den Ortsvereinen und deren Mitgliedern die Erfolge in der Landespolitik auch den Wählern vermittelt würden.

Die Ortsvereinsvorsitzende Carmen Haberland sieht das Jahr 2014 als ein Jahr in dem Brücken gebaut werden sollten. Ihr rückblickender Eindruck vom OB-Wahlkampf im letzten Jahr war, dass man an zwei Ufern stand, und keiner wollte die Verbindung auf die andere Seite schaffen, obwohl die Ziele eigentlich gar nicht so unterschiedlich gewesen seien. Gerade jetzt auf die Wahl hin sollten Brücken gebaut werden, denn es gehe ja darum, gemeinsam an den Singener Baustellen zu arbeiten.
Singens OB Bernd Häusler nutzte den Empfang um auch einmal öffentlich für die Unterstützung aus den Reihen der SPD für seinen Wahlkampf zu danken. Von beiden Seiten aus sei da manchen unter die Gürtellinie gegangen, doch nach der Abwendung der Wahlanfechtung und seiner Amtseinführung habe er schon das Gefühl, dass er von allen Seiten sehr freundlich aufgenommen wurde. »Im Gemeinderat herrschte eine gute Atmosphäre, die von Transparenz und Konstruktivität geprägt ist, um Singen besser zu machen“, sagte Häusler. Nach seinem Gefühl gebe es aus diesem Wahlkampf keine Gräben mehr. Häusler zeigte in seiner Rede auch auf, dass es in Singen in diesem Jahre eine ganze Menge gemeinsam zu erreichen gilt.
Nur eine Ehrung gab es an diesem Abend, dafür eine ganz besondere. Denn mit Hinrich Michaelsen wurde der einzige SPD-Ortschaftsrat, den es in Bohlingen je gab, für 40 Jahre Zugehörigkeit geehrt. Michaelsen war damals aus Nordrhein-Westfalen nach Südbaden gekommen, um als sich als Französischlehrer verwirklichen zu können.
Ernst wurde der Empfang mit dem abschließenden Vortrag von Dr. Ulrike Hahn von der Caritas in Freiburg. Sie machte unter dem Titel »Armut bedroht alle«, klar, dass Armut immer aus der Spanne zwischen Arm und Reich definiert werde, als aus der Ungleichverteilung. Kinder erleben ihre armen Eltern als hilflos und gedemütigt, die Folge ist auch, dass das Interesse an Politik und sich einzubringen mit wachsender Armut drastisch nachlässt. »Armut bedroht unsere Gemeinschaft als Ganzes“ ist ihr Appell zu handeln. Sie konnte den Singenern allerdings gratulieren, denn mit Initiativen wie dem Verein »Kinderchancen« und dem Runden Tisch „Kinderarmut“ seien die Netzwerke aufgebaut, um „sozialen Krankheitsherden« zu entgegnen.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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