Sozialer Vordenker und Praktiker im Alter von 78 Jahren verstorben
Trauer um Wilfried Paul

Wilfried Paul | Foto: Wiefried Paul bei der Ehrung mit der Bürgermedaille der Stadt Singen durch OB Häusler mit seiner Frau Blandine. swb-Bild: stm/Archiv
  • Wilfried Paul
  • Foto: Wiefried Paul bei der Ehrung mit der Bürgermedaille der Stadt Singen durch OB Häusler mit seiner Frau Blandine. swb-Bild: stm/Archiv
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Singen. Er war ein Mann des Handelns gewesen. Nach langer und schwerer Krankheit ist der Singener Wilfried Paul am 21. Januar verstorben. Die Trauerfeier für ihn findet bereits am kommenden Montag, 12 Uhr, auf dem Singener Waldfriedhof statt.

Der junge Nachrichtentechniker hatte seinen Beruf nur als Ausbildung erst in der ALU und auf der damaligen Ingenieurschule Konstanz erlebt. Denn es zog ihn nach einer wohl wirklich prägenden Begegnung mit dem auch aus Singen stammenden Missionar Cosmas Dietrich nach Afrika, zum Stamm der Pere in Kamerun, wo er als Entwicklungshelfer seine technischen Fähigkeiten bis 1977 vor allem an Kinder und Jugendliche weitergab. Dort hatte er seine aus Frankreich stammende Frau kennen gelernt mit der er in den Hegau zurückkehrte. Danach war die Technik nicht auch mehr gefragt, denn er stieg als Sozialarbeiter im Singener Süden ein, wo er im Treffpunkt Süd bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2006 unter anderem Sinti und Jenische betreute.

Darüber hinaus wurde dem gläubigen Katholiken, er war viele Jahre als Lektor wie Messmer im Einsatz, sein Engagement im Elisabethenverein zur Berufung. Diesen Verein, der eine Sozialstation betrieb und auch die ganzen katholischen Kindergärten in Singen betrieb, führte er von 1999 bis 2017 an und er musste damals als Laie und zweiter Vorsitzender einspringen, als der damalige Vorsitzende Pfarrer Heinrich Lerch schwer erkrankte und das Amt niederlegen musste. Und dabei ging er für die Schaffung von neuen Kindergartenplätzen durchaus auch ungewöhnliche Wege, denn die Bauten der Kindergärten St. Lucia in der Nordstadt und die Kinderkrippe Wunderfitz in der Südstadt wurden durch private Investoren erstellt, deren Mieter dann der Elisabethenverein wurde.

Eine weitere Leidenschaft von Wilfried Paul galt Frankreich und insbesondere der Partnerstadt la Ciotat, der e, wo er bis vor wenigen Jahren auch einer der Aktivposten war, bei den Besuchen in der Stadt wie auch den Gegenbesuchen, die gerne zur Zeit der Sichelhenke vollzogen wurden, deren Besuch ein besonderes Ereignis durch den kundigen und sprachgewandten Führer waren. Zudem war er viele Jahre lang auch als Führer auf dem Hohentwiel tätig. Für seine Verdienste um die Stadt wurde Wilfried Paul im Jahr 2017 mit der Bürgermedaille geehrt.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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