Gabriela Unbehaun-Maier und Hermann Maier erhalten Preis des Kulturförderkreis

Kultur in Ehren halten

Singen. Eine kleine Würdigung für das »MAC-Ehepaar« im Nachgang der letzten Kulturförderpreisverleihung konnte nun am Donnerstagabend im MAC1 im kleinen Kreis nachgeholt werden. Der vom Kulturförderkreis Singen-Hegau neu geschaffene Ehrenpreis für Gabriela Unbehaun-Maier und Hermann Maier wurde letztes Jahr im November in deren Abwesenheit verliehen.

Nach Fertigstellung der Original-Skulptur von dem Künstler Antonio Zecca musste die Übergabe aufgrund der Corona-Pandemie erst einmal warten. Doch: das Warten hat sich gelohnt. Wie die erste Vorsitzende des Kulturförderkreis, Ursula Graf-Boos, betonte, sei der Preis dazu gedacht, die kulturelle Leistung der beiden zu würdigen. »Es ist nicht nur eine Ehrung, sondern auch ein Dank und ein sichtbares Zeichen für das, was Sie geleistet haben.«

Corona-Schock muss noch verarbeitet werden

Hermann Maier bedankte sich herzlich über die Ehrung. »Wir werden versuchen, die beiden MACs hochzuhalten und die Kunst und Kultur zu leben, egal was kommt«, sagte er in Bezug auf die aktuelle Lage. »Wir mussten uns der Situation anpassen«, ergänzte Unbehaun-Maier. Corona habe einen Schnitt gemacht, denn man sich nicht vorstellen könne, erklärten beide. Der Start nach der Eröffnung war schleppend, es gab bei den Buchungen 3.500 Absagen und keine Oldtimer von Auswärts, berichtet Hermann Maier. »Es wird noch eine Weile dauern, bis der Corona-Schock verarbeitet wird«, schließt er. Aber es geht dennoch aufwärts.

»Wir stehen im engen Kontakt mit der Stadt Singen, de OB und dem Kulturamt. Die Zusammenarbeit ist exzellent«, so das MAC-Ehepaar, das auch mit dem Theater »Die Färbe« im Gespräch für eine Zusammenarbeit ist. Und auch OB Häusler hob an diesem Abend das kulturelle Engagement der Maiers hervor. »Ihr habt eine unglaubliche Strahlkraft auch über Grenzen hinweg.« Ferner dankte Häusler dem Kulturförderkreis, der immer wieder aufzeigt, »was die Raumschaft an talentierten Künstlern zu bieten hat.«

Der »Kultur-Mensch« als Frau

Am Donnerstagabend konnte jedoch nicht nur das bereits bekannte Prototyp bestaunt werden, der bei der Verleihung im Herbst präsentiert wurde und eine Frauenfigur aus Pappmaché darstellt, sondern auch der eigentliche Preis, den Antonio Zecca kreiert hat.

Das 20 mal neun Zentimeter große Kunststoff-Objekt aus dem 3D-Drucker mit einer Zeichnung des Prototyps in der durchsichtigen Säule fand bei dem Ehepaar Maier großen Anklang, denn Zecca konnte ein vieles, was die beiden Museen zu bieten haben, einfangen.

So stellt die Figur den »Kultur-Menschen als Frau dar«, erklärt der Künstler im Gespräch. Ganz nach dem männlichen Vorbild, die Oscar-Trophäe, soll der Preis die höchste Auszeichnung im kulturellen Bereich darstellen. Die silberne Figur steht auf einem Sockel, der den Hontes repräsentiert und somit einen Bezug zur Region schafft. Bei genauerem Hinsehen, kann man aber auch die Silhouette eines Autos erkennen und schafft eine Referenz zu den Museen und den Preisträgern, beschreibt Zecca sein Werk.

Zudem hält die Frau einen goldenen Apfel in der rechten Hand, als Zeichen der kreativen Fruchtbarkeit. Diese Abbildung findet sich im Kunstobjekt wieder. »Das Objekt verfügt noch über eine technische Spielerei«, so Zecca weiter, »denn die verschiedenfarbigen Lichter schaffen ebenfalls einen Bezug zum MAC«, verrät der Künstler.

- Graziella Verchio