Erfolgreiche Vereinsgründung / Aufbauarbeit beginnt
Singen bekommt ein Schülerforschungszentrum

Schülerforschungszentrum | Foto: Der frisch gewählte Gründungsvorstand des Vereins Schülerforschungszentrum Singen im Corona-Abstandsmodus auf der Treppe der Mensa der Berufsschulen in Singen. swb-Bild: of
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Singen. Schon seit vier Jahren liefen die Vorgespräche, nun konnte nach vielen Vorbereitungen endlich die Gründung eines Vereins für ein Schülerforschungszentrum in Singen vollzogen werden. Das Zentum soll in zwei Klassenzimmern der Tittisbühlschule in Singen eingerichtet werden, die die Stadt Singen noch entsprechende mit technischer Infrastruktur ausrüsten muss, wie bei der Gründungsversammlung am letzten Mittwochabend informiert wurde.

Im Württembergischen gibt es bereits ein Netzwerk von Schülerforschungszentren mit Standorten zwischen Biberach und Tuttlingen, letztes Jahr wurden dort 550 SchülerInnen tätig, die an 30 Wettbewerben teilnahmen und rund 100 Kursen, die angeboten wurden. Das Netzwerk werde von 31 LehrerInnen betreut.

Am Schülerforschungszentrum in Tuttlingen, das auch Vorbild für Singen sein soll, habe es freilich fünf Jahre gedauert „bis es durch die Decke ging“, so Manuel Vogel, der Standortleiter in Tuttlingen, der die Vorstellung machte. Inzwischen sind es rund 130 bis 140 SchülerInnen, die das Forschungszentrum in Tuttlingn pro Jahr nutzen.

Singen wäre gerne Teil dieses Netzwerks geworden, zumal es in Südbaden derzeit keine ähnliche Struktur gibt, doch das dortige Netzwerk sieht sich an seinen Grenzen angelangt. Deshalb war die Gründung eines eigenen Vereins für Singen notwendig geworden, sagte der Leiter der Hohentwiel-Gewerbeschule Singen, Stefan Fehrenbach, der einer der Hauptinitiatoren ist und mit „Singen aktiv“ hier tatkräftige Unterstützung fand.

„Sinn der Zentren ist es, da fortzufahren, wo Schulen aufhören müssen“, so Fehrenbach, der in der Versammlung zum Vorsitzenden des Vereins gewählt wurde. Für Firmen könnten hier auch „kurze Wege“ angeboten werden, die für künftige Mitarbeiter sorgen können. Es gehe dabei nicht alleine um den bekanntesten Wettbewerb „Jugend forscht“, denn in Deutschland werden in verschiedenen Bereichen noch eine Vielzahl von Nachwuchswettbewerben angeboten. Im Blick haben die Initiatoren auch das Thema Fachkräftemangel, dem sie mit diesen Leuchturmprojekt entgegnen wollen.

In der Gründungsversammlung berichteten Finn Schwall und Tom Kollmer, inzwischen Studenten der Physik und Informatik von ihrem Forschungsprojekt zu künstlicher Intelligenz, das es bis in den Landeswettbewerb schaffte. Damals freilich über die Möglichkeiten des Schülerforschungszentrum Tuttlingen und der Unterstützung der Firmen Sybit und Fischer aus Radolfzell. Man sei damals den Weg gegangen, der nicht sein sollte, nämlich das Lehrer in ihrer Freizeit die beiden Schüler unterstützt hätten.

Michael Gotzmann war mit seinem Projekt „Indoor Trecking“ in Pflegeheimen bei „Jugend forscht“ sehr weit gekommen. Er machte deutlich, wie wichtig solche Räume sind, in denen man ein Experiment mal stehen lassen könnte und es nicht immer wegräumen müsste weil das Klassenzimmer wieder für den Unterricht gebraucht würde.Gerade die komplizierten elektronischen Komponenten seines Modells hätten darunter immer wieder gelitten.

Das »stehen lassen« ist auch genau der Sinn des Zentrums. Ein Potential an SchülerInnen, die hier weiter gehen wollen als das, was ihnen Unterricht bietet, sei da. Aber es werde eine Zeit der Aufbauarbeit brauchen. „Jetzt fangen wir erst mal mit der Arbeit an, diesen Verein aufzubauen, sagte Stephan Fehrenbach nach der erfolgreichen Gründung.

„Das ist ein denkwürdiger Abend“ meinte OB Bernd Häusler, das gebe dem Bildungsstandort Singen mit einer überregionalen Bedeutung eine neue Perspektive. Für ihn könnte das eine Initialzündung für weitere Bildungseinrichtungen sein, da Singen ja eigentlich eine Hochschule noch fehle, machte Häusler deutlich.

Doch nun muss freilich erst mal das Forschungszentrum in Betrieb gebracht werden, denn dann kann das Angebot auch erst Nachfrage erzeigen.

»Wir haben für diesen Verein die ganze Wirtschaft der Stadt hinter uns, konnte Dr. Gerd Springe, Vorsitzender des Standortmarketing „Singen aktiv“ stolz vermelden, damit habe der Verein eine starke Basis und ein Netzwerk, auf dem gut aufgebaut werden könne. Das nun gestartete Projekt Schülerforschungszentrum soll übrigens offen sein für SchülerInnen aus dem ganzen Landkreis.

Vorsitzender des neuen Vereins Schülerforschungszntrum wurde Stefan Fehrenbach, sein Stellvertreter ist Horst Scheu ehemaliger Leiter des Friedrich-Wöhler-Gymnasium, Kassenwart wurde Claudius Schubert (Sparkasse), Schriftführer ist Klemens Graf (HTWG Konstanz). Der Vorstand wurde durch die Beisitzer zum großen Netzwerk: das sind Singens Bürgermeisterin Ute Seifried, Dr. Gerd Springe, Martin Stübig (Hegau-Gymnasium), Sebastian Wolf (Friwö), Karl Laber (HGS), Andreas Lier (Orbitalum Tools) und Marja Schmidbauer (Elma).

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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