Elekto-Innung zog Bilanz und wählte neu
Für die Energiewende braucht es Handwerker

Gemeinsam machen sie sich für das Handwerk stark, von links: Georg Hiltner, Hauptgeschäftsführer Handwerkskammer Konstanz, Benno Schrödl, Obermeister ElektroInnung Konstanz und sein Stellvertreter Lothar Riederer sowie Andreas Bek vom Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg. | Foto: KH/ Sandra Bossenmaier.
  • Gemeinsam machen sie sich für das Handwerk stark, von links: Georg Hiltner, Hauptgeschäftsführer Handwerkskammer Konstanz, Benno Schrödl, Obermeister ElektroInnung Konstanz und sein Stellvertreter Lothar Riederer sowie Andreas Bek vom Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg.
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Singen. Das Elektrohandwerk steht vor großen Herausforderungen. Unterbrochene Lieferketten und Materialpreisturbulenzen sind die Ursache für anhaltende Lieferengpässe und Verzögerungen bei der Ausführung von Aufträgen. Verlässliche Kalkulationen sind aufgrund enormer Preissteigerungen kaum möglich. Der Obermeister der Elektro-Innung Konstanz, Benno Schrödl, benannte die aktuellen Probleme der Branche bei der kürzlich stattgefundenen Innungsversammlung.
Ein weiteres Problem: fehlende Fachkräfte, die es aber dringend für eine energiepolitische Wende braucht. Schrödl geht davon aus, dass der Bedarf an Fachkräften in der Elektrobranche weiter steigen wird. Seit 1. Januar greift die Verordnung des Umweltministeriums Baden-Württemberg zur Pflicht der Installation einer Photovoltaikanlage auf Dach- und Parkplatzflächen. Es gilt seit 1. Mai auch für alle neuen Wohngebäude die Pflicht, eine PV-Anlage zu installieren. Nächstes Jahr wird diese Pflicht auf Dachsanierungen ausgeweitet.

„Für eine erfolgreiche Klima- und Energiewende fehlen hunderttausende Handwerker“, erklärte der Obermeister und ergänzte: „Der Fachkräftemangel und die hohe Arbeitsauslastung im Handwerk bedrohen eine erfolgreiche Klima- und Energiewende“. Man benötige im Handwerk eine gezielte Unterstützung der Politik.
Staatliche Förderungen bei energetischen Sanierungen dürfe es laut Schrödl nur geben, wenn die ausführenden Handwerker nach Tarif beschäftigt seien. An Berufsschulen und Bildungseinrichtungen des Handwerks brauche es eine bessere Ausstattung. Außerdem müsse die berufliche Bildung gegenüber dem Studium aufgewertet werden. Erfreuliches gibt es von der Gesamtzahl der Ausbildungsverhältnisse, diese steigen seit neun Jahren sukzessive an. 

Der Ukrainekrieg beschäftigt alle. „Durch die Kriegsgeschehnisse in der Ukraine gibt es enorme Beschaffungsprobleme und Preissteigerungen“, benannte Rechtsanwalt Joachim Vojta von der Handwerkskammer Konstanz die Probleme der Handwerksbetriebe. Am Beispiel von Kupfer machte er die enormen Preissteigerungen seit Kriegsausbruch deutlich.
Georg Hiltner, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Konstanz, dankte den in der Innung engagierten Mitgliedern. Ihm sei eine enge Nähe zwischen den handwerklichen Bildungsstätten und den Kommissionen wichtig. So könne man sich fachlich und persönlich austauschen, voneinander lernen und sich gegenseitig unterstützen.
Andreas Bek, Hauptgeschäftsführer Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg referierte über die Kernthemen des Elektrohandwerks und dem Fachkräftemangel. Er empfahl Kooperationen mit anderen Gewerken. Denn mit der neuen PV-Verordnung in Baden-Württemberg wird viel Arbeit auf das Handwerk zukommen. Weiter stellte er den neuen Ausbildungsberuf des Elektronikers für Gebäudesystemintegration vor. Dies sei ein sehr anspruchsvoller Ausbildungsberuf, sozusagen ein „Turboelektriker“. Zielgruppe seien Abiturienten oder Studienerfahrene.
Die gute Nachricht des Obermeisters lautete, dass das Elektrohandwerk trotz den negativen Einflüssen positiv in die Zukunft blicken könne.

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Presseinfo aus Singen

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