Wafrös alemannische Dialektik vom 16. Dezember 2009

Wemer a zwei Schtecke lauft, frogt om bald jeder Zweite, "Wo machsch du dei REHA?" Mer kännt grad mone, die meischte Leut hetted scho mol REHA gmacht, wobei des it emol so falsch wär, weils kaum no ebber giit, wo it emol ebbes broche hot. I mon etz it selle, wo ebbes broche hond, weil se sich zvill zuegmuetet hond bim Esse und trinke. Nei i mon selle, wo de Oberschenkel, de Arm, oder d Wirbelsäule oder suscht ebbes broche hond. Mer glaubt jo garit, wa de Mensch alls breche ka und damit nochher wieder alls funkzioniert, goht de Pazient ine REHA, ine Rehabilitationsklinik, damit die kaputte Glieder wieder total oder wenigschtens zum teil wieder funkzioniered. Die REHA-Klinike sind segensreiche Eirichtunge, wo sogar Halbdote wieder uf d Füeß kummed.
Mich hetted nochem Krankehaus kone zeh Ross ine REHA-Klinik brocht. Nei i hon nume furt welle vu dohom und denn hon i mi entschlosse, i mach mei REHA ambulant und zwar a unserm HBH-Klinikum, wa früener mol unser Singemer Krankehaus gsi isch, bei däne Füsiotherapeute, obe im vierte Schtock.
Im Fahrschtuel fahr i nuf, des schtrengt me it a, aber denn gohts as Rehabilitiere! Zerscht wird emol gloffe.
De Therapeut goht mit und basst uf, dass mer it uf d Gosch keit und noch schtucke hundert Meter gohts is Treppehaus und die Treppe abe und wieder ufe. Garit so eifach mit däne beide Schtecke und de Knoche duet scho no weng weh. Mer schnufet fescht, aber etz mosch inere Kabine uf so ä Liege hocke und ufschtoh lerne, ohne dass de dine Händ dezue nimmsch. S giit so manche Schtellunge, wo de monsch, ha des isch eifach und wemers probiert, no sackt me zruck uf des verschtellbae Lotterbett.
Etz derfsch mit em Therapeut i de Maschineraum, wo alle die Apparat schtond, wo du drufsitze und drineiliege moscht. Mer glaubt it, wanes fir Maschine giit, do deine Glieder wieder uf Vordermann bringe wänd. Noch fimf Minute hängt mer de Lälle use und isch froh, dass om de Therapeut ä Flasche Schprudel giit.So schtucke zwei bis drei Maschine mosch absolviere, no wosch nume, sind etz d Ärm a de Füeß, oder d Füeß a de Ärm agwaxe. S isch it die Maschin, wo di schlaucht, des bisch du selber und wenn de fufzg mol din Body gege die Platte druckt hosch, no kummt bi allem Muskelschmerz so ebbes wie en kläne Schtolz i dei Hirn, wo dir signalisiert, du läbsch.no, du läbsch wieder und s wird jedesmol weng besser mit dine alte, verlotterete Muskle
Zum Schluss giits so ebbes wie ä Belohnung, dass mer sich so gschunde hot. I onere vu däne Kabine hot ä Schülerin ä weißes Tuech iber den Schrage glegt und etz derf i uf de Bauch liege und die künftige Physiotherapeutin verpasst mir ä Massasch, dass i nochher jedes Knöchele und jedes Muskelfaserle schpür. Des isch ä schier himmlisches Gfihl, wenn so ä Mädle dem alte Kerle sin Rucke vernudlet, wobei i allerdings it woss, wa mer im Himmel fir Gfihler hot. Aber des Gfihl, dass mir die REHA im HBH-Klinikum saumäßig guet duet, des isch echt und i bi froh, dass i it oeme andersch anegange bi und eines Tages isch de ganz Kerle rehabilitiert, no fangt ä ganz neu's Läbe a.

Von Walter Fröhlich

Autor:

Redaktion aus Singen

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