Bürgermeisterin Ute Seifried im WOCHENBLATT-Interview zu Wohnungsnot, Kindergärten, Tuningszene
Schulen wachsen bis Sommer 2017 zusammen

Die Pestalozzischule im Münchried wird nur noch bis zum nächsten Sommer betrieben.  | Foto: Die Pestalozzischule im Münchried wird nur noch bis zum nächsten Sommer betrieben. Dann sind alle Schüler in die Wesseberg Schule übergesiedelt - und dann werden aus der Schule zwei Kindergärten für besonderen Förderbedarf. swb-Bild: of
  • Die Pestalozzischule im Münchried wird nur noch bis zum nächsten Sommer betrieben.
  • Foto: Die Pestalozzischule im Münchried wird nur noch bis zum nächsten Sommer betrieben. Dann sind alle Schüler in die Wesseberg Schule übergesiedelt - und dann werden aus der Schule zwei Kindergärten für besonderen Förderbedarf. swb-Bild: of
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Singen (of). Die aktuelle Wohnungsknappheit in Singen, der weiter steigende Bedarf an Kinder- und Kleinkindbetreuung in der Stadt, der begonnene Zusammenschluss von Wessenberg- und Pestalozzischule und in zweiterer dann die Unterbringung von zwei Kindergärten in in dieser Schule. Das sind nur einige Ausschnitte aus der aktuellen »to do«-Liste von Bürgermeisterin Ute Seifried. Im Interview mit dem WOCHENBLATT bezog sie sie zu den aktuellen Themen Stellung.

WOCHENBLATT: die Stadt Singen hat in den letzten Jahren für die Kleinkindbetreuung enorm investiert, jetzt wird der Platz schon wieder kapp. Ist die Stadt hier erneut zu großen Investitionen gefordert?
Ute Seifried: Wir können aktuell noch nicht klar sagen, was wir noch brauchen. Die Geburtenrate in in Singen von 1,2 auf 1,5 Kinder pro Frau gestiegen, zum anderen haben wir einen sehr starken Zuzug - nicht nur durch Flüchtlinge sondern auch auch EU-Migration. Deshalb müssen wir erst noch mal neu rechnen. Eine neue Bevölkerungsvorausrechnung wird bis Anfang nächsten Jahres stehen, und dann können wir erst klar sagen, wo es hingeht. Momentan traue ich mich noch nicht eine Prognose zu stellen.

WOCHENBLATT: Bei den bereits aufgegleisten Maßnahmen wie dem Markus Kinderhaus und dem Bruderhof-Kindergarten geht es aber los?
Seifried: Der Umbau des Markus-Kinderhaus soll in 2017 begonnen werden. Für einen Neubau des Bruderhof-Kindergartens würde ich sagen, es solle so schnell als möglich in den Haushalt rein. Aber da sind wir sehr schnell bei drei vier Millionen Euro. Aber spätestens 2019 muss es passieren.

WOCHENBLATT: Die Wessenbergschule und Pestalozzischule sind ja seit letztem Jahr vereint. Wie sind sie inzwischen zusammen gewachsen? Und was passiert in der Pestalozzi-Schule dann?
Seifried: Es läuft nach meinem Eindruck sehr gut. Die kommissarische Konrektorin trägt dazu viel bei. In den Räumen der Pestalozzischule ist akutell noch eine Aussenstelle, zum Ende des Schuljahres soll diese dann aber nach dem beschlossenen Plänen geschlossen werden zugusten des einen Schulstandorts Wessenbergschule. Die weitere Planung sieht dann vor, dass der Kindergarten »Sinnesreich« und der Schulkinderkarten für Kinder mit Behinderungen vom Lindenhain dann in die Schule umzieht. Sie haben dafür bereits eine Kooperation vereinbart. In Ausschuss für Familie, Soziales und Ordnung wurde dafür der Planungsauftrag besprochen mit dem Ziel einen Umbau in 2017 zu vollenden.

WOCHENBLATT: Das Thema Wohnungsnot brandet immer wieder in unserer Redaktion an. OB Bernd Häusler spricht sich gegen sozialen Wohnungsbau durch die Stadt aus. Rielasingen ist darauf eingestiegen. Wie stehen sie dazu?
Seifried: Es wird wird ja aktuell viel gebaut in Singen, auch wenn das nicht die Wohnungen sind, die Menschen mit geringerem Einkommen suchen. Ich hoffe da immer noch auf einen Sickereffekt, nämlich dass durch die neuen Wohnungen ältere und günstigere Wohnungen frei werden. Wir habe aber auch noch das Problem eines starken Zuzugs weil in Konstanz und Radolfzell der Druck noch größer ist. Da grüble ich noch ganz schön. Wenn wir in den sozialen Wohnungsbau einsteigen wollten ginge es gleich um eine Größenordnung von 100 Wohnungen und viel Geld. Wir setzen jetzt erst mal auf einen Leerstandskataster, um gezielt auf die Vermieter zuzugehen um nicht genutzten Wohnraum zu akquirieren. Die Stadt zahlt ja bereits Renovierungszuschüsse seit diesem Jahr.

WOCHENBLATT: Im Frühjahr wurde abgesichts der ausufernden Probleme mit der Tuning-Szene in der Südstadt das temporäre »Tempo 30« erfunden. Hat das eine nachhaltige Wirkung gehabt?
Seifried: Er waren ja mehrere Maßnahmen, wobei Geschwindigkeits- überschreitungen bei Tempo 30 natürlich schnell zu markanten Bußgeldern führen. Wir haben ja auch einige Aktionen mit der Schweizer Polizei zusammen durchgeführt um grenzüberschreitend aktiv zu werden. Das hat sich sehr schnell über die sozialen Netzwerke verbreitet. Wir haben dann auch ein paar Tage einen »Shitstorm« geernet, aber scheinbar hat es gewirkt. Die Straßen von Singen zieht die Szene eben an. Wer werden es nächstes Frühjahr sehen, was es wirklich gebracht hat.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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