Erster Redaktionsleiter des Wochenblatts
Abschied von Heiner R. Schmid

Heiner R. Schmid war von 1975 bis 1985 Redaktionsleiter des damals noch jungen WOCHENBLATTs aus Singen. Im 80. Lebensjahr ist er nun verstorben. | Foto: swb-Bild: Archiv SWB
  • Heiner R. Schmid war von 1975 bis 1985 Redaktionsleiter des damals noch jungen WOCHENBLATTs aus Singen. Im 80. Lebensjahr ist er nun verstorben.
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Singen. Eher still ist am 17. Januar Heiner R. Schmid im 80. Lebensjahr von dieser Welt gegangen und auch seine Bestattung soll im engsten Kreise stattfinden, wie die zurückgebliebene Familie mit Ehefrau und Kindern wissen ließ.

Heiner R. Schmid ist mit der Geschichte des WOCHENBLATTs in Singen untrennbar verbunden, wenn es auch schon eine ganze Zeit her ist, dass der Journalist alter Schule hier in Singen und im Hegau wirkte. Er war der erste Redaktionsleiter, den WOCHENBLATT-Gründer Hans-Joachim Frese damals an seine Seite nahm und damit auf einen echten Profi setzte. Von 1975 bis 1985 wirkte er in dieser Funktion, bevor er sich neuen Aufgaben im „Konstanzer Anzeiger“ widmete.

Heiner R. Schmid verstand es hervorragend, sich durch ein Netzwerk von Kontakten mit relevanten und wichtigen Informationen zu versorgen und diese dann auf interessante Weise zu den Lesern zu transportieren. Dazu gehörte der kritische Blick des Journalisten hinter die Kulissen der Politik, bei der man oft auch den Mumm brauchte, gegen manche Lobbyisten zu seiner Position zu stehen. Die erste Vision einer Singener Stadthalle und eine Bürgerabstimmung dagegen fiel in diese Zeit, in der damals die kleine Bar in der Kaffeerösterei „Haco“ und die ehemalige Galerie „Kunsthäusle“ die Börse für besondere Nachrichten gewesen sind.
Der durch das WOCHENBLATT gepflegte Journalismus kam an bei den LeserInnen der Wochenzeitung, die dadurch auch zum Vorzeigemodell für die sich bundesweit etablierende Szene der Anzeigenblätter wurde – mit recherchierten Hintergründen für die Region.

Und am 3. Mai 1977 wurde Heiner R.Schmid auf einen Schlag berühmt: denn als in Singen damals die RAF-Terroristen Verena Becker und Günter Sonnenberg durch einen Zufall entdeckt wurden und der Entdeckung ein Schusswechsel folgte, war Heiner R. Schmid eben der erste Journalist vor Ort gewesen, mit der Kamera natürlich. Und es entstanden Bilder, die damals um die Welt gingen, die Titelseite des „Stern“ zierten und in den Abend-Nachrichten zu sehen waren.

Darüber hatte Heiner R. Schmid selbst in der Jubiläumsausgabe zum 25-jährigen Bestehen des WOCHENBLATTs im Herbst 1992 noch seine Rückschau gehalten. Die Seite ist im Original unter wochenblatt.link/schmid im Archiv des WOCHENBLATTs zu finden – wir veröffentlichen Schmids Text an Stelle vieler weiterer Worte und verbeugen uns so vor seiner Leistung.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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