Scheffelhalle 2.0 als Bau gestartet
Spatenstich mit Wogen der Glückseligkeit

Den meisten Schwung hatte Peter Adrian Gäng vom Scheffelhalle-Förderverein beim Spatenstich auf der Aachinsel am Freitag. Für den machte sogar der November-April fünf Minuten Pause. Bis zum Sommer 2025 soll hier die neue Scheffehalle 2.0 eingeweiht werden können, hoffen alle. | Foto: Oliver Fiedler
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  • Den meisten Schwung hatte Peter Adrian Gäng vom Scheffelhalle-Förderverein beim Spatenstich auf der Aachinsel am Freitag. Für den machte sogar der November-April fünf Minuten Pause. Bis zum Sommer 2025 soll hier die neue Scheffehalle 2.0 eingeweiht werden können, hoffen alle.
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Singen. So was gibts sonst nicht bei Spatenstichen, aber die Scheffehalle ist für die Singener eben etwas anderes, sozusagen für viele hier unterm Hohentwiel die emotionale Mitte. Deshalb wurde dieser Festakt auch mit dem Poppele-Fanfarenzug eröffnet, der Männerchor, dessen Vorfahrt damals vor 100 Jahren die alte Scheffelhalle extra für ein riesiges Sängerfest erbaut hatte, sand zwei weinselige Lieder, Poppele-Zunftmeister Stephan Glunk sang seine "Die Scheffehallle lieben wir alle" mit neuem Text, der Scheffelhallen-Förderverein war im Frack der Zeit vor 100 Jahren erschienen und hatte die Spaten für diesen Anlass mitgebracht.

Spatenstich für die Scheffelhalle 2.0 in Singen

Singens OB Bernd Häusler blickte vor dem wichtigen Schritt nach vorne nochmal zurück, erinnerte an jene tragische Nacht, wo er von aufgelösten Feuerwehrleuten aus dem Bett geklingelt wurde, als die Halle in Flammen stand. Noch am selben Tag war in der turnusgemäßen Sitzung des Gemeinderats klar, dass dieser Verlust ausgeglichen werden müsse, aber die Verhandlungen mit der Versicherung waren auch eine große Herausforderung. Aber man habe auch als Stadt ein Ziel erreicht. Genau drei Jahre nach dem Brand vom 17. November 2020 starte man nun nicht nur mit dem Bau, man habe auch die von der Versicherung geforderte Quote an Vergaben über drei Millionen Euro mit vier Millionen Euro deutlich überschritten. Was die Versicherungssumme betrifft, so waren die zähen Verhandlungen erfolgreich gewesen. Es ging ja immer um Zeitwert oder Neuwert. Ersteres für den Fall, dass man keine neue Scheffelhalle gebaut hätte. Zweiteres für den jetzigen Fall. Und da konnte man erreichen, dass Singen letztlich über drei Millionen Euro bekommt. Allerdings muss sie sieben Millionen Euro aus der eigenen Kasse dazu bezahlen, eventuell zieht hier noch eine von der FDP-Fraktion ins Spiel gebrachte Förderung für innovativen Holzbau über 400.000 Euro. Ein großer Tag in Singens Geschichte, so OB Bernd Häusler, der die Einweihung im zweiten Quartal 2025 sieht.

Architekt Bernhard Nägele hob heraus, dass dies Bauprojekt auch für ihn ein ganz besonderes sei und auch für die Singener, von denen er ganz viele Rückmeldungen bekomme. Derzeit sei man bei den Kosten wie auch im geplanten Ablauf ganz im Plan. Auf einer Insel zwischen zwei Armen der Aach zu bauen, sei natürlich eine Herausforderung, zumal die Aach gerade mit einem hohen Wasserstand aufwartet. Um diesen im Blick zu halten, wurden auch einfache Schächte auf dem Baugrundstück ausgehoben, die über die aktuelle Grundwasserlage informieren. Erste Konsequenz ist, dass der zum Start eigentlich geplante Bau des Bühnenkellers, der einzig unterirdische Bereich des Gebäudes, erst einmal warten muss und zunächst mit der Vorbereitung der Bodenplatte begonnen wird. Spannend wird dann etwa ab April, wenn die Holzkonstruktion aufgerichtet wird, sagte Nägele auf Nachfrage. Denn diese wird in Einzelteilen geliefert und muss im Stil einer Brückenkonstruktion hier vor Ort zusammengefügt und montiert werden. Bis zu den Sommerferien soll Richtfest gefeiert werden können, hat sich Nägele vorgenommen und bis zum Winter soll die Gebäudehülle geschlossen sein, um mit dem Innenausbau beginnen zu können.

OB Bernd Häusler ging auch auf die rege Diskussion um den "Panamakanal", der Pissoir-Rinne in der Herrentoilette, die die den dort gefeierten Anlässen entsprechende Leistungsfähigkeit hatte, ein. Man versuche das wieder hinzubekommen und sei in Italien schon bei einem Keramikersteller fündig geworden, allerdings würde das wahrscheinlich "ziemlich teuer". Der Applaus im so zahlreich erschienen Publikum machte deutlich, dass die Idee goutiert wurde.

Peter Adrian Gäng als Vorsitzender des Scheffelhallen-Fördervereins, der hier mit stolzgeschwellter Brust die Bühne betrat, würdigte diesen historischen Moment auch mit dem Aufruf, dass man sich über weitere Spenden enorm freuen würde, schließlich will der Verein in die Möblierung der Halle investieren und such dafür noch viele Unterstützer.  Hier geht's zur Homepage des Fördervereins mit Spendenkonto.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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