Ben Ossen brilliert in der Basilika
Der ungeliebte Kontrabass

Färbe Kontrabass | Foto: Ben Ossen spielt in dem Solstück »Der Kontarbaß« von Patrick Süsskind. swb-Bild: stm
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Singen. Es ist eine Hassliebe zwischen dem Kontrabassisten und seinem geliebten aber zugleich auch »grauenvollen Instrument« mit »hängenden Schultern und tiefsitzender Taille. Dem ehemalige Färbe-Schauspieler Ben Ossen gelingt es die Einsamkeit des verbeamteten Musikers im Staatsorchester in dem furiosen Solostück „Der Kontrabaß“ des Bestsellerautors Patrick Süskind trefflich darzustellen.

Dabei ist Ossen in dem zweistündigen Stück, das in der Basilika aufgeführt wird, auf sich allein gestellt. Nur sein Mienenstil, seine Stimme verraten die häufigen Stimmungswechsel des Kontrabassisten, der im Bademantel das ein oder andere Fläschen Bier trinkt – wegen des Flüssigkeitshaushaltes – während einer Oper verliere er schließlich zwei Liter.

Im ersten Teil ist der Kontrabassist noch halbwegs guter Laune und fabuliert aus dem Blickwinkel des Kontrabasses über die Musikgeschichte, erzählt ein Füllhorn von Anekdoten über Komponisten und erläutert Kompositionen, die er kurz auf einem Schallplattenspieler zu Gehör bringt. Denn ein Kontrabass könne »ein ganzes Orchester in Schach halten«, jubeliert er. Aber auch schon da klagt er über die wenigen Solostücke, die es für ihn gebe.

Denn die Lebensbeichte des 35-jährigen Kontrabassisten wird genährt durch die unerwiderte Liebe zur Mezzosopranistin Sara. Sie bemerkt den Kontrabassisten nicht. Die Gründe für sein fehlendes Liebesglück sucht er sogar beim Kontrabass. Die Anwesenheit seines »Mitbewohners« – nicht zuletzt sei er wegen seiner Größe immer dabei – sei schuld, auch wenn es mit der körperlichen Liebe nicht klappe.

Im zweiten Teil steigert sich die Liebe zu Sara immer weiter. Die Niedergeschlagenheit des Kontrabassisten, der eben kein begnadeter Virtuose, sondern verbeamteter Musik ist, tritt vollends zu Tage und gipfelt in seinem Entschluss seinen Beruf mit einem Schrei während des Festkonzertes für seine Liebe aufs Spiel zu setzen.

Weitere Aufführungen finden am Freitag, 13. und Samstag, 14. Dezember um 20.30 Uhr in der Basilika statt.

- Stefan Mohr

Autor:

Redaktion aus Singen

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