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Familienunternehmen Elma Schmidbauer
75 Jahre Elma - ein Familiengeführtes Technologieunternehmen geht voran!

Mirja Schmidbauer, geschäftsführende Gesellschafterin. | Foto: Manuel Paul
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  • Mirja Schmidbauer, geschäftsführende Gesellschafterin.
  • Foto: Manuel Paul
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Die Verbindung von beständiger Innovation, kundenorientierter Problemlösungskompetenz, ausgeprägter Markenidentität sowie einer generationsübergreifenden Verantwortung für die Belegschaft und die Region ist die spezielle „DNA“ des Familienunternehmens Elma Schmidbauer GmbH. Im Jahr 2023 begeht man das 75igste Firmenjubiläum.

FAMILIE UND UNTERNEHMEN

Ein Uhrwerk besteht aus einer Vielzahl filigraner Komponenten. So mussten früher die vielen kleinen Bauteile eines Uhrwerks zeitaufwendig gereinigt werden. Von dieser Herausforderung, der eigenen Neugier sowie einem technischen Pionier- und Erfindergeist mit beständigem Verbesserungswillen getrieben, entwickelt der Uhrmacher Hans Schmidbauer in den späten 1940er-Jahren die weltweit erste Reinigungsmaschine für die Uhrenindustrie. Im Jahre 1948 gründet er die Präzisionsmaschinenfabrik Elma („Elektrische Maschinen“) und legt damit den Grundstein für das heutige global tätige Familienunternehmen.

Von Anfang an unterstützen Ehefrau Nina und Sohn Manfred H. die Ideen und Weiterentwicklungen des Firmengründers, der mit seinen patentierten Uhrenwerksreinigungsmaschinen zunehmend nationale und internationale Bekanntheit erlangte. Die Unternehmerfamilie ist auch in der Region, so z.B. beim FC Singen, gesellschaftlich engagiert. Im 15. Jahr nach der Unternehmensgründung erfolgt im Jahr 1963 der Einstieg in die Ultraschalltechnik und damit in eine völlig neue, innovative Reinigungsmethode – ein wichtiger, technologischer Meilenstein in der Unternehmensgeschichte. Vereinfacht gesagt, besteht das Grundprinzip der Ultraschallreinigung darin, dass man die zu reinigenden Gegenstände in einen Behälter mit Reinigungsflüssigkeit gibt. Diese Flüssigkeit wird dann mit Ultraschallwellen in bestimmten Frequenzen dahingehend angeregt, dass in diesem Medium sehr kleine, sogenannte „Kavitations-Bläschen“ entstehen. Und genau durch diese Bläschen respektive deren Sog- und Druckwirkung ist es möglich, wirklich in die kleinsten Ritzen des Reinigungsgutes zu gelangen und deren Oberflächen überaus gründlich zu reinigen. So hat man eine sehr effektive, hochwirksame und zerstörungsfreie Reinigungsmethode zur Hand, die für eine Vielzahl technisch komplexer Bauteile geeignet ist. Doch dank stetiger Weiterentwicklung, kontinuierlicher Innovationsprozesse und langjährig aufgebauter Kernkompetenzen ist Elma auch heute noch der internationale Marktführer bei der Ultraschallreinigung.

DER ERSTE GENERATIONSWECHSEL

Im Jahre 1973 feiert Elma das 25igste Firmenjubiläum; Hans Schmidbauer übergibt die Geschäfte an seinen Sohn Manfred H. Schmidbauer – die zweite Familiengeneration. Doch die Zeiten sind schwer, die für Elma so wichtige Uhrenindustrie befindet sich durch das Aufkommen elektronischer Quarz-Uhrwerke in einer strukturellen Krise. Dank der Diversifizierung in andere Anwendungs- und Industriebereiche sowie durch neue Produkte wie z.B. eine Prüfmaschine für Quarzuhren gelingt es dem Unternehmen, aus dieser Krise vielfältige Chancen und weiteres, internationales Wachstum zu schaffen. Manfred H. Schmidbauer heiratet Cornelia und bekommt mit ihr vier Kinder. Wie bereits bei seinem Vater, ist die Familie in den Folgejahren immer eng mit dem Unternehmen und den Mitarbeitenden verbunden und in die geschäftlichen Entscheidungen des Firmenlenkers involviert. „Die Elmaner sind wie unsere zweite Familie“, sagt Cornelia Schmidbauer.

Anfang der 90er-Jahre bezieht man ein neues Produktionsgebäude in der Gottlieb-Daimler-Straße, dem heutigen Firmenstandort. Elma schafft die Zertifizierung des Qualitätsmanagement-Systems nach EN ISO 9001 und setzt auf Modularität im Anlagenbau. Ein anspruchsvoller Großauftrag für Reinigungsanlagen in der Solarzellenproduktion begleitet das 50jährige Firmenjubiläum im Jahr 1998. In den Folgejahren wächst das Unternehmen weiter, erlangt u.a. die Zertifizierung für Medizinprodukte und wird in den exklusiven Kreis der „TOP100 Innovator“ Deutschlands aufgenommen.

2008 steigt Elma in die Dampf-Reinigungstechnologie ein, was noch heute ein wichtiges Standbein des Produkt- und Leistungsangebotes ist. Im Jahre 2013 hat das Unternehmen mehr als 200 Beschäftigte, exportiert in die ganze Welt und beginnt mit dem Erweiterungsbau von Produktionshallen sowie dem Neubau eines Verwaltungsgebäudes. Mitten in dieser Phase größtmöglicher Schaffenskraft verunglückt Manfred H. Schmidbauer im April 2014 völlig unerwartet tödlich. „Nach diesem Schicksalsschlag haben uns Mitarbeitende in der Elma aufgefangen und sehr viel Halt gegeben“, versucht Cornelia Schmidbauer die damalige Situation in Worte zu fassen, „und es war immer klar, dass wir zusammenstehen und das Familienunternehmen auch in Zukunft mit gemeinsamer Kraft weiterführen“.

DIE DRITTE FAMILIENGENERATION

Aufgrund ihrer Erfahrung als frühere Geschäftsführerin der „Hegau Graviertechnik“ übernimmt Cornelia Schmidbauer nachfolgend die Verantwortung als geschäftsführende Gesellschafterin der Elma Schmidbauer GmbH. Ihre älteste Tochter, Mirja Schmidbauer, tritt nach einem internationalen Studium der Betriebswirtschaftslehre ebenfalls in das Unternehmen ein.

Nach Gründung und Aufbau der Elma Schmidbauer Suisse AG steht auch sie seit 2019 als dritte Generation in der Geschäftsleitung und seit 2021 in der Geschäftsführung des Unternehmens.
„Für mich war Elma immer ein Teil der Familie und damit auch meines eigenen Lebens“, erklärt Mirja Schmidbauer, „mein Vater hat mich stets in die Firmenbelange einbezogen, deshalb profitiere ich noch heute von den Werten, die er mir über die Zeit vermittelt hat. Wir sind durch und durch ein Familienunternehmen und denken in Generationen.“
Bei den Kernkompetenzen „Ultraschallreinigung“ und „Dampfstrahlreinigung“ hat Elma eine technologie- und marktführende Stellung inne. Rund 15% der Belegschaft sind in Forschung & Entwicklung beschäftigt, was die Innovationsfähigkeit des Unternehmens unterstreicht. Man bedient als renommierte Marke nach wie vor die Uhrenindustrie, ist über die Jahre aber auch in andere, zukunftsträchtige Anwendungsbereiche wie z.B. die Medizin- und Labortechnik, die Energie- und Antriebstechnik, die Halbleiterindustrie oder auch maritime Anwendungen vorgedrungen. So gibt es auf den Weltmeeren unzählige Containerschiffe, die im Maschinenraum ein Elma-Ultraschallgerät zur Reinigung von Ölfiltern und Filterkerzen nutzen.
Im Anlagenbau bedient man namhafte Industriekunden mit höchstem Anspruch an Reinigungstechnologie und Prozessautomation – kundenspezifische Hightech-Lösungen Made in Germany bzw. Singen.

DER WEG IN DIE DIGITALE ZUKUNFT

Um den zukünftigen Anforderungen in der digitalen Welt gerecht zu werden, haben die Geschäftsführerinnen das Unternehmen neu strukturiert und in die vier Geschäftsbereiche „Reinigungsgeräte“, „Reinigungsanlagen“, „Einkauf, Logistik und Produktion“ und „kaufmännischen Bereich“ aufgeteilt. „Wir sind zusammen mit den Geschäftsbereichsleitern ein starkes Führungsteam und gewinnen dadurch an Durchschlagskraft für die Marke“, führt Mirja Schmidbauer aus, „unser Erfolgsfaktor sind ohnehin die bei uns beschäftigten Menschen, man muss Vertrauen geben und eigenständige Entscheidungen zulassen – diese Wertekultur gibt uns auch in schwierigen Zeiten Orientierung und Stabilität.“ Man geht in die Tiefe – nicht nur bei der Produkttechnologie, sondern auch die eigenen Fertigungsprozesse betreffend. So hat man bereits in den 80er-Jahren in eine eigene Fertigungshalle für Reinigungschemie investiert, anstatt diese Chemikalien bei ausländischen Lieferanten zu beschaffen. In den letzten Jahren wurde im Bereich der Blechfertigung die Fertigungstiefe erhöht und intensiv in Laser-, Stanz- und Biegemaschinen investiert, um den Weg in die digitale Welt von Industrie 4.0 zu gehen.

„Wir investieren ganz bewusst in nachhaltige Wertschöpfung“, so Mirja Schmidbauer, „denn so schaffen wir Arbeitsplätze, bieten unseren Mitarbeitenden auch in Zukunft ein sicheres Zuhause
und bringen unsere gemeinsame Heimatregion damit weiter. Nicht der Wind bestimmt also den Kurs, sondern die Segel. Und die Segel werden durch uns Elmaner gesetzt!“

DREI FAKTEN ÜBER ELMA SCHMIDBAUER

FAKT 1: Elma ist zu 100% in Familienbesitz, hat ca. 280 Beschäftigte und erwirtschaftet p.a. rund 50 Mio € Umsatz. Die Hauptprodukte Reinigungsanlagen, Reinigungsgeräte sowie Reinigungschemie werden in mehr als 80 Länder exportiert. Die Kernkompetenzen liegen bei der Ultraschall- und Dampfreinigung, wo man Marktführer ist.

FAKT 2
Vision: Leading Cleaning Technology.
Werte: Neugier, Vertrauen, Entschlossenheit und Zusammenarbeit.
Strategische Stoßrichtungen: Nachhaltigkeit, Innovationskraft, Wertschöpfung und Digitalisierung.

FAKT 3: Im hauseigenen Verfahrenslabor erarbeiten hoch qualifizierte Verfahrenstechniker gemeinsam mit Kunden Prozesslösungen für individuelle Reinigungsaufgaben, welche im Anschluss in ein auf den Kunden abgestimmtes Anlagenkonzept inklusive Reinigungsverfahren und Chemie münden.

Autor: Stephan Herrmann, WOCHENBLATT

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Autor:

Verlag Singener Wochenblatt aus Singen

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