Singen zieht die Kreise weiter als Handelsplatz
"Genau der richtige Moment, um neue Wege zu gehen"

Wilfried Trah und Claudia Kessler-Franzen von Singen aktiv sehen die Stadt gut aufgestellt für die weiteren Entwicklungen der nächsten Jahre. | Foto: Philipp Findling
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  • Wilfried Trah und Claudia Kessler-Franzen von Singen aktiv sehen die Stadt gut aufgestellt für die weiteren Entwicklungen der nächsten Jahre.
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Singen. Die Stadt im Fokus einer riesigen Region. Denn der Wirtschaftsstandort und Handelsplatz zieht beeindruckend weite Kreise. Dazu wird mit der neu konzeptionierten Leistungsschau im Singener Süden und einem verkaufsoffenen Sonntag in der ganzen Stadt beeindruckend Flagge gezeigt. Denn die Stadt hat, wie das jüngst vorgestellte Einzelhandelsgutachten beeindruckend unterlegt, die Corona-Krisen wie die folgende Verunsicherung durch die Energie-Engpässe, beeindruckend gemeistert und in der jüngsten Bilanz von steigenden Zahlen berichten können.

Das Führungsduo des Standortmarketing "Singen aktiv" mit Geschäftsführerin Claudia Kessler-Franzen und Präsident Wilfried Trah sieht im Gespräch mit dem WOCHENBLATT die ganze Stadt in guter Position für weitere Schritte in die Zukunft. Es geht in den Städten natürlich immer um Frequenzen, sagt Wilfried Trah, denn das Leben in der Stadt macht auch ihre Stärken aus. Schon deshalb waren die letzten Jahre, die natürlich auf der einen Seite von den Lockdowns und Zugangsbeschränkungen geprägt waren, auch von vielen Aktionen geprägt, die den Besuchern der Stadt ganz ausdrücklich das Gefühl geben sollten, wieder "herzlich willkommen" zu sein, so das Motto des ersten Jahres. Oder einen "Bewegten Sommer" erleben zu können und jetzt "Singen loves me" zu erleben, durch das WOCHENBLATT mit der Erweiterung auf soziale Medien wie Instagram mit herrlich originellen bewegten Bildern begleitet (zum Beispiel einer Skifahrt durch ein Sportgeschäft). Das bewegt die Menschen für "ihre Stadt". Denn bei der Zahl der sogenannten Handelszentralität, die darüber Auskunft gibt, wie viele Menschen hier zum Einkaufen kommen, ist sie weiter der Spitzenplatz im Landkreis und in den Top 5 im Land mit über 180 Prozent. Also fast doppelt so viele Menschen kommen hier zum Einkaufen als Kunden, wie die Stadt Einwohner hat.

Der Magnet hat schon gezogen

Der Süden startet natürlich auch nicht erst jetzt mit seinen Aktivitäten, sondern hatte auch schon beim Martinimarkt im letzten Herbst zumindest im Bereich der Fachmärkte geöffnet, sodass es schon den Vergleich zu den früheren Jahren gibt: dann zu solchen Aktionen werden Kennzeichen sondiert, um den Einzugsbereich der Stadt damit definieren zu können. Da kamen im letzten Herbst 35 Prozent der Besucher der Stadt von Regionen außerhalb des Landkreises Konstanz, und auch ein wieder recht erfreulich hoher Anteil von über zehn Prozent aus der benachbarten Schweiz, aus fünf Kantonen, hier nach Singen, um die Stadt zu erleben. "Wir reden ja in Singen immer gerne von Innenstadt und Südstadt, aber wer von weiter kommt, der sieht da keinen Unterschied", ist die Erfahrung von Claudia Kessler-Franzen. Und da ist die Strahlkraft der Stadt inzwischen wieder so kräftig wie in den Zeiten vor Corona. "Weil wir auch die ganze Stadt mit unseren Aktionen einbinden, seit inzwischen 20 Jahren", so Wilfried Trah.
"Was wir immer merken, ist, dass eine Leistungsschau wie ein verkaufsoffener Sonntag als Impulsgeber für die Stadt sehr wichtig sind, also auch lange nachwirken. Das bedeutet, dass die Besucher diese Tage entspannt zum Kennenlernen nutzen und dann auch gerne wiederkommen, wenn es größere Entscheidungen sind", so Claudia Kessler-Franzen, die hier das Ohr nah an den Unternehmern wie auch den Besuchern hat.

Kunden sind soziale Menschen

Interessant ist am jüngsten Einzelhandelsgutachten, das vor einigen Wochen vorgestellt wurde, dass die Tendenz zum Onlinehandel, die gerade in Corona-Zeiten ganz stark war wegen geschlossener Geschäfte, offensichtlich ihren Zenit erreicht hat und beim Stillstand angekommen ist. "Der Mensch ist einfach ein soziales Wesen und möchte Kontakte zu anderem Menschen haben, will persönliche Beratung und das Gespräch", sieht das Claudia Kessler-Franzen ganz logisch und sich in ihren Prognosen bestätigt. Deshalb ist ihr auch um die Stadt als Handelsplatz nicht bange, wenn sich auch die Rolle der Innenstädte natürlich immer spürbarer wandelt und sie mehr und mehr als Erlebniszonen wahrgenommen werden, in denen man sich trifft und Freizeit gestaltet. "Da sind wir mit viel neuer Gastronomie - bei gutem Wetter natürlich draußen, mit "sehen und gesehen werden" - wie auch der neuen Konzeption der Fußgängerzonen, dem neuen Shopping-Center wie auch dem neuen ZOB und Bahnhofsplatz als Drehscheibe schon sehr gut aufgestellt", sagt Siegfried Trah. Die Tendenz ist einfach, sich in der Stadt zu treffen und zu "städteln", vor oder nach dem Shoppen oder anderen diversen Erledigungen. Das wird sich in nächster Zeit noch viel stärker entwickeln, wie man mit dem kürzlich angestoßene neuen Innenstadtkonzept bereits fühlbar macht, bei dem es um den Wohlfühlfaktor genauso geht wie neue Mobilität und eben auch soziale Qualität.

Der richtige Moment

Dass sich gerade jetzt der Singener Süden mit seiner Leistungsschau am kommenden Sonntag etwas weg vom Rummel früherer Jahre bewegt, ist für das Führungsteam von Singen aktiv da folgerichtig. "Jetzt ist eigentlich genau der richtige Augenblick, um neue Wege zu gehen", sagt Claudia Kessler-Franzen. Denn der Singener Süden setzt ja nun seine Leistungsfähigkeit in den Mittelpunkt.

Wilfried Trah und Claudia Kessler-Franzen von Singen aktiv sehen die Stadt gut aufgestellt für die weiteren Entwicklungen der nächsten Jahre. | Foto: Philipp Findling
Die Zukunft der Innenstadt ist die eine sozialen Herzens. Im Bild eine Aktion des "Bewegten Sommers" vom letzten Sommer in Singen. Die Aktion im Singener Süden am kommenden Sonntag zielt in die selbe Richtung - sich ganz persönlich vorzustellen.  | Foto: Fiedler/ Archiv
Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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