Vier Aufführungen des kontrovers diskutierten Stücks in der Färbe
Ralf Beckord spielt »Der Reichsbürger"

Ralf Beckord | Foto: Ralf Beckord spielt in der Färbe "Der Reichsbürger" in vier Aufführungen. swb-Bild: Theater KN/ Archiv
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Singen. Die neu eingeführten Winter-Gastspiele im Kneipentheater »Die Färbe« gehen in ihre vorerst letzte Runde: das Team freut sich auf ein Wiedersehen mit dem namhaften Konstanzer Schauspieler Ralf Beckord, der im vergangenen Jahr das Ensemble brillant ergänzte: beim Sommertheater im Färbegarten übernahm er die Hauptrolle des obdachlosen Journalisten und Trinkers Hans in der Uraufführung „Bauernopfer“ von Detlef Vetten, seine enorme Wandelbarkeit begeisterte das Publikum bei „Der Trafikant“ von Robert Seethaler in der Basilika in November. Als langjähriges Ensemblemitglied am Stadttheater Konstanz war er dort in der Spielzeit 2918/19 in dem spannenden und gleichsam provokanten Stück „Der Reichsbürger“ mit großem Erfolg aufgetreten. Nun kommt er nach Singen zurück und gastiert damit am 14., 15., 21. und 22. Januar in der Färbe.å

Sie sind mitten unter uns, sie sehen aus wie jeder andere, und doch sind sie nicht wie jeder andere. Sie sind Reichsbürger, also Menschen, die die grundgesetzliche Ordnung der Bun- desrepublik Deutschland ablehnen. In ihrer Denkwelt wurde das Deutsche Reich nie aufgelöst, Deutschland ist weiterhin ein besetzter Staat oder sie selbst sehen sich in der Reichsnachfolge des Kaiserreichs. Konsequenterweise lehnen sie deutsche Gesetze ab, zahlen keine Steuern und stellen sich eigene Pässe und Dokumente aus. Bei Reichsbürgern wurden mehrfach Waffen und Sprengstoff gefunden. Sie stellen mitunter eigene Polizeieinheiten auf und fördern so den Nährboden für ausgrenzendes und oft antisemitisches Gedankengut. Derzeit unterwandern sie häufig die Reihen von „Spaziergängern“ und mißbrauchen so auch Impfgegner für ihre Ideologie. Die Autoren Anna Lena und Konstantin Küspert beleuchten die Psyche eines Reichsbürgers, verfolgen die Gedanken und Hintergründe und Fragen vor allem: wie viel Reichsbürger steckt in uns?

Diesen nachdenklich machenden Abend in der Färbe sollten man sich keinesfalls entgehen lassen, kommt als Tipp von der Färbe. Aufführungsbeginn ist jeweils schon um 20 Uhr wegen der noch immer geltenden Sperrstunde ab 22.30 Uhr. Das Theaterrestaurant ist vor den Vorstellungen ab 18.30 Uhr geöffnet.

Parallel dazu beginnt in der Basilika die vorletzte Spielwoche von „Cyrano de Bergerac“. Die letzten 7 Vorstellungen finden am 13., 14., 15., 19., 20., 21. und 22. Januar um 20 Uhr statt. Einlaß ist in der Basilika ab 19 Uhr. Karten für alle Stücke: (07731) 64646, diefaerbe@t-online.de, www.die-faerbe.de

Wie bekannt gilt derzeit die 2G-Plus-Regel mit Asnahmen nur für frisch geboosterte.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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