Leserbrief zur aktuellen Diskussion
Wie die Klimakatastrophe noch verhindern?

Symbolbild Leserbrief | Foto: of/ Archiv

Singen. Zu den aktuellen Diskussionen zu den Wegen aus dem Klimawandel wird uns geschrieben:

"Das Fortschreiten der Klimakrise macht uns Sorgen. Wir sind der Meinung, dass dringend mehr getan werden muss, um eine Klimakatastrophe zu verhindern, von der Politik und von uns allen.

Seit mehr als 50 Jahren ist bekannt, dass das Klima sich wandelt. Seither wurden riesige Mengen an Daten erhoben, die die menschengemachte Erderwärmung und ihre Ursachen belegen. Im Pariser Klimaabkommen von 2015 wurde beschlossen, die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Die getroffenen Maßnahmen reichen jedoch nicht aus. Anstatt zu sinken, steigen die weltweiten CO₂-Emissionen weiter an.

In der Folge erleben wir in immer kürzeren zeitlichen Abständen - auch bei uns –katastrophale Unwetter, Überschwemmungen, Hitze- und Dürreperioden. Aus dem Klimawandel ist eine Klimakrise geworden, die wie eine Tsunamiwelle auf uns zurollt und im Gefolge Artensterben, Hungersnöte sowie Migration mit sich bringt. Wenn wir nicht weiter sehenden Auges in die Katastrophe steuern wollen, müssen wir international zusammenarbeiten und Verkehr, Handel, Landwirtschaft und Industrie schnellstmöglich umgestalten. Tun wir das nicht, wird sich die Klimakrise zur Klimakatastrophe hochschaukeln und uns teuer zu stehen kommen.

Diese Erkenntnis ist – besonders bei der jungen Generation – schon seit Jahren vorhanden. In der Fridays-for-Future-Bewegung fordert sie die Eltern- und Großelterngeneration mit Nachdruck zum Handeln auf.

Also, liebe Politiker und Politikerinnen, schaffen Sie zeitnah die Rahmenbedingungen für die notwendigen Verhaltensänderungen. Im Bereich Verkehr könnte ein Tempolimit auf Autobahnen rasch umgesetzt werden. Es würde nicht nur den Ausstoß an CO₂, sondern auch den Reifenabrieb und damit die Mikroplastikbelastung unserer Umwelt verringern.

Mit Investitionen in Bahn, Fahrradwege und ÖPNV statt in den – klimapolitisch kontraproduktiven - Neu- und Ausbau von Autobahnen ist eine erfolgreiche Mobilitätswende möglich. Ein Blick in unsere Nachbarländer Österreich und Schweiz zeigt, dass ein gut ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz funktioniert und von den Menschen akzeptiert wird. Wenn darüber hinaus auch die Transformation von Handel, Landwirtschaft und Industrie vorangetrieben wird und wir alle einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, ist es möglich, die Klimakrise aufzuhalten und eine lebenswerte Zukunft für die Menschheit zu sichern."

Dr. rer. nat. Gabriele Glaser-Wuttke, Dipl.-Biol. , Dr. rer. nat. Werner Wuttke, Dipl.-Biol., Singen

Leserbriefe stellen nicht zwingend die Meinung der Redaktion dar. Die Redaktion des Wochenblatts behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen.

Autor:

Redaktion aus Singen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.