Geigenbaumeister Martin Kuhn organisiert die Konzertabende im Rathaus-Saal Diessenhofen
25 Jahre Rathauskonzerte

Rathauskonzert Diessenhofen | Foto: Walter Sommer, Stadtpräsident von Diessenhofen überreichte anlässlich des letzten Konzertes dem Ehepaar Kuhn einen Blumenstrauss als Dank für 25 Jahre Organisatin der Rathauskonzerte. swb-Bild: Rittter
  • Rathauskonzert Diessenhofen
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Diessenhofen. Vor 25 Jahren organisierte Martin Kuhn, Geigenbau-Meister, den ersten Konzertabend im Rathaus-Saal Diessenhofen. Seither finden jedes Jahr in den Monaten Januar bis März drei Konzerte mit Kammermusik statt. Es treten Berufsmusiker von internationalem Ruf auf. Kuhn ist offen für klassische Musik ab etwa 15. Jahrhundert bis zu zeitgenössischen Kompositionen. Er lädt hauptsächlich Streicher ein, es waren aber auch schon Bläser, Spinett, Harfe, Akkordeon oder Alphorn zu hören. „Die Musiker spielen gerne in Diessenhofen. Sie schätzen die Nähe zum Publikum im Rathaussaal“ sagte Martin Kuhn.

Martin und seine Frau Michèle treten nie in Rathauskonzerten auf, obwohl beide die Streichinstrumente beherrschen. „Wir spielen amateurmässig“ begründete Martin Kuhn die Zurückhaltung. „Bei den Konzerten waren praktisch immer alle Plätze besetzt“ berichtete Martin Kuhn stolz. In all den Jahren habe es nur zwei Pannen gegeben. Einmal musste eine Solistin aus gesundheitlichen Gründen absagen und einmal gab es eine Verspätung wegen starkem Schneefall, erklärte er. Familie Kuhn pflegt den Kontakt zu den Musikern. Oft sind sie nach dem Konzert in ihrer Privatwohnung zu einem Imbiss eingeladen. „Dank unserem Beziehungsnetz sind wir nicht auf die Vermittlungen durch Agenturen angewiesen“ betonte Martin Kuhn.

Die Rathauskonzerte stehen unter dem Patronat der Stadt Diessenhofen. Sie stellt den Saal gratis zur Verfügung, kommt für Defizite auf und finanziert die Werbung.

Vor 38 Jahren eröffneten Michèle und Martin Kuhn in der Altstadt von Diessenhofen ein Geigenbauatelier. In einem rund 400-jährigen Haus an der Hintergasse fanden sie den zu ihrem Traditions-Handwerk passenden Rahmen. „In diesem Haus wuchs der Kunstmaler Carl Roesch auf“ berichtete Martin Kuhn.

Beide hatten ihre Berufsausbildung zur Geigenbauerin respektive zum Geigenbauer an der Fachschule in Brienz abgeschlossen. Martin Kuhn machte dort zusätzlich das Meisterdiplom.

Von 1988 bis 1990 wurde das Rathaus zu einem zweckmässigen Regierungsgebäude umgebaut. Viel zu reden gab die Verwendung des Saals im ersten Obergeschoss. Er war ein Provisorium, das durch die Verbindung von zwei Zimmern entstand. Dort wurden Gottesdienste abgehalten, als die Kirche renoviert wurde. Martin Kuhn und weitere Diessenhofer regten an, das Provisorium so zu belassen und nicht wieder in zwei Räume aufzuteilen. Der Saal steht heute für kulturelle Anlässe wie Konzerte oder Lesungen zur Verfügung. Im Nachhinein habe sich diese Idee als gut erwiesen, sagte Walter Sommer, Stadtpräsident von Diessenhofen.

Dieter Ritter

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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