Wafrös alemannische Dialektik vom 9. Mai 2001

Wer kennt se it, die Barmherzige Schweschtere vum heilige Kreuz in Hegne? Wa hond se i dere Landschaft Guetes tue, a de Kinder i de Kindergärte, vor allem aber a sellene, dänes gsundheitlich nime guet gange isch. Wemer nu a unser Krankehus denkt und a die Schtazione, wome ä Schweschter gholet hot, wenn ons vu de Familie krank worre isch. Merr sieht se nume vill i de Schtadt und s Muetterhaus z Hegne isch im Beschtand wengle gschrumpft, weil de Kloschterberuf heit nume so aktuell isch. Aber z Hegne sind se no, unsere Schweschtere, und do hond se etz ä Altepflegeheim noch de modernschte Anschprüch baut. S isch fir die alte, pflegebedürftige Schweschtere, aber au fir pflegebedürftige Mensche us de umliegende Gmeinde. 75 sottige Plätz hot's und wer do ane kunnt, der isch ufghobe fir de Rescht vu sim Läbe. Weil nadierlich au ä schäne Kapelle i dem Pflegeheim isch, hond des Johr die Schweschterle d Oschternacht i dem neue Kapellele gfeieret und wenn Ordensfraue Liturgie feiered, no isch des immer ä feierliche Sach. D Oschterkerze hot scho brennt und des Exsultat isch durch des Kapellele gjublet und die Schweschter mit em Rauchfässle hot vor Begeischterung iber die Auferschtehung ihre Rauchfässle it fescht gnueg schwenke känne, dass der himmlische Wohlgeruch sich iber alle emporheben sott, zum Lobpreis des zu Gott heimgekehrten Auferschtandenen. Weil aber des neue Heim mit alle moderne Finesse ausgschtattet isch, hot so ä Pflegeheim nadierlich au en sogenannte Rauchmelder, wo sofort anschlagt, wenn oemeds au nu ä winzigs Räuchle uftaucht. Do goht i some Heim ko Sirene, dass die alte Leute verschrecke mond, sondern de Feueralarm wird direkt bi de Feuerwehr-Leitzentrale ausglöst und ohne dass irgendwer ebbes woss, kummt d Feuerwehr aagfahre, ohne dass ä Panik ausbricht. Etz wer hett vu däne Schweschterle au nu im Entfernteschte dra denkt, dass der Weihrauch zum Preis des Allerhöchschten den Rauchmelder auslöse dät. Der Rauchmelder unterscheidet aber it zwische gwöhnlichem und geweihtem Rauch und nu die ehemalige Oberin vu unserm Krankehaus, d Schweschter Praxedis, die hot ä Ahnung ghet und de Melder blinke säeh. Sofort isch se as Telefon grennt und hot de Feuerwehr aagruefe, aber mer hot'ere glei gset, des sei scho z schpät, die Löschzüg wared scho underwegs in Richtung Kloschter Hegne. Mit hochrote Köpfle sind etz die Schweschterle i de Hof abe grennt, wo scho zwei Feuerwehr-Auto gschtande sind und hond dene flinke Helfer klar gmacht, dass des ä peinliche Sach sei, weil kon gwähnliche Rauch den Alarm ausglöst hett, sondern der gweihte Rauch zu Ehren des Herrn. Zwei weitere Löschzüg hot mer underwegs no känne abfange, aber den Bräuten Christi war's garit recht, dass se ausgrechnet i de Oschternacht en Hufe handfeschte Männer alarmiert hond und es au no umeinsuscht. Sie sotted sich aber do driber it lang gräme, denn dass die Konstanzer Feuerwehrleut mol inere Oschternacht zunere Auferschtehungsfeier ausrücke mond, des isch ä guet's Werk oder au ein geischtliches Werk der Barmherzigkeit. Die Feuerwehrleut solled dankbar sei, dass se uf die Art Gnaden teilhaftig worre sind, ohne dass se au nu ä leise Ahnung dodevu ghet hond. Sie hond doch scho alleweil den Wahlschpruch ghet: »Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr«. Mer kännt au so sage: »Bei Weihrauch zu des Herren Nutz, bruchsch du kon schwere Atemschutz!«

Von Walter Fröhlich

Autor:

Redaktion aus Singen

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