Vorstand bei Hauptversammlung bestätigt
"inSi" ist in aktuellen Zeiten wichtiger denn je

Das bestätigte Vorstandstrio von "inSi" mit Beatrix Gabele, Bernhard Grunewald und Uran Bajramaj. | Foto: inSi
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Singen. Der Verein inSi – kurz für "Integration in Singen" – setzt sich inzwischen seit über vier Jahren für Geflüchtete und MigrantInnen in Singen ein. Am letzten Dienstag fand die sehr gut besuchte Mitgliederversammlung des Vereins im Bürgersaal des Rathauses in Singen statt.

Der in der Sitzung per Wahl bestätigte Vorsitzende Bernhard Grunewald konnte den Mitgliedern und Gästen zahlreiche erfolgreiche Projekte vorstellen, die von und für Menschen mit und ohne Fluchtgeschichte durchgeführt werden.  Man habe mit 40 Mitgliedern war der Verein aus den Helferkreisen der Flüchtlingskrise von 2015 heraus gegründet worden, inzwischen sind es 240 geworden und zumeist auch in der aktiven Arbeit dabei. Zur Erfolgsgeschichte zählt der „Bewerbungstreff“, der seit Juli 2021 in Kooperation mit der AWO in den Räumen des Stadtseniorenrats angeboten wird. 180 Nicht-EU-BürgerInnen haben bisher beim „Bewerbungstreff“ Unterstützung beim erstellen von Lebenslauf und Bewerbungsschreiben sowie bei der Jobsuche erhalten.

Im Oktober des vergangenen Jahres fand zudem der Netzwerktag „Wir in Singen“ statt, der im Rahmen des Landesförderprogramms „Migrantenorganisationen stärken und vernetzen“ organisiert wurde und zu dem alle Migrantenorganisationen sowie interkulturellen Gruppen in Singen eingeladen wurden. Hier konnte mit einigen der Organisationen auch ein Start vollzogen werden als weitere wichtige Ebene der Zusammenarbeit, die so bislang einzigartig hier in Südbaden ist, hob Grunewald hervor.
Grunewald sieht in der Eröffnung von Konsulatssprechstunden für Bulgaren und Portugiesen in Singen einen wichtigen Schritt. Man müsse aber auch die in Singen lebenden Rumänen besser erreichen, die inzwischen die zweitgrößte Gruppe der MigrantInnen in der Stadt stellten, hob er heraus.

Zu den Erfolgsprojekten zählt auch der von „Internationale Frauentreff“, bei dem Frauen aller Kulturen vierzehntägig mittwochs um 16:00 Uhr ins Gespräch kommen. Momentan treffen sich die Frauen noch im Stadtgarten. Räumlichkeiten werden dringend gesucht. Der Austausch ist oft auch für den Spracherwerb wichtig. Deshalb sind ausdrücklich ebenso deutsche Frauen willkommen, die an anderen Kulturen Interesse haben.
Dank der Unterstützung der Buchhandlung Greuter, konnte inSi Familien, Geflüchteten und Vereine PCs zur Verfügung stellen. Die dringend benötigten Computer waren für viele Menschen die Voraussetzung, um während der Pandemie online am Schulunterricht sowie an Deutschkursen teilnehmen zu können.
Durch das ehrenamtliche Engagement von inSi finden in den Gemeinschaftsunterkünften in der Güterstraße und in der Worblinger Straße sowie im Interkulturellen Zentrum im Alten Zollhaus Sprach- und Nachhilfekurse statt.
Neu auf dem inSi-Programm steht die „Zentrale Begleitung für UkrainerInnen“. Ehrenamtliche unterstützen jeden Donnerstag von 16 bis 18 Uhr in den Räumen des Stadtseniorenrats Schutzsuchende aus der Ukraine beim Ausfüllen von Anträgen.
Bernhard Grunewald unterstrich in einem Ausblick, dass es trotz der aktuell rund 400 UkrainerInnen, die in der Stadt Schutz gefunden haben, und deren es noch mehr werden könnten, wenn den die Kreissporthalle auch wieder mit geflüchteten belegt würde, die aktuelle Krise in Afghanistan nicht nach hinten in der Aufmerksamkeit rücken dürfte, denn von dort sind auch viele ehemalige Ortskräfte im Hegau angekommen, die einer Begleitung zur Integration bedürfen.

Auf der Tagesordnung der Mitgliederversammlung stand die Wahl des Vorstands. Die Mitglieder von inSi zeigten sich äußerst zufrieden mit der Arbeit ihres Vorstands. Unter der Wahlleitung von Torsten Kalb – Fachbereichsleiter für Jugend, Soziales, Ordnung – wurden der 1. Vorsitzende Bernhard Grunewald, der erste stellvertretende Vorsitzende Uran Bajramaj und die zweite Stellvertretende Vorsitzende Beatrix Gabele in ihren Ämtern als juristischer Vorstand bestätigt.
Martin Zimmermann – Leiter der inSi-Geschäftsstelle – wurde einstimmig als Schriftführer wiedergewählt.
Einen Wechsel gab es beim Amt des Kassenwarts. Linda Dold, die inSi seit Vereinsgründung unterstützt hat, steht nicht mehr als Kassiererin zur Verfügung. Als ihr Nachfolger wurde Fabian Dieterle gewählt. Nachgedacht wird im Verein darüber, ob angesichts der Vielzahl an Vorgängen im Verein die Buchhaltung per Minijob durchgeführt werden sollte.
Der Verein inSi zeichnet sich durch zahlreiche Mitglieder im Erweiterten Vorstand aus, eine Besonderheit in der Singener Vereinswelt, wie der vereinserfahrene Wahlleiter Kalb betonte. In den erweiterten Vorstand gewählt wurden Bürgermeisterin Ute Seifried, Martina Kiehn, Isa Eisenhardt, Veronika Schäfer, Mona Schramm, Oguz Akdubak, Dr. Hans Lukza, Claus Friberg, Sebastian Röder, Dietmar Vogler, Lisa Burmeister, Stavros Tachtalis und Saber Safi.
In den Beirat berufen wurden Manfred Hensler, Katharina Kichberg, Miglena Abrasheva, Stefan Schlagowsky-Molkenthin
Alter Vorstand neu gewählt und Linda Kelmendi. Als Kassenprüfer bestellt wurden Michael Wytek und Christian Siebold.

inSi und Stadt Singen Hand in Hand

Die Schirmherrin von inSi, Bürgermeisterin Ute Seifried, betonte bei der Mitgliederversammlung, dass aufgrund der vielen Schutzsuchenden aus der Ukraine „inSi notwendiger denn je“ ist. Die Stadt Singen und inSi werden auch die neuen Herausforderungen gemeinsam stemmen. „Menschen, die nach Singen kommen und unsere Hilfe brauchen, werden sie auch bekommen“, betonte die Bürgermeisterin. Die wegen der Unterstützung des Vereins durch die Stadt Singen getroffene Leistungsvereinbarung soll möglichst bald in einen Kooperationsvertrag zu entwickeln, denn "inSi" sein ein wichtiger Akteur für die städtische Integrationsarbeit, wie Stefan Schlagowsky-Molkenthin in der Diskussion unterstrich. "Wir haben da aber keinen Zeitdruck", so Bernhard Grunewald.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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