Aktionstag des neuen Sozialkreises
„Mehr Respekt – weniger wegschauen“

Symbolbild Heinrich Weber Platz | Foto: Archiv SWB
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Singen. Armut ist in Singen Thema, die Stadt ist im Landkreis sozusagen ein Hotspot, denn geschätzt rund 20 Prozent der der Kinder in der zentralen Innenstadt leben in Familien, die Bürgergeld beziehen, sagt Udo Engelhardt, Vorsitzender der Tafeln im Landkreis und auch Vorsitzender des Vereins Kinderchancen. Weitere geschätzte 5 Prozent der Kinder lebten zudem in Familien, die den Niedriglohnsektor zuzurechnen seien, schätzt er. Die Armut betrifft immer Familien, bis hin zu den Kindern, die oftmals stigmatisiert werden.

Der im letzten Jahr von den Trägern der Wohlfahrtspflege neu formierte "Sozialkreis Singen" möchte das Thema unter der Überschrift "Mehr Respekt – weniger wegschauen" am kommenden Samstag, 14. Oktober, von 11 bis 13 Uhr mit einem Aktionstag in die Öffentlichkeit tragen und damit auch aufzeigen, dass gegen Armut geholfen werden kann. Denn Armut ist sehr oft mit Scham besetzt, nicht wenige Menschen scheuen sich, Unterstützungen zu beantragen und verbauen sich und ihren Familien Chancen.

Der Aktionstag in Singen auf dem Heinrich-Weber-Platz, der im Rahmen von der Landesarmutskonferenz mit weiteren Partnern der landesweiten Kampagne unter dem Titel "Armut bedroht alle" durchgeführt wird, will zu diesem Thema plakativ informieren und dafür sorgen, dass weniger weggeschaut wird.
Nach einer Begrüßung zum Auftakt durch die Stadt Singen als Partner der Sozialrunde sollen Statements zu "Wie fühlt sich Armut an" auf der Bühne gegeben werden. Damit soll dem Thema eine Stimme gegeben werden, so die Vorstellung der Vertreter der Sozialrunde. Es wird musikalische und künstlerische Beiträge geben und die Tafel wird die Besucher bewirten. Die Moderation der Veranstaltung übernimmt Reinhard Zedler, ehemaliger Kreisgeschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt.
Auf dem Heinrich-Weber-Platz werden eine ganze Reihe von Infoständen der Partner des Singener Sozialkreises vertreten sein: Das sind die Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Diakonie, die agj-Obdachlosenhilfe, Singener Tafel, der Integrationsverein "InSI", der Verein Kinderchancen und die Stadt Singen.

Menschen in prekären Lebenslagen – in Armut – bekämen die Auswirkungen der gegenwärtigen Krisen mit voller Wucht zu spüren, die von der Armutskonferenz wegen ihrer umwälzenden Auswirkungen als "Zeitenwende" bezeichnet wird. Die Situation gleiche einem Ausnahmezustand, der von finanziellem Mangel, sozialem Ausschluss und großer persönlicher Unsicherheit geprägt sei, so die Veranstalter der Landesarmutswoche in ihrem Aufruf. Drastisch gestiegene Verbraucherpreise, der allgemeine Vertrauensverlust in demokratische Strukturen und Institutionen verstärkten diesen Trend und führen bei einem Teil der Betroffenen zu Rückzug, Isolation und Verelendung. Genau dagegen will der Aktionstag "Mehr Respekt – weniger wegschauen" am kommenden Samstag ein Zeichen setzen.

Autor:

Redaktion aus Singen

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