Pflege in Not - Werde Pflegekraft
Pflege am Limit

Miteinander füreinander da sein spielt in der Pflege eine große Rolle: Ein gemeinsamer Spieleabend zum Beispiel ist hier möglich. | Foto: Robert Kneschke - stock.adobe.com
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  • Miteinander füreinander da sein spielt in der Pflege eine große Rolle: Ein gemeinsamer Spieleabend zum Beispiel ist hier möglich.
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Eine Berufung, die Herzen berührt und Leben verändert

Die Pflegebranche steht vor einer immer dringlicheren Herausforderung. Der Pflegenotstand ist in aller Munde und wird von vielen Faktoren beeinflusst. Doch trotz der Not eröffnet der Beruf der Pflegekraft eine einzigartige Chance: Die besondere Möglichkeit, nicht nur das Leben anderer zu bereichern, sondern auch das eigene. Denn gerade der Pflegeberuf ist eine Tätigkeit, die von Mitgefühl, Fürsorge und dem starken Wunsch getragen wird, anderen Menschen zu helfen. Pflegekräfte sind diejenigen, die bereit sind, die Hand zu halten, wenn jemand alleine ist, ein Lächeln zu schenken, wenn jemand traurig ist, und Hoffnung zu verbreiten, wenn jemand seine verloren hat.

Herausforderungen in der Pflege

In den letzten Jahren hat die Pflegebranche viele Turbulenzen durchlebt. Die Covid-19-Pandemie hat die Schwachstellen unseres Pflegesystems offengelegt. Der Rückgang der qualifizierten Babyboomer-Generation, die sich langsam in den Ruhestand verabschiedet, hat zu einem Ungleichgewicht zwischen Pflegebedarf und verfügbaren Fachkräften geführt. Oftmals sind die bestehenden Pflegekräfte erheblichen Belastungen ausgesetzt, aufgrund der Bedingungen, die in diesem Berufsfeld vorherrschen. Diese hohe Belastung erhöht das Risiko für Erkrankungen und führt zu vermehrten Fehlzeiten. Doch nicht nur die Fehlzeiten beeinträchtigen die Pflege, sondern sie führen auch zu Zeitdruck und Überstunden. Zusätzlich dazu müssen Pflegekräfte Schichtdienst an Wochenenden und Feiertagen leisten, was die Qualität der Pflege beeinträchtigen kann und es den Pflegekräften oft schwer macht, sich so intensiv um ihre Patienten zu kümmern, wie sie es gerne würden. Einige Pflegekräfte können ihre Berufung bis zum Rentenalter nicht ausüben, was oft zu einem vorzeitigen Ruhestand führt, da sie ihre Berufung aufgeben müssen.

Darüber hinaus haben sich die Rahmenbedingungen insbesondere aufgrund der Covid-19-Pandemie verändert, was viele Pflegekräfte dazu veranlasst hat, sich beruflich umzuorientieren und in andere Branchen umzuschulen. Dies stellt eine zusätzliche Herausforderung für die Pflegeberufe dar Die Suche nach qualifiziertem Pflegepersonal wurde zu einem Dauerauftrag, der viele Einrichtungen, Angehörige und auch die Gesellschaft an sich vor große Herausforderungen stellt.

Pflege - Mehr als ein Beruf

Doch trotz dieser Herausforderungen hat der Beruf der Pflegekraft eine ganz besondere Bedeutung. Pflegekräfte sind die stillen Helden des Alltags, die Menschen in den schwersten Momenten ihres Lebens beistehen. Sie sind es, die mitfühlend und engagiert die Hände reichen, die trösten, heilen und unterstützen. Besonders wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass die Pflegekräfte selbst in der Lage sein sollten sich vor Augen zu führen, was sie für die Gesellschaft leistet und welch wichtige Rolle sie spielen.
Die Dankbarkeit und Wertschätzung von außen, die Pflegekräfte von ihren Patienten und deren Angehörigen erhalten (sollten), ist leider so oft nicht spürbar und fehlt schlichtweg in großen Teilen der Gesellschaft - vom Balkon klatschen reicht in diesem Zusammenhang leider nicht aus. Trotzdem ist der Beruf in der Pflege einfach mehr als ein Beruf und unermesslich wichtig für die Gesellschaft, denn es geht um viel mehr als „nur“ um medizinische Versorgung. Denn gerade als Pflegekraft ist man die Verbindung zwischen medizinischem Fachwissen und emotionaler Unterstützung.

Das Lächeln, das unbezahlbar ist

In der Pflege geht es nicht nur um medizinische Versorgung. Es geht um das Schenken von Zeit, Aufmerksamkeit und Fürsorge. Es geht darum, die Würde und den Respekt jedes Einzelnen zu wahren. Pflegekräfte erleben oft Momente, in denen ein Lächeln, eine Umarmung oder ein einfaches "Danke" all die Anstrengungen vergessen lässt. Diese unbezahlbaren Augenblicke sind es, die den Pflegeberuf so einzigartig machen und man die Auswirkung der eigenen Arbeit unmittelbar sieht.

Eine Berufung, die Herzen berührt

Wenn Sie überlegen, Pflegekraft zu werden, dann wählen Sie nicht nur einen Beruf, sondern eine Berufung. Es ist eine Möglichkeit, tiefe Verbindungen zu Menschen zu knüpfen, ihre Lebensqualität zu verbessern und die Welt für einen anderen Menschen ein Stück besser zu machen. Sie nehmen sich die Zeit, jedem einzelnen Menschen zuzuhören und ihre individuellen Bedürfnisse zu verstehen. Sie sind da, um Ängste zu lindern und ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln.
Selbst wenn Sie bereits in einem anderen Beruf tätig waren und einen Wiedereinstieg in die Pflege in Erwägung ziehen, ist dies in der aktuellen prekären Situation möglich. Ihre Erfahrungen und Fähigkeiten können einen wertvollen Beitrag leisten. Die Pflegebranche braucht motivierte Menschen, die bereit sind, sich zu engagieren. Jede helfende Hand ist hier Goldwert und so wichtig für die Gesellschaft.

Ja, die Pflegebranche steht vor großen Herausforderungen, aber sie bietet auch bedeutende Möglichkeiten, Gutes zu tun und wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Die Pflegekräfte erfahren, dass die Anstrengungen, die sie investieren, mit mehr Belohnungen belohnt werden, als sie sich vorstellen können. Denn in der Pflege geht es nicht nur um Pflicht, sondern vor allem um Liebe und Menschlichkeit. Zu hoffen bleibt, dass die Selbstverständlichkeit für die Arbeit der Pflegekräfte in Zukunft in ehrliche Wertschätzung und Dankbarkeit übergeht.

Text: Juleda Kadrija und Michelle Di Prima, WOCHENBLATT

Autor:

Juleda Kadrija aus Singen

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