Lebhafte Diskussion des Kreisverbandes zur Zukunft der CDU
Andreas Jung benennt seinen Favoriten für den CDU-Vorsitz

CDU Konstanz Merkel | Foto: Eine lebhafte Diskussion zur Nachfolge des CDU-Bundesvorsitz fand bei der Mitgliederkonferenz des Kreisverbandes statt. Auf dem Podium (v.l.): Die Delegierten beim Bundesparteitag Fabio Crivelari und Andreas Jung sowie der CDU-Kreisvorsitzende Willi Strei
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  • Foto: Eine lebhafte Diskussion zur Nachfolge des CDU-Bundesvorsitz fand bei der Mitgliederkonferenz des Kreisverbandes statt. Auf dem Podium (v.l.): Die Delegierten beim Bundesparteitag Fabio Crivelari und Andreas Jung sowie der CDU-Kreisvorsitzende Willi Strei
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Singen. Die Nachfolge von Angela Merkel nach 18 Jahren an der Spitze der CDU, über die der Bundesparteitag am 8. Dezember entscheidet, hat bei der CDU eine lebhafte Diskussion ausgelöst. Im Vorfeld dieser richtungsweisenden Wahl gibt es acht Regionalkonferenzen, wo sich die derzeit zwölf Nachfolgekandidaten vorstellen – in Baden-Württemberg findet diese am 27. November in Böblingen statt.

Bei einer Mitgliederkonferenz des Kreisverbandes am Samstag in der Singener Bildungsakademie nutzten sowohl die Delegierten als auch gut 100 Mitglieder die Möglichkeit zum ausgiebigen Meinungsaustausch. Dabei favorisierte die Mehrheit der gut 20 Wortbeiträge Annegret Kramp-Karrenbauer vor Friedrich Merz.

Prominentester Fürsprecher für die derzeitige CDU-Generalsekretärin war der CDU-Bundestagsabgeordnete Andreas Jung, einer der drei Delegierten des Kreisverbandes für den Bundesparteitag der CDU. Kramp-Karrenbauer habe einen »eigenen Kopf« und könne bei der notwendigen Neupositionierung der Partei am besten die verschiedenen Strömungen »breit integrieren«, begründete Jung seine Entscheidung.

Der recht verhaltene Applaus zeigt jedoch, die Zustimmung für Kramp-Karrenbauer bei den anwesenden Mitglieder des Kreisverbandes ist eher noch verhalten. Genau dass Stimmungsbild der Basis der Kreis-CDU ist für Fabio Crivelari, ebenfalls beim Bundesparteitag wahlberechtigt, nach eigenen Worten entscheidend für seine Wahl. Noch habe er sich nicht für einen Kandidaten entschieden, so der stellvertretende Kreisvorsitzende. Als Entscheidungskriterien nennt er, dass der Vorsitzende die CDU wieder zur »Union« machen solle; zudem brauche der Vorsitzende »Führungsstärke«. Die dritte Delegierte, die ebenfalls ein freies Mandat hat, also keinem bindenden Votum des Kreisverbandes unterworfen ist, Cornelia Bambini-Adam war bei der Delegiertenkonferenz aus persönlichen Gründen nicht anwesend.

Schon der Kreisvorsitzende Willi Streit hatte in seiner Eröffnungsrede nicht nur die Herausforderungen, vor denen die CDU und die Problematik der Zerstrittenheit mit der Schwesterpartei CSU klar benannt, sondern auch die hervorragenden Bewerberlage gelobt. Die durch die Neuaufstellung gewonnene Dynamik müsse mitgenommen werden, etwa auch in den Kommunalkampf 2019, wünscht sich Crivelari.

Den Wunsch von mehreren Mitgliedern wie Harald Nops, den CDU-Vorsitzenden in einer Mitgliederbefragung wählen zu lassen, soll als Anregung mit auf den Parteitag genommen werden, versprachen beide Delegierte. Andreas Jung allerdings räumte ein, dass es für die Wahl des Parteivorsitzenden zeitlich nicht genügend Spielraum gebe. Er könne sich allerdings, wie in Baden-Württemberg bei der Kandidatenkür, dies für einen Kanzlerkandidatentscheid vorstellen. Denn die Entscheidung für einen neuen Vorsitzenden sei für ihn nicht gleichbedeutend mit der Abstimmung, wer die CDU als Kanzlerkandidat in den nächsten Bundestagswahl führe, so Jung. CDU-Mitglied Johannes von Bodman etwa wünscht sich hier eine Trennung der beiden Ämter.

- Stefan Mohr

Autor:

Redaktion aus Singen

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