Info-Veranstaltung "Gegen das Vergessen"
Was bewirken die Spenden in Afghanistan?

Von links: Bernhard Grunewald (erster Vorsitzender von inSi), Zainab Hussaini, Wolfgang Heintschel (Vorstand der Caritas Singen-Hegau) und Ajmal Farman (erster Vorsitzender des Vereins "Unser buntes Engen") | Foto: Anja Kurz
  • Von links: Bernhard Grunewald (erster Vorsitzender von inSi), Zainab Hussaini, Wolfgang Heintschel (Vorstand der Caritas Singen-Hegau) und Ajmal Farman (erster Vorsitzender des Vereins "Unser buntes Engen")
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Singen. Der Mensch ist vergesslich, insbesondere bei Dingen, denen er nicht regelmäßig begegnet. Eine Informationsveranstaltung am Samstagabend, 22. Juli, 18.30 Uhr, soll im Gemeindesaal der Kirche St. Josef in Singen einen Einblick geben in die Situation in Afghanistan, als Mittel "Gegen das Vergessen".

Im Mittelpunkt des gleichnamigen Abends wird dabei Stefan Recker stehen, der als Leiter des Büros von Caritas international in Kabul von der Lage in dem von den Taliban regierten Land berichten wird. Er wird dabei auch darstellen, wie die bei der Aktion "Der Hegau hilft Afghanistan" gesammelten Mittel verwendet wurden. Der Spendenaufruf der Caritas Singen-Hegau, des Singener Vereins inSi und des Vereins "Unser buntes Engen" hatte seit Herbst vergangenen Jahres rund 10.000 Euro gesammelt, die in ein Projekt von Caritas international zur Stärkung von Hebammen in dem Land geflossen sind.

Mehr über das Projekt "Der Hegau hilft Afghanistan":

»Die größte Katastrophe ist das Vergessen«

Neben dem Büroleiter aus Kabul werden am 22. Juli auch aus Afghanistan geflohene Personen aus ihrer Heimat berichten. Stellvertretend berichtete Zainab Hussaini, welche dort als Mitarbeiterin einer Menschenrechtsorganisation arbeitete, im Vorfeld von der prekären Lage dort. Eine hohe Arbeitslosigkeit, insbesondere der Frauen, aber auch der Männer, nehme den Menschen die Möglichkeit ihre Familien zu ernähren. Auch das Gesundheitssystem erfahre durch die Taliban immense Einschränkungen, da etwa Impfungen verboten wurden. Besonders und stetig mehr gefährdet sind hiervon Frauen und Kinder.

"Verstehen die Veranstaltung politisch"

Diesmal gehe es nicht primär um das Sammeln von Spenden, auch wenn diese natürlich trotzdem gerne angenommen würden, betonte Wolfgang Heintschel, Vorstand der Caritas Singen-Hegau bei der Vorstellung der Info-Veranstaltung. Dort gehe es vor allem darum zu zeigen, was vor Ort seit und mit den Spenden passiert sei.

"Unser Interesse an Afghanistan hat nie nachgelassen", erklärte auch Bernhard Grunewald, erster Vorsitzender von inSi. Gerade nach dem Ende des NATO-Einsatzes 2021 aus dem asiatischen Land seien noch viele Fragen offen geblieben. Allerdings habe sich schnell gezeigt, dass die Taliban es zwar verstehen, Krieg zu führen, jedoch unfähig seien zu regieren. Stefan Recker sei dabei eine der wenigen humanitären Kräfte, die auch jetzt noch vor Ort seien - und gepaart mit dem Vorwissen aus seinen vielen Jahren, die er schon zuvor dort verbracht hatte, eine wertvolle Informationsquelle.

Der inSi-Vositzende schätzt dabei die Unterstützung der drei Bundestagsabgeordneten Dr. Lina Seitzl (SPD), Dr. Ann-Verushka Jurisch (FDP) und Andreas Jung (CDU), etwa im Kontakt mit dem Auswärtigen Amt. Bei der nächsten Veranstaltung könne dabei eventuell Dr. Ann-Verushka Jurisch, als Mitglied des Untersuchungsausschusses Afghanistan, ihre Wahrnehmung des Rückzugs von dort teilen.

Ajmal Farman, erster Vorsitzender des Vereins "Unser buntes Engen" möchte dabei aber auch Wege aufzeigen, um zu helfen, wenn diese auch in Afghanistan massiv eingeschränkt würden, wie im Zuge des Pressegesprächs berichtet wurde. Von sieben Projekten der Caritas dort seien vier aufgrund des steigenden Risikos gestoppt worden. Nach aktuellen Informationen laufe das Hebammen-Projekt noch, doch von Stefan Recker erhoffen man sich hier mehr Informationen.

Autor:

Anja Kurz aus Engen

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