Mehrere Mülleimerbrände aus dem Umfeld führten auf die Spur von 36-Jährigem
Mutmaßlicher Brandstifter der Scheffelhalle inhaftiert

Brand Scheffelhalle | Foto: Ein nach der Brandnacht, der das Ausmaß der Zerstörung an der Scheffelhalle zeigt. swb-Bild: Archiv/ of
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Singen. Der mutmaßliche Brandstifter der Scheffelhalle wurde am Mittwoch nach einer Hausdurchsuchung gefasst, informierten die Staatsanwaltschaft und das Polizeipräsidium Konstanz am Donnerstagabend. Der Mann habe ein Geständnis bei anschließenden Verhören abgelegt, wurde weiter informiert. Am Donnerstag wurde der 36-Jährige Mann dem Haftrichter vorgeführt, der Untersuchungshaft anordnete.

Wie bereits mehrfach berichtet, war es am frühen Morgen des 17. November 2020 zu einem Brand in Singen gekommen, dem die 95-Jahre alte "Scheffelhalle" zum Opfer fiel. Die zu großen Teilen hölzerne Veranstaltungshalle brannte dabei bis auf die Grundmauern nieder. Der Schaden geht in die Millionen Euro.

Die Kriminalpolizeidirektion Rottweil richtete sofort zur Klärung der Brandursache eine Ermittlungsgruppe ein, da nach Untersuchungen der Brandruine von einer Brandstiftung ausgegangen werden musste. Mit einer Öffentlichkeitsfahndung bat die Polizei nach Auswertung von Videoaufnahmen einer Überwachungskamera die Bevölkerung um Hinweise zu einer verdächtigen Person. Es gingen daraufhin mehrere Hinweise aus der Bevölkerung ein, die ausgewertet worden waren und denen nachgegangen wurde. Sie hatten zunächst jedoch nicht zur Ergreifung eines Tatverdächtigen geführt, räumte die Ermittlungsgruppe ein.

Aufgrund kleinerer Brandlegungen in jüngster Zeit, bei denen diverse Papiermülltonnen in der Nähe der Scheffelhalle in Brand gesetzt wurden, verdichtete sich die Hinweislage zunehmend. Auch diese Erkenntnisse tauschten die Beamten des Polizeireviers Singen mit der Beamten der Ermittlungsgruppe der Kriminalpolizeidirektion Rottweil aus, die im Fall des Brandes der Scheffelhalle weiter intensiv jedem Hinweis nachgingen, wie weiter informiert wurde.

Die Ermittlungen konzentrierten sich dadurch immer mehr auf einen 36-Jährigen Singener, weswegen die Staatsanwaltschaft Konstanz beim zuständigen Gericht einen Beschluss zur Durchsuchung der Wohnung des Verdächtigen erwirkte. Dort wurden am Mittwoch mehrere Beweismittel sicherstellt.

Gegenüber Beamten der Kriminalpolizei legte der 36-Jährige am Mittwochabend ein umfassendes Geständnis ab. In diesem räumte der Verdächtige sieben gelegte Brände in Papiertonnen ein. Darunter auch die Papiertonne, die letztendlich zum Brand der Scheffelhalle geführt hatte, so die Verlautbarung von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft.

Der Leiter der Kriminalpolizei Rottweil, Leitender Kriminaldirektor Thomas Föhr, ist stolz auf den Ermittlungserfolg an dem ehemaligen denkmalgeschützten Gebäude. "Es hat sich gezeigt, dass sich akribische kriminalpolizeiliche Ermittlungsarbeit, Orts- und Personenkenntnis, sowie ein intensiver Informationsaustausch zwischen den einzelnen Dienststellen auszahlt. Nur so können schwere Straftaten letztendlich geklärt werden. Besonders freut es mich, dass so das Sicherheitsgefühl der Singener Bevölkerung wieder gestärkt werden konnte."

Der Brand hatte die Stadt in einen Schock versetzt - vor allem viele Vereine und Narren trauern bis heute.

Unten gibt es das Video vom Tag nach dem Brand.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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