Wafrös alemannische Dialektik vom 3. März 2010

Etz grad wär i all wieder gfrogt, »ja wa sesch etz du do dezue?« I brauch it emol zruckfroge, weil i mir glei denke ka, wa der Froger oder die Frogere mont. S Generalthema isch doch de Sexskandal bi de Katholike. Und weil die Froger nadierlich wissed, dass i au zu dere Firma ghör, no froged se mi halt. S giit grob gsagt zwei Sorte vu Froger. Selle wo ernschthaft wisse wänd, wa i vu dere Sach halt und die selle, wo de scho am Gsicht siehsch, wa se denked und sie denked so ziemlich alle s gliich; Gell etz hond se eu Kuttebrunzer mol am Krage, des war hekschte Ziit. S isch'ene ä kläne Genugtuung, weil se wissed, dass i inere gwisse Hinsicht au en Schwarze bi. S isch mer it eso wohl bi dem Thema, weil i's saumässig schlimm find, wa do etz grad as Tageslicht kunnt. Ärgere kännt i mi vor allem iber die Vertuscherei, die Hälingewirtschaft, des Auge zuedrucke und die ganz lasche Behandlung vu dem Problem, bis zu de Versetzung vu däne Schtroffällige ane andere Schuel, wo se grad hond wiitermache känne. S hot under unserne Rotkäpple denn scho komische Type, obwohl doch de Bischof »die Gabe der Underscheidung der Geister« hot oder ho sott. Wa me aber ärgeret isch des, dass der kreizbrave Erzbischof Zollitsch etz aneschtoh und sich entschuldige moss. All mond sich die mitere subere weiße Weschte fir die selle entschuldige, wo de ganz Kittel vertrüelet hond. Aber ebbes moss i doch au no sage: Seit 1995 hots i de BRD insgesamt 94 Verdächtige Geischliche gäe, hot de Spiegel feschtgschtellt. Aber i de gliiche Ziit 210.000 polizeilich erfasste Fäll vu Kindesmissbrauch. Des Gschwätz, de Zölibat sei d Ursach, isch en hirnverbrennte Bledsinn. Dass sich Erwachsene a Kinder vergreifed, hot mitem Zölibat nix ztued. Es sind meischtens Erwachsene ussem Umfeld vu de Familie. De Vadder und de »Onkel« hond oft so krankhafte Eigeschafte, mer moss nu mol Ziitig genau aluege! I hon lang ä große Jugendgrupp gleitet und hon efters de Beichtvadder fir bedrängte Jugendliche, bsunders Lehrling schpille mösse. Wenn en Vorgsetzte handgreiflich wore isch und so ä Mädle hot des gmeldet, no hots nu gheisse, »ha der macht doch blos en Schpass!« Je höhers nufgange isch, umso weniger hot mer däne Jugendliche glaubt. Ob des i de Induschtrie, i de Behörde oder bim Einzelhandel war, die Kinder hond sich us Angscht de Eltere it avertraut, no hond se halt ebber andersch gsuecht, wonene mindeschtens glaubt hot. Hüt isch des scho vill besser. Drum isch des bsunders schlimm, wa bi däne Seelehirte bassiert isch. Mer soll aber jo it glaube, des sei schpezifisch katholisch. Wemer alle bedrängte Jugendliche wisse dät, wo vu Lehrer oder Vorgsetzte in Bedrängnis groted, mer mößted neue Gfängnis baue! Die Welt, i dere mir läbed, isch nu mol it so guet. Drum freit mer sich iber jeden Mensch, der wie en Leuchtturm Vorbildlichkeit ausschtrahlt. So einer war und isch d Margot Käßmann. I schwärm richtig fir se und hon mi saumäßig iber ihre Karriere gfreit. Denn isch des bassiert, mit dere Alkoholfahrt und i hon um se zitteret, wa etz wohl wiiter wird. So wie die wunderbare Frau sich entschiede hot, wars richtig. Eine Käßmann hot garit anders entscheide känne. Nadierlich hett i gern gsäeh, wenn se bliebe wär, aber des isch bi dem bolzegrade chrischtliche Charakter it meglich gsi, »Du kasch nie diefer keie, als in Gottes Hand« hot se bi ihrem Rücktritt erklärt.Wäge dem Satz bin i gern Chrischt. En liedrige zwar, aber i derf mi als kläne Brueder fühle vu dere große Frau. S isch hekschte Ziit, dass d Proteschtante sich wieder um ihre Heilige kimmerd!

Von Walter Fröhlich

Autor:

Redaktion aus Singen

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