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Fiedlers Tag vom 1. Mai 2021

Fiedlers Tag | Foto: Bibliothek

Der 1. Mai als Tag der Arbeit hat es in den letzten Jahren nicht leicht gehabt. In den Jahren zuvor machte sich stets eine Kaltfront als Vorboten der Eisheiligen zu uns auf den Weg, so dass es die Feiern meist ganz schon "verhagelt" hat, letztes Jahr musste die Feier, die für die Solidarität der arbeitenden Menschen steht, die sich auch heute noch viel an Gerechtigkeit erkämpfen müssen, aufgrund des Schocks der Corona-Pandemie ins Wasser fallen, und wurde ist Virtuelle gelegt, was leider auch nur ein virtuelles Miteinander ist. Dieses habe haben wir beide Feinde vor Ort: die Kaltfront und die weiteren Nachwehen der Corona-Pandemie. Viele haben dazu ihre Statements abgegeben im Vorfeld, hier soll nun auch Heike Gotzmann zu Wort kommen, die sich als aktuelle Referentin der Arbeitnehmerseelsorge mit einem Appell an die Öffentlichkeit richtet:

"Solidarität ist ein großes Wort. Und manchmal wird es so hoch gehängt, dass man bequem unten durchschlüpfen kann. Die Pandemie hat uns vor Augen geführt, dass wir die menschliche Arbeit anders und weit höher bewerten müssen als es sich in den letzten Jahren eingebürgert hat. Menschliche Arbeit darf nicht zum Kostenfaktor degradiert werden. Gerade jetzt in der Krise wird deutlich, diese Einschätzung geht grundlegend am Eigentlichen vorbei. Denn es ist die Arbeit der Menschen, die das Gemeinwohl in der Gesellschaft stärkt:

In Kliniken, in Alten- und Pflegeheimen und anderen pflegenden Einrichtungen sind die PflegerInnen seit über einem Jahr im absoluten Ausnahmezustand. Sie arbeiten am Limit und noch häufiger darüber hinaus. Die arbeitenden Menschen im Lebensmittel-Einzelhandel haben die Grundversorgung der Bevölkerung gesichert; die arbeitenden Menschen in der Logistik sind es, die die Lieferketten aufrechthalten. Dankbar haben wir an vielen Orten geklatscht und musiziert. Wertschätzung muss sich aber vor allem auch in einer höheren Vergütung ausdrücken, ansonsten bleibt diese nur eine billige Geste. In den Bereichen, in denen Sozialpartnerschaft und Tarifverträge als wesentlicher Gestaltungsrahmen für gerechte Arbeit vorhanden sind, geht es den Beschäftigten besser.

Der Einzelhandel und die Gastronomie brauchen jetzt unsere aller Solidarität. Kleine, inhabergeführte Geschäfte stehen teilweise vor dem Scherbenhaufen ihrer Arbeit und einem Berg von Schulden. Wir alle bestimmen jetzt mit unserem Einkaufsverhalten inwieweit die Innenstädte auch in Zukunft Einkaufs- und Aufenthaltsqualität haben.

Damit die Veränderungen in Gesellschaft und Arbeitswelt menschlich, fair und gerecht gestaltet werden, braucht es einen solidarischen Zusammenhalt. Diese Solidarität beginnt im Kleinen und bei jedem Einzelnen selbst. Den Nächsten im Blick zu haben ist eine gemeinsame gesellschaftliche Aufgabe für eine gute gemeinsame Zukunft.

Jeder mag überlegen – über den Tag der Arbeit hinaus - welchen Beitrag er selbst leisten kann, damit die Solidarität nicht nur eine große Idee ist, sondern gemeinsam gelebt wird. Den Worten müssen wir Taten folgen lassen."

Und vielleicht kann ein "Tag der Arbeit" hier tatsächlich mal eine Nachwirkung haben, wäre ein Wunsch.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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