ELMA konzentriert sich künftig an einem Standort
Spatenstich wird nach 22 Jahren Planung vollzogen

Foto: Mit vereinten Kräften und Teamwork an einem großen Spaten wurde am Freitag der erste Spatenstich für den Neubau bei Elma in Singens Süden vollzogen. swb-Bild: of
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Singen (of). Ein historisches Ereignis konnten am gestrigen Freitag beim Singener Unternehmen Elma begangen werden. Denn 22 Jahre nach der Umsiedlung eines großen Teils der Produktion konnte nun der Spatenstich für den Bau des Gebäudes vollzogen werden, das dem Umzug der Verwaltung aus der Kolpingstraße in den Singener Süden bis in etwa einem Jahr möglich macht. „Wir hatten damals zur Einweihung des neuen Produktionsstandorts angekündigt, dass wir bis zur Jahrtausendwende die beiden Standorte zusammen führen wollen“, sagte Geschäftsführer Manfred Schmidbauer, dessen Vater Hans Schmidbauer vor 65 Jahren das Unternehmen gegründet und der die erste Umsiedlung noch in die Wege geleitet hatte. Doch es war dann doch „etwas“ später geworden. „Ich freue mich auf jeden Fall unglaublich, dass ich diesen Spatenstich noch in meiner aktiven Zeit miterleben kann“, sagte Manfred Schmidbauer, der im Juni seinen 65. Geburtstag gefeiert hat.

Es war einfach immer etwas dazwischen gekommen. Schon die EWS-Krise von 1992/93 habe das Unternehmen Substanz gekostet, 2001/02 sowie zuletzt 2009 kamen weitere Tiefs der Weltwirtschaft, die harte Rückschläge für den auf dem globalen Markt tätige Unternehmen bedeuteten. Aus der letzten Krise sei man jedoch so gestärkt herausgegangen, dass jetzt der Neubau auch für die weitere Entwicklung des Unternehmens nötig wurde. Derzeit habe man einen historisch hohen Auftragsbestand erreicht. „Der entscheidende Faktor war aber, dass unsere Kinder inzwischen das eindeutige Signal gegeben haben hier in der weiteren Unternehmensleitung mit zu wirken“, machte Manfred Schmidbauer seine Freude deutlich. Man habe auch zuletzt noch einmal umplanen müssen, um Kosten zu sparen. Auch wenn an diesem Tag noch Kosten genannt wurden, so sollen sie auf jeden Fall noch im einstelligen Millionenbereich liegen. „Ich hoffe nur dass es kein schlechtes Omen ist, wenn wir an jenem 9. August mit dem Bau beginnen, an dem im Jahr 1173 auch der Grundstein für den schiefen Turm von Pisa gelegt wurde“, scherzte Schmidbauer in seiner Ansprache, die von manch treffenden Zitat Wilhelm Buschs geprägt war.

Das Gebäude, das hier entstehen soll, skizzierte Architekt Jörg Wuhrer in seinem Grußwort vor den Festgästen. Rund 2.000 Quadratmeter zusätzliche Fläche für die Produktion werden geschaffen. 4.000 weitere Quadratmeter sind für den Umzug der Verwaltung, wie des Entwicklungszentrums und die Schaffung einer 400 Quadratmeter großen Kantine vorgesehen. Insgesamt entsteht ein sechsgeschossiges Gebäude knapp unter der Hochhausgrenze, das von Glas geprägt wird. „Aufbruch“ ist, der Leitgedanke meiner Planungen gewesen, das Unternehmen, von dem ich durch meine Arbeit ein Teil geworden bin, wird von vielen Synergien profitieren können“, so Jörg Wuhrer, zum zum Baustart auch schon mal das Modell des modernsten „Liebherr“- Krans an den stolzen Bauherren übergab.

OB Oliver Ehret zitierte in seinem Grußwort gerne Landrat Frank Hämmerle, der bei einem Besuch kürzlich im Beisein von Landtagspräsident Guido Wolf Elma als „Hidden Champion“ bezeichnete. Das Unternehmen sei einer der Vorzeigebetriebe Singens und liefere in 80 Länder. Besonders lobte Ehret, dass hier die derzeit 245 Mitarbeiter schon seit 1999 an den Unternehmenserfolgen beteiligt seien. „Mit dem Neubau bekennt sich Elma eindeutig zum Standort Singen.“

Das Unternehmen Elma begann 1948 unter Hans Schmidbauer mit dem Bau von Reinigungsgeräten für Uhrmacher. Inzwischen ist das Unternehmen mit Ultraschall-Reinigungsgeräten, die in der Medizin, bei Optikern wie auch in der Elektronikindustrie eingesetzt werden global sehr erfolgreich. Alleine auf 36 Messen auf der ganzen Welt ist Elma jährlich präsent. Zu den Geräten werden auch die maßgeschneiderten Reinigungsmittel in einem weiteren Werk in Mühlhausen produziert. Dieses Werk werde am dortigen Standort bestehen bleiben.

Der bisherige Standort in der Kolpingstraße soll künftig für Wohnraum genutzt werden, eventuell als „Lofts“, sagte Manfred Schmidbauer. Allerdings sei man hier noch ganz am Anfang der Überlegungen und auch ein Verkauf der Liegenschaft am Rand der Innenstadt könne nicht ausgeschlossen werden.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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