Klasse Open-Air-Abend an der Haldenwangschule
Die eigentlichen Stars waren die Kinder

Am Schluss durften auch die SchülerInnen mit auf die Bühne zur «The Soul Machine« und mitsingen bei den tollen Hits der Gruppe. | Foto: Uwe Johnen
  • Am Schluss durften auch die SchülerInnen mit auf die Bühne zur «The Soul Machine« und mitsingen bei den tollen Hits der Gruppe.
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Singen. Auf volles Risiko hatte der Förderverein der Haldenwangschule Singen gesetzt und für sein 25-jähriges Jubiläum zum Open-Air-Festival im Schulgarten eingeladen. Zwei Jahre lang musste der Verein coronabedingt die Feier nach hinten schieben. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite, sodass am vergangenen Samstag sogar mehr Besucher kamen, als erwartet.
Die Haldenwangschule ist in der Region Anlaufstelle für Kinder, die in ihrer geistigen, körperlichen und motorischen Entwicklung besonders gefördert werden müssen.

Der Höhepunkt des Abends sollte der Auftritt der »The Soul Machine« sein, eine Band, die es seit 10 Jahren erfolgreich versteht, ihr Publikum zu begeistern.
So freute sich der Fördervereinsvorsitzende und ehemalige Schulleiter Mathias Hall über seine Gäste und die tolle Sommerpartystimmung auf dem Gelände im Münchried. In seiner kurz gehaltenen Begrüßung betonte er die herausragende Bedeutung des Vereins. »Der Schulträger, der Landkreis Konstanz, ist für seine Pflichtaufgaben zuständig. Unser Förderverein übernimmt die Sahnehäubchen, das heißt, er ergänzt die Finanzierung von wichtigen Dingen, die nicht im Budget vorgesehen sind«. Was er damit meinte, erklärte Schulleiter Daniel Baerwind in einem Interview mit dem WOCHENBLATT. »Wir haben derzeit 190 Schüler. Der Förderverein unterstützt unkompliziert mit zum Teil erheblichen Summen.« Er zeigte auf eine große Schaukel, die der Verein gerade bezahlt hatte, da durch Aufstellen von fünf Schulcontainern Spielfläche weggefallen war. »Wir haben vier Schulbusse, die wir gekauft haben und die unterhalten werden«, erklärte er weiter. »Zudem gibt es inzwischen viele Familien, die sich das Mittagessen nicht mehr leisten können. Auch hier springt der Verein ein, genauso wie er jeden Landschulheimaufenthalt fördert«. Die Intension für das große Open-Air folge der Logik, dass sowohl die Schule als auch der Verein stets mit großen Aktionen dafür sorge, dass die Schule für die Öffentlichkeit sichtbar werde. »Nicht die Behinderung der Kinder ist das Problem, sondern die Menschen, die nicht wissen, wie man damit umgeht«, sagte Baerwind. Deswegen würden sowohl Schule als auch der Verein immer große Feste feiern, auch der Tag der offenen Tür sei immer ein großes Event, damit die Schule präsent werde. Dieses Mal seien sie ein besonders hohes Risiko eingegangen. Wäre schlechtes Wetter gewesen, hätten sie ein dickes Minus eingefahren.
Nach der Begrüßung durch den Vereinsvorsitzenden Mathias Hall spielte zunächst eine Combo der Partnerschule »Haus am Mühlebach« und die junggebliebene Band »Old Fellows« und versetzten die Gäste in eine schöne Sommer-Party-Laune.
Pünktlich um 20:00 Uhr betraten dann die zehn Bandmitglieder der »The Soul Machine« die große Bühne und brachten genau das fertig, wofür sie bereits bekannt sind: dem Publikum so richtig einzuheizen. Kraftvoll starteten sie mit Peter Gabriels »Slegehammer«, gefolgt von »Higher Ground« von Stevie Wonder. Dass dieser Auftritt vor der Haldenwangschule etwas Besonderes werden sollte, zeigte sich darin, dass alle Gäste zunächst gute 20 Meter Abstand zur Bühne hielten, was der Sänger Peter Arnegger sportlich nahm. »Kommt weiter vor«, forderte er immer wieder auf. Stück für Stück füllte sich der Platz vor der Bühne immer mehr, während die Band einen Hammerhit nach dem anderen heraushaute. »Spätestens beim 9.ten Song habe ich euch«, war sich der Frontmann sicher und sollte recht behalten. Die Kinder und deren Angehörige hatten bei »Chöre« von Mark Forster sämtliche Scheu verloren. Alle tanzten und rockten vor der Bühne mit. Kurzerhand verließ der Sänger zusammen mit Frontfrau Bianca Neve die Bühne und sie sangen den Song mitten im tanzenden Publikum. Was für eine Leistung.

In der zweiten Hälfte des Konzertes drehten sie so richtig auf. Beim Stück »Tanz Baby« von der Jazzkantine tanzte auch Schulleiter Baerwind mit seinen Schulkindern richtig ab. Immer wieder waren Bianca Neve und Peter Arnegger im Publikum, um mit ihnen die Songs zu singen.
Bei der Zugabe kamen kurzerhand Kinder auf die Bühne und unterstützen die Band durch Spielen auf Luftgitarren und Abtanzen. Ein besonderer Abschluss fand das Konzert mit der Zugabe »Purple Rain«, bei dem sich die Frontleute zusammen mit den Kindern auf den Bühnenrand setzten und das eingängige Stück von Prince sangen. »Ich habe noch nie ein so geiles Konzert erlebt«, gab Arnegger mit leicht tränenerstickender Stimme vor dem Publikum zu. So zeigte »The Soul Machine«, was sie auf dem kommenden Hohentwielfest bringen werden, die eigentlichen Stars dieses Abends aber waren die Kinder.

Mehr Bilder von dem großen Konzertabend gibt es in unserer Galerie.

Autor:

Uwe Johnen aus Singen

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