Tausende Besucher beim Umzug am Sonntag
Schlatt wird zum großen Narrennest der Region

Foto: Uwe Johnen
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Singen-Schlatt. Über 1.700 Hästräger zogen am vergangenen Sonntag durch das 1.000 Seelendorf Schlatt unter Krähen und brachten eine tolle Stimmung in das Publikum. Sowohl die Gäste als auch die Narren, welche in Scharen in das kleine Dorf zum Feiern strömten, ließen sich durch den Wettergott in keiner Weise die Laune verderben. Dieser ließ es hin und wieder mal leicht regnen, doch die Narren feierten unbeirrt und unbeschwert ihren Narrentag.
Die Breame hatten zum »Narrentreffen light« eingeladen, dem Treffen der Landschaft Rosenegg. 22 Gruppen waren der Einladung gefolgt, inklusive einer Gastgruppe aus der Nellenburg, einer aus der Höri-Bodman und zwei aus Hegau-Randen.

Es war unglaublich, was dieser kleine Verein mit 45 Mitgliedern für diesen Tag auf die Beine gestellt hatte. »Ohne die Mithilfe unserer Vereine und Helfern aus der gesamten Umgebung hätten wir das nie geschafft«, berichtete Zunftpräsident Jochen Metzger dem WOCHENBLATT. Da habe wirklich jeder mitgeholfen. Im ganzen Dorf sorgten 22 Besenwirtschaften für das leibliche Wohl. Diese waren so gut besucht, dass es an einigen Zelten schwierig war, hinein zu gelangen. Wie viele Besucher gekommen waren, konnte an dem Tag niemand sagen, dass aber mindestens 3.000 Bändele verkauft worden waren, war sich der Zunftpräsident sehr sicher.

Und so begeisterten die Katzen, die Muckenschöpfer, die Biber, Kartoffeln, Hobelgeißen, Hexen, Frösche, Ratten und all die anderen Figuren mit den tollen Masken und Häse Groß und Klein am Straßenrand, die dicht an dicht standen. Eines der vielen Highlights zeigte die Bengelschiesser-Zunft aus Böhringen, die mit ihrer Kanone angereist war und diese vor der großen Bühne, die neben dem Rathaus aufgebaut worden war, mit lautem Knall zündeten. Auch die Hexen des Friedinger Narrenvereins Kä-Stock fielen mit ihrer verräucherten Hexenküche auf.

Breame als guter Gastgeber locken viele Menschen ins Narrennest

Keine andere als die Landvögtin von Rosenegg Ulrike Wiese moderierte rund 90 Minuten lang von der großen Bühne herunter in spontaner und leidenschaftlicher Weise das Geschehen, wobei sie zu jeder Gruppe unglaublich viel zu erzählen wusste. Sogar dem WOCHENBLATT widmete sie eine besondere Ehre, lief doch in ihrem Ursprungsverein Neu-Böhringen unser Redakteur Philipp Findling mit, »als Selbstversuch«, wie sie schmunzelnd moderierte. Ergänzt wurde die grandiose Maskenparade durch die zahlreichen Musikgruppen, den Fanfarenzügen und Guggenmusik, die nicht nur während des Umzugs für klasse Stimmung sorgten, sondern schon davor und vor allem auch nach dem Umzug.

Lust am Spielen, am Feiern, am Närrischsein, das war die Devise an diesem Nachmittag. Daher war der Umzug zwar das Highlight des Tages, aber noch lange nicht das Ende. Die Narren und die Gäste strömten anschließend in die Besenwirtschaften, allen voran in die feurige Narrenbeiz im Feuerwehrhaus, zum sinkenden Schiff, dem Breameschopf oder den Hegauer Burghexen. Auch in den anderen Besenwirtschaften wurde noch lange kräftig gefeiert.

Autor:

Uwe Johnen aus Singen

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