Kreisimpfzentrum muss trotzdem am 15. Januar ganz bescheiden starten
Erste Covid-19 Impfung an Silvester im Landkreis

Impfzentrum | Foto: An Silvester soll die erste mobile Impfteam in den Landkreis kommen um im einem Seniorenheim mit dem Impfen zu beginnen. swb-Bild: Malteser
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Singen. Was das Kreisimpfzentrum in der Stadthalle Singen betrifft, so bleibt es trotz aller Meldungen rundum zum Impfstart dabei: Es wird erst am 15. Januar erstmals in Bertrieb gehen und dann auch erst mal in stark reduziertem Umfang. Allerdings wird nun ein mobiles Impfteam des Zentralen Impfzentrums Freiburg an Silvester in den Landkreis kommen, um in einer Pflegeeinrichtung die ersten Impfungen an SeniorInnen vorzunehmen, konnte Landrat Zeno Danner am Dienstagvormittag verkünden.

Die Frage, warum denn erst Mitte Januar das Kreisimpfzentrum seine Arbeit in der Stadthalle aufnimmt, wird sehr häufig gestellt, muss aber immer gleich beantwortet werden: Für den Betrieb muss die technische Ausrüstung stehen, es muss auch die EDV-Ausstattung einsatzbereit sein und auch die Kühltechnik garantiert funktionieren.

Und das geht nicht schneller, zumal sich nun auch andeutet, dass es erst mal sehr wenige Menschen sein werden, die sich dort überhaupt impfen lassen können, räumte der Landrat aufgrund der aktuellen Informationslage ein. Denn der Landkreis wird ab dem 15. Januar und wohl auch bis Ende Januar erst mal nur eine Kiste mit den Ampullen des Biontech/Pfizer-Impfstoffs pro Woche geliefert bekommen. 195 Ampullen des bei –70 Grad zu lagernden und zu transportierenden Impfstoffs sind einer solchen »Pizzaschachtel« wie sie im Jargon schon genannt wird. Jede Ampulle, die vor Ort erst fertiggemischt wird, reicht für fünf Impfungen.

Impfdosen werden zur Sicherheit gebunkert

»Bei diesem Impfstoff ist es sehr wichtig, dass genau nach 21 Tagen eine zweite Impfung erfolgt, die dann auch erst für einen vollen Impfschutz sorgt«, so Landrat Danner. »Um sicher zu sein, dass wir den Impfstoff dann auch haben, werden wir ihn bei uns erst mal zurückhalten.«

Da mit der Lieferung auch noch zwei Impfteams im Landkreis ausgestattet werden sollen, die jeweils 300 Impfdosen bekommen, um damit erst mal in Pflegeeinrichtungen zu gehen, ist die Menge des Impfstoffs zum Start ziemlich überschaubar. Nur rund 180 Impfdosen stünden jeweils für die ersten Wochen jeweils zur Verfügung. »Das liegt an den Lieferkapazitäten, denn bestellt wurde der Impfstoff ja schon im Sommer«, machte der Landrat deutlich.
»Das Impfzentrum wird wegen der kleinen Mengen auch erst mal am Freitag, 15. Januar, nur nachmittags öffnen, und dann erst wieder am Dienstag, 19. Januar, auch am Nachmittag«, kündigte der Landrat an.

Wie überall berichtet, können sich dann Personen über 80 Jahren und die sie behandelnden Pflegekräfte oder Angehörige, Menschen mit hohem Gesundheitsrisiko, mit Trisomie 21 wie Menschen mit geistiger Behinderung impfen lassen.

Patienten in Privatpflege müssen noch warten

»Die Personen, die über 80 Jahre alt sind und daheim gepflegt werden und nicht selbst ins Impfzentrum kommen können«, werden wir in der ersten Runde noch nicht schaffen«, so der Landrat am Dienstag. Dafür müssten diese Touren dann auch sehr genau geplant werden, denn es muss dann möglich sein, die angemischten Impfportionen aus einer Ampulle in kürzester Zeit auch zu verimpfen. Erst im Laufe des Januars werde sich zeigen, wann es mehr Impfdosen, auch der andereren Hersteller gibt. Zufrieden ist man mit der Personalsituation für den Impfbetrieb: »Wir kommen da hin«, so Jens Bittermann aus dem Büro des Landrats, der für den Landkreis das Impfzentrum auf die Beine stellt.

Erstes mobiles Team startet

Schneller startet nun der Einsatz für ein mobiles Einsatzteam vom Zentralen Impfzentrum aus Freiburg im Landkreis. Es soll an Silvester die erste Impfung in einer Pflegeeinrichtung im Landkreis vornehmen. Allerdings wird der Ort dazu erst danach bekanntgegeben, aus Furcht vor Blockaden durch Impfgegner, wie am Dienstag vermittelt wurde.

Kliniken impfen selbst

Schneller mit dem Impfstart geht es bei den Kliniken des Gesundheitsverbunds. Wie Prof. Frank Hinder am Dienstag sagte, würden rund 800 Mitarbeiter des Klinikverbunds in einer ersten Runde berücksichtigt, weil sie zum Beispiel in der Intensivmedizin, in der Notfallmedizin oder bei der Behandlung an Covid-19 erkrankter Personen involviert sind. In der ersten Kalenderwoche würden das HBK Singen wie das Konstanzer Klinikum je 240 Impfdosen geliefert bekommen, in der Woche darauf sei noch einmal die selbe Menge angekündigt.

Noch keine konkreten Anmeldungen

Wer sich impfen lassen möchte, kann derzeit noch keinen konkreten Termin ausmachen, wurde auch am Dienstag nochmals klar gesagt. Zwar hat die Kassenärztliche Vereinigung mit der Telefonnummer 116117 die Hotline parat, aber die führt erst zum Zentralen Impfzentrum nach Freiburg, ebenso wie über die bundesweit geschaltete Internetadresse www.impfterminservice.de . Erst wenige Tage zuvor könne man dort Termine für Singen machen. »Unsere Hotline im Landratsamt führt nicht ins Impfzentrum.«

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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