Preisverleihung in der Singener Sparkasse
Das Ehrenamt in der Region wahrnehmbar machen

Die Preisträger des Musikvereins Horn-Gundholzen (vertreten durch Simone Breyer, 2. von links) und dem Kunstverein Singen (vertreten durch Ulrike Veser, Mitte), umrahmt von Jürgen Maas (1. von links), Stiftungsvorsitzender Thomas Roth (3. von links), Singens OB Bernd Häusler (2. von rechts) und Alexander Endlich (1. von rechts).  | Foto: Philipp Findling
  • Die Preisträger des Musikvereins Horn-Gundholzen (vertreten durch Simone Breyer, 2. von links) und dem Kunstverein Singen (vertreten durch Ulrike Veser, Mitte), umrahmt von Jürgen Maas (1. von links), Stiftungsvorsitzender Thomas Roth (3. von links), Singens OB Bernd Häusler (2. von rechts) und Alexander Endlich (1. von rechts).
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Singen/Gaienhofen. Das Ehrenamt in der Region hat es derzeit nicht einfach. Hierfür wurde zum Jahreswechsel die Stiftung zur Förderung gesellschaftlichen Engagements ins Leben gerufen, um die Arbeit in den Vereinen sichtbar zu machen. Nun wurden am Donnerstag in den Räumlichkeiten der Sparkasse Singen die Preisträger des Jahres 2023 geehrt.

"Ich sehe derzeit eine unerfreuliche Entwicklung zu mehr Egoismus und weniger Engagement. Die Bereitschaft, sich einzusetzen und im Ehrenamt zu engagieren, nimmt ab", so der Stiftungsvorsitzende Thomas Roth aus Gaienhofen. "Wir möchten mit diesem Preis, dass die Ergebnisse der ehrenamtlichen Arbeit sowie die Personen dahinter wahrnehmbar gemacht werden."
Auch für den Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Hegau-Bodensee, Alexander Endlich habe dieser Preis eine hohe Bedeutung: "Wir stehen weiterhin vor gesellschaftlich großen Herausforderungen." Umso wichtiger sei es daher, dass man die Stiftung als Teil der Stiftergemeinschaft der Sparkasse Hegau-Bodensee, ins Leben gerufen habe, um damit die Arbeit im Ehrenamt zu würdigen.
"Gerade heutzutage hat es das Ehrenamt nicht einfach, so wird es immer schwieriger, Wegbegleiter sowie Nachfolger zu finden", betont Singens OB Bernd Häusler. Die ganze Bandbreite an ehrenamtlichem Engagement sei für ihn nur durch Menschen möglich, die für andere da sind und in den Vereinen, sei es sportlich, sozial oder kulturell, für gute Integration sorgen.
"Wir leben in einer privilegierten Region, mit einem Vereinsleben, wo sich enorm viele Menschen einbringen", so Gaienhofens Bürgermeister Jürgen Maas. Hiervor habe er viel Hochachtung. "Nun heißt es, etwas an die zurückzugeben, die die Region bereichern."

Fokus Kultur

Der Fokus des diesjährigen Ehrenamtspreises lag laut Thomas Roth im Bereich Kultur. Der mit 1.000 Euro dotierte Anerkennungspreis für besonderes, kulturelles Engagement geht in diesem Jahr an den Kunstverein Singen um dessen Vorsitzende Ulrike Veser und Projektleiterin Helena Vayhinger für deren Projekt "Komm und Guck". Das führte der Verein nach einem Jahr Pause diesmal gemeinsam mit Studierenden des Studiengangs Freie Kunst der Akademie der Bildenden Künste München durch. Hierzu wurden in diesem Jahr fünf Studierende nach Singen eingeladen, um eine künstlerisch individuelle Sichtweise auf die Stadt zu schaffen und auf deren Kultur zu reagieren. "Hierbei wurde wieder vielfältige Kunst geschaffen sowie auch kontroverse Diskussionen in diesem Bereich ermöglicht", so Thomas Roth. Er lobte vor allem den massiven Aufwand, den der Kunstverein auch in diesem Jahr wieder auf sich genommen habe. Der Vizepräsident der Akademie in München, Daniel Bräg, habe dabei zwei ProfessorInnen in die Auswahl der Studierenden miteingebunden.
Der mit 3.000 Euro dotierte Ehrenamtspreis für besonderes, kulturelles Engagement wurde in diesem Jahr an den Musikverein Horn-Gundholzen verliehen. Roth würdigte dabei auch das Wirken des Vereins über die Region hinaus, so sei dieser seit vielen Jahren regelmäßiger Teilnehmer am Rheinischen Straßenkarneval, wie dieses Jahr in Bonn. Ebenfalls gelobt wurde die Organisation und Durchführung des alljährlichen Höri-Umzugs, der 2023 in Horn von gut 260 Helfern auf die Beine gestellt wurde und bei welchem der Verein wieder als "Heufressermusik" auftrat.

Musikalisches Engagement

Auch die Arbeit des Musikvereins hinter den Kulissen fand regen Anklang bei der Stiftung, wie Roth betonte: "Es ist nichts Alltägliches, dass sich Dirigent Mark Bosch die Mühe macht, einen Großteil der Stücke selbst zu schreiben." Darüber hinaus fände er es beeindruckend, mit wie viel Eifer man das Probelokal im Sportheim Gaienhofen erstellt und das Vereinsgemeinschaftshaus im ehemaligen Feuerwehrgerätehaus renoviert habe. Zu guter Letzt wurde die Ausbildung des musikalischen Nachwuchses erwähnt, so biete der Verein Bläserklassen für Blech- und Holzblasinstrumente an, an denen laut VereinsvertreterStefan Breyer Kinder aus allen Sozialständen teilnehmen dürfen. "Wir möchten diese Kinder damit finanziell unterstützen, um ihnen viele Vereinsaktivitäten zu ermöglichen", so Brayer gegenüber dem WOCHENBLATT. Diese Unterstützung reiche im Verein auch bis hin zu Ausflügen, für die Kinder unter 16 Jahren nichts bezahlen müssen. "Zudem gehen wir mit unserem Projekt 'Klassensound für SchülerInnen' ab der zweiten Klasse in die Grundschule Gaienhofen, um ihnen die Musik näherzubringen und sie für unseren Nachwuchs zu gewinnen", ergänzt Simone Breyer, welche auch den Preis entgegennahm.

Autor:

Philipp Findling aus Singen

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