Spende trotz ausgefallendem Christkindlemarkt übergeben

Lions unterstützen die Fachstelle Sucht in ihrer Präventionsarbeit

Singen. Meist verleugnet oder bagatellisiert: Sucht ist ein gefährliches gesellschaftliches Tabu. Alkohol trinken ist so selbstverständlich, dass über die Schattenseiten kaum jemand spricht. Um die Fachstelle Sucht im Landkreis bei ihrer wichtigen Arbeit zu unterstützen, weil die Aufgaben besonders angewsichts der Folgen verschieder Stufen der Corona-Lockdwons derzeit mehr sind als das Budget hergibt hat der Lionsclub Singen-Radofzell nun eine große Spende von 5.000 Euro am Dienstag übergeben.

Der Schaden, der durch Sucht der verschiedensten Arten entsteht, beschränkt meist sich nicht nur auf die vielen schlimmen Schicksale der Süchtigen selbst, sondern trifft auch ihre Familien und menschlichen Umgebungen sowie die ganze Gesellschaft durch die Kosten für Therapie und Sozialhilfe und den Wegfall von Wertschöpfung.

Dieser Tatbestand unterstreicht die Wichtigkeit der Tätigkeit der Fachstelle Sucht Singen des Baden-Württembergischen Landesverbandes für Prävention und Rehabilitation, die dem Paritätischen Wohlfahrtverbands angegliedert ist. Die zehn hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten ihre Dienste für Betroffene und Angehörige in der Hauptstelle in Singen und der Außenstelle Radolfzell an.

Die Arbeitsgebiete umfassen Beratung, Therapie sowie Prävention. Die Leitung liegt bei Diplom-Sozialpädagoge Lars P. Kiefer. Er sieht sich schon über einem Jahr vor einer großen Herausforderung: „Die enormen Belastungen der letzten Monate haben viele Menschen in die Isolation getrieben. Ohne soziale Kontrolle fällt man schneller in problematische Konsummuster«, so seine Erfahrung.

Ein spezielles Arbeitsfeld ist inzwischen die Prävention bei Kindern, deren Eltern selbst suchtkrank sind. Deren Vorbild stellt die Gefährdung dar. Die Prävention geschieht in Gruppenarbeit mit dem Projektnamen „Aufwind.“ Um die Gruppen aus der Region Singen und Radolfzell zusammenzubringen ist ein eigener Kleinbus erforderlich.

Eine besondere Herausforderung bei der Beratungstätigkeit stellt die Corona Pandemie gleich in doppelter Hinsicht dar. Viele Menschen leiden unter dem Stress der Ungewissheit und fehlender Tagesstrukturen und neigen daher zum Konsum von Suchtmitteln. Und gerade in dieser Zeit kann die direkte persönliche Beratung nur sehr eingeschränkt erfolgen. Hier gilt es die Digitalisierung der Kommunikation durch Anschaffung entsprechender Geräte deutlich auszubauen.

Für beide wichtigen Arbeitsfelder stehen der „Fachstelle Sucht“ nur sehr beschränkte Mittel zur Verfügung weshalb die Untersützung des Lions Club Radolfzell-Singen, der sein Engagement trotz fehlender Einnahmen angesichts des ausfallenen "Christkindlemarkts in Radolfzell nicht schmälern will, die Fachstelle Sucht mit einer Spende über 5.000 Euro gemäß seiner weltweiten Zielsetzung „we serve“. Der Dank von Christian Denecke und Lars Kiefer von der Fachstelle Sucht war ausdrücklich und herzlich.