Jahrestagung der Feuerwehren
Gut aufgestellt für neue Herausforderungen

Als Gastgeber begrüßte Singens Oberbürgermeister Bernd Häusler (rechts) im Vorfeld der Jahrestagung des Landesfeuerwehrverbandes Landrat Zeno Danner, Verbandspräsident Dr. Frank Knödler, Kreisverbandsvorsitzender Stefan Kienzler und den Landesbranddirektor Thomas Egelhaaf (von links). | Foto: Ute Mucha
  • Als Gastgeber begrüßte Singens Oberbürgermeister Bernd Häusler (rechts) im Vorfeld der Jahrestagung des Landesfeuerwehrverbandes Landrat Zeno Danner, Verbandspräsident Dr. Frank Knödler, Kreisverbandsvorsitzender Stefan Kienzler und den Landesbranddirektor Thomas Egelhaaf (von links).
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Singen. Gut 500 Feuerwehr-Führungskräfte des Landesfeuerwehrverbandes trafen sich am Wochenende zur Jahrestagung in Singen, um die Weichen in die Zukunft zu stellen. Die zentrale Botschaft von Verbandspräsident Dr. Frank Knödler lautete: „Das Feuerwehrwesen im Land ist derzeit hervorragend aufgestellt“. Aber es gibt auch zahlreiche Herausforderungen, die angegangen werden müssen.

Dazu zählen neben der wachsenden Zahl an Waldbränden, den neuen Technologien wie Solar, Windkraft und E-Mobilität auch die Neustrukturierung des Bevölkerungsschutzes angesichts der zunehmenden Umweltkatastrophen, wofür mehr finanzielle Mittel erforderlich sind. „Insbesondere die zentralen Fragen zur Zuständigkeit bei Krisen und Katastrophen unter Einbeziehung der kritischen Infrastrukturen wie Gas,- Wasser- und Stromversorgung wird uns gemeinsam mit den kommunalen Landesverbänden noch intensiv beschäftigen“, betonte der Präsident.

Höchste Zeit

Ebenso notwendig sei ein modernes und wirtschaftliches Leitstellengesetz, das die Landesregierung laut Koalitionsvertrag auf den Weg bringen wolle. „Dafür ist es inzwischen höchste Zeit“, so Knödler, schließlich habe der Landesfeuerwehrverband bereits im Jahr 2009 dafür klare Vorgaben zu Qualität, Anzahl und Größe der Leitstellenbereiche, Trägerschaft sowie Finanzierung angemahnt. Als dritten bedeutenden Punkt müsse die landesweite Einführung des Digitalfunks zügig abgeschlossen werden, so die Forderung.

Wie leistungsstark die Wehren im Land sind, zeigt auch die Jahresstatistik eindrucksvoll: So sind 1.097 Feuerwehren in Baden-Württemberg flächendeckend in 1.101 Städten und Gemeinden vertreten. Der überwiegende Teil von ihnen ist ehrenamtlich organisiert, lediglich in 17 Städten wird der Grundschutz von insgesamt 2.600 hauptamtlichen Kräften unterstützt.
Im vergangenen Jahr wurden die Feuerwehren im Land insgesamt 150.919 Mal alarmiert, das bedeutet durchschnittlich alle drei Minuten einmal. Dann helfen die Einsatzkräfte schnell, kompetent, und vor allem verlässlich, betonte Frank Knödler. Und damit dies so bleibe, brauche es einen Impulsgeber, einen Kümmerer und Mahner, so der Präsident weiter. Diese Rolle nehme der Landesfeuerwehrverband als Interessenvertretung der 186.000 Feuerwehrangehörige ein. Dabei müsse der kontinuierliche Wandel berücksichtigt werden, denn die Feuerwehr der Zukunft werde anders funktionieren als noch vor 25 Jahren – nicht nur bezogen auf technische Geräte und Fahrzeuge, sondern vor allem organisatorisch gelte es, sich laufend zu hinterfragen und neu zu erfinden, ist Knödler überzeugt.

"Das ist es uns wert"

Einen wichtigen Impuls für die Zukunft geben hierfür die Ergebnisse einer Ehrenamtsstudie, die besagen, dass 84 Prozent der Befragten "sehr zufrieden" oder "zufrieden" mit dem Feuerwehrsystem sind. Um dies zu sichern, seien aber verbesserte Rahmenbedingungen wie eine Feuerwehrrente, die Entbürokratisierung der Verwaltungsaufgaben sowie intensivere Unterstützung bei der Mitgliedergewinnung gewünscht.
Wie wichtig die Feuerwehren dem Landkreis Konstanz sind, zeigte Landrat Zeno Danner auf: „Wir investieren 10 Millionen Euro in die neue Atemschutzübungsanlage in Rielasingen, die Ende 2025 fertiggestellt sein soll“. Die Stadt Singen wertschätzt die Arbeit der Feuerwehrkräfte bereits seit 15 Jahren mit einer Feuerwehrrente. "Das ist uns die Feuerwehr wert", betonte Singens Oberbürgermeister Bernd Häusler. Ebenso wie das neu geplante Feuerwehrgerätehaus und zwei neue hauptamtliche Stellen. Auch die Freistellung der Feuerwehrleute für Einsätze durch die Arbeitgeber funktioniere nach wie vor gut, hob Häusler hervor, die Unternehmen unterstützen und wertschätzen dieses wichtige Ehrenamt.

Autor:

Ute Mucha aus Moos

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