Semesterauftakt der VHS mit Jan-Uwe Rogge
Mehr lachen, weniger pädagogisch wertvoll sein

Foto: Beim Semesterauftakt der VHS. Bestsellerautor Jan-Uwe Rogge und die Stellvertretende Vorsitzende der VHS, Dorothee Jacobs-Krahnen. swb-Bild: JB
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Singen. Zum Semesterauftakt der Volkshochschule des Landkreises Konstanz wurde vergangenen Donnerstag die Möglichkeit geboten den renommierten Erziehungsexperten Dr. Jan-Uwe Rogge einmal live zu sehen. Mit Witz und der vollen Beherrschung aller Finessen eines geübten Redners, unterhielt Rogge das begeisterte Publikum in den Räumen des Kulturzentrums GEMS in Singen über die Thematik der Pubertät und brachte weniger einen steifen Regelkatalog als das Befolgen von Gelassenheit im Umgang mit pubertierenden Kindern an den Zuschauer.

Die vollbesetzten Stuhlreihen und der starke Applaus des Publikums bereits beim Betreten der Bühne, spiegelte die Beliebtheit des Bestsellerautors Rogge bei seinem Vortrag „Pubertät – Loslassen und Haltgeben“ im Kulturzentrum sehr gut wider.

Eine kurze Einführung durch die stellvertretende Leiterin der VHS Dr. Dorothee Jacobs-Krahnen, welche Rogge vorstellte und durch die Nennung biografischer Fakten besonders hervorhob, dass es sich bei den Werken des Gastes um wahre Klassiker handle, -so wurden seine Ratgeber in 20 Sprachen übersetzt, ja sogar auf mongolisch-, stimmte den Zuschauer auf den Vortrag ein.

Durch einen Witz einführend, wurde den Gästen schnell klar, dass dieser Vortrag keinen typischen Charakter annehmen würde. So versetzte Rogge sich in Rollen der Familie hinein, wodurch sein Vortrag fast schon schauspielerische Züge annahm. Er beklagte sich über „pädagogische Zombies“ und ließ das Publikum seine Sätze gekonnt beenden, sodass wohl kein Gast mehr das Lachen unterdrücken konnte. Inhaltlich war seine Botschaft an Eltern ganz klar.

„Erziehung hat zu tun mit lachen, lacht!“, appelliert Rogge und will damit die Wichtigkeit der Bewahrung von Humor in der Beziehung zwischen Kind und Elternteil erläutern. Er stellte sich klar dagegen, „immer pädagogisch richtig und wertvoll“ zu handeln, stattdessen sollen Eltern wie Kinder aufbegehrend und emotional sein dürfen, so seien sie, wie auch die Pubertierenden, nur menschlich, -Fehler seien erlaubt. Auch wenn Rogge mehrmals betonte, in seinem Vortrag keine Tipps geben zu wollen, konnten die Zuschauer dennoch einige weitere Aspekte lernen.

Als Rogge von den Wünschen Pubertierenden sprach, fasste er prägnant zusammen: „Pubertierende wollen Eltern, die älter werden.“, Kinder wollen Eltern, die von Erfahrungen berichten, aber dennoch auf gleichwertiger Stufe mit ihnen stehen, so durchleben Kinder in diesem Alter einen enormen körperlichen und geistlichen Entwicklungsprozess, welcher von Schwierigkeiten gekennzeichnet ist und eindeutig Hilfe von Erfahrenen verlangt. Während sich der preisgekrönte Autor in seinem ersten Teil des Vortrags vor allem auf Mütter bezog, konzentrierte er sich gegen Ende der Rede auf Väter.

Durch die Beschreibung dreier Erziehungstypen und typischer Vater-Kind Situationen, welche er stets spielend darstellte, ließ er dem Publikum beinahe keine Pause des Lachens mehr. Ein wenig Rührung verbreitete sich allerdings dann doch noch bei den, das Halbjahreszeugnis des Kindes erwartenden, Eltern, als Rogge rief: „Da wächst eine tolle Generation auf. Ist ihr Verdienst!“. Bevor er seinen Vortrag witzreich beendete, betonte Rogge die Bedeutung der guten Beziehung zwischen Kind und Elternteil, so müsse man als Mutter oder Vater immer hilfeleistend zur Seite stehen:

„Eltern sind wie Leuchttürme, ihr müsst blinken, damit eure Kinder zu euch kommen können, wenn Wind weht.“. Diese Metapher und die ständige Unterstreichung der guten Beziehung, geprägt durch lachen und die gegenseitige Annahme und Wertschätzung des Anderen, schlossen den Vortrag gekonnt ab, ließen das begeisterte Publikum noch danach schwärmen und führten zu zahlreichen Käufen eines signierten Ratgebers von Rogge persönlich.

Der nächste Vortrag „Fakten und Mythen der Stockacher Fasnacht“ von Thomas Warndorf findet am 11. Februar in Radolfzell statt. Das volle Programm der VHS ist online unter www.vhs-landkreis-konstanz.de oder kostenlos in Printform in den Hauptstellen zur Verfügung gestellt.

von Judith Braun

- Stefan Mohr

Autor:

Redaktion aus Singen

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