Großeinsatz der Feuerwehr in Singen
Haselmoos-Weiher fast leer gelaufen

Bis zu 10.000 Liter in der Minute pumpte die Feuerwehr Singen in den fast leer gelaufen Haselmoos-Weiher in Singen, damit  Fische und Kleintiere gerettet werden können. | Foto: Ute Mucha
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Singen. Zu einem Großeinsatz der Feuerwehr kam es am Dienstagnachmittag, 15. August, am Haselmoos-Weiher in Singen: Dort wurde bei einer Entleerung des Regenrückhaltebeckens versäumt, den Wasserstand regelmäßig zu kontrollieren, sodass bereits die ersten toten Fische auf der Wasseroberfläche schwammen, als die Feuerwehr eintraf. Kleinlebewesen sowie die Flora und Fauna am Ufer des Weihers waren wegen der hohen Temperaturen ebenfalls gefährdet. Das Ausmaß dieser Umwelt-Havarie ist aktuell noch nicht absehbar.

Wasserpegel sank bedenklich

Was war geschehen? Mitarbeiter des Geschäftsbereichs Abwasser der Stadtwerke Singen wollten eine 2,60 auf 1,40 Meter große Platte des Vorkehrbeckens bergen, die erst im Mai dieses Jahres eingesetzt worden war. Sie hatte wohl den statischen Anforderungen nicht genügt und war in den Weiher gekippt. Deshalb wurde bereits am Dienstagvormittag der Schieber des Rückhaltebeckens geöffnet, sodass das Wasser ablief und der Wasserstand bedenklich sank, erklärte Beate Richter, Leiterin des Geschäftsbereichs Abwasser der Stadtwerke. Sie alarmierte umgehend die Feuerwehr, nachdem sie sich über das weitere Vorgehen informiert hatte. Kommandant Mario Dutzi rückte mit 15 Fahrzeugen und bis zu 60 Einsatzkräfte aus. Leitungen wurden verlegt, um über Pumpen und mit dem neuen Löschunterstützungsfahrzeug kühles und sauerstoffhaltiges Wasser mit bis zu 10.000 Liter pro Minute in den Weiher zu pumpen, damit die Fische besser versorgt würden.

Foto: Ute Mucha

Dazu wurde Wasser aus dem öffentlichen Trinkwassernetz im Bereich der Otto-Hahnstraße sowie Grundwasser entnommen. "Wir sind in enger Absprache mit dem Wasserwerk, damit kein Wassernotstand entsteht", erklärte Mario Dutzi vor Ort.
Der Haselmoos-Weiher hat eine Fläche von knapp 20.000 Quadratmeter und war am Nachmittag bedenklich leergelaufen, teilweise war nur noch Schlamm zu sehen. "Um den Wasserstand nur einen halben Meter ansteigen zu lassen, wären 10.000 Kubikmeter Wasser notwendig", erklärte Stefan Tröndle, der Pressesprecher der Feuerwehr Singen. Um diese in das Becken zu pumpen, würde es Tage dauern.

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Vor Ort war neben der Polizei auch Kreisbrandmeister Andreas Egger sowie Ralf Tritschler von der Unteren Wasserbehörde des Landratsamtes Konstanz, der gemeinsam mit einem Vertreter der staatlichen Fischereiaufsicht die Verhältnismäßigkeit der Mittel abwägen und über das weitere Vorgehen entscheiden musste. Sowohl Beate Richter von den Stadtwerken als auch Kommandant Dutzi waren sich einig, dass "wir die Fische retten müssen und weiter Wasser in den Weiher pumpen". Schließlich sei das Abwenden von Gefahren von Mensch und Tieren die klassische Aufgabe der Feuerwehr.

Auf Nachfrage des WOCHENBLATTs bei Singens Bürgermeisterin Ute Seifried antwortet sie, dass "die Stadtwerke, die die Revisionsarbeiten am Weiher durchgeführt haben", hier die Verantwortung hätten. Aktuell werde geprüft, ob der Einsatz durch fahrlässiges Verhalten verursacht wurde. Für diesen Fall haben die Stadtwerke eine Eigenschadenversicherung, welche bei Schäden einer Kommune oder ihrer Organe die Kosten abdeckt, die beispielsweise durch einen Einzelnen verursacht wurden. Die Einsatzkosten würden zunächst von der Feuerwehr getragen, da es sich um einen Einsatz zur Gefahrenabwehr handelte, und in ihrer Höhe "anhand der Einsatzberichte ermittelt", so Seifried weiter.

Der Einsatz der Feuerwehr wurde am Mittwoch, 16. August, um 7 Uhr beendet.

Autor:

Ute Mucha aus Moos

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