Zoll hat inzwischen Arbeitsgruppe gebildet um den Übergriffen auf Beamte zu entgegnen
Grüne Zettel seit 2016 mit rückläufiger Entwicklung

Hauptzollamt | Foto: Sie stellten die Bilanz des Hauptzollamt Singen vor: Pressesprecher Mark Eferl, die stellvertretende Leiterin Bertine Geyer, Leiter Kai Dade, Siegfried Schaub und Markus Beck, Fachgebietsleiter Schwarzarbeit. swb-Bild: ly
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  • hochgeladen von Oliver Fiedler

Singen (ly). Premiere hatte bei der diesjährigen Bilanz-Medienkonferenz des Hauptzollamt in Singen die zum 1. März eingeführte neue Dienstkleidung: statt grüner Uniformen tritt auch der Zoll nun in Blau auf. Dass der Bund beim Zoll eine stattliche Einnahmequelle hat lässt sich aus der Summe von 141 Milliarden Euro bilanzieren und stellt somit die Hälfte der an den Bund zufließenden Steuern dar.

Ein Schwerpunkt war im vergangenen Jahr die Bekämpfung der Schwarzarbeit. Fachgebietsleite Markus Beck bilanzierte auf diesem Gebiet eine festgestellte Zunahme von rund 20 Prozent. Dies vor allem im Sektor Bau, jedoch ebenso im Bereich Einzelhandel, Gastronomie, Taxi- und Speditionsgewerbe. Denn "kein Unternehmen, welches seine MitarbeiterInnen ordnungsgemäß beschäftigt, kann preislich mit Schwarzarbeitern konkurrieren," so Beck.

Die stellvertretende Leiterin des Hauptzollamts Bertine Geyer nutzte die Gelegenheit das Hauptzollamt Singen und seine Streuereinnahmen vorzustellen. Denn immerhin hat dies im zurückliegenden Jahr die stolze Summe von rund 2,548 Milliarden Euro eingenommen und trägt somit seinen Teil zum Bundeshaushalt bei.

Eine rückläufige Entwicklung nahmen dabei die" berühmt- berüchtigten" grünen Ausfuhrzettel ein. 2016 noch auf hohem Niveau, sieht der Leiter des Hauptzollamtes Kai Dade nun eine gewisse Sättigung als gegeben. Insgesamt werden die Entwicklungen beim Wechselkurs, bei der der Franken wieder Terrain gut machen konnte, als Ursache gesehen.

Seit April 2014 ist das Singener Hauptzollamt außerdem zuständig für den Einzug der Kfz-Steuer im Regierungsbezirk Freiburg womit damit für 2018 Steuereinnahmen von über 260 Millionen Euro resultiert werden konnten.

Beim manchmal etwas heiklen Thema Bargeldkontrollen ins helvetische Ausland wurden über 10,8 Millionen Euro als unangemeldet festgestellt, das Resultat - 64 Bußgeldanzeigen. Beim versuchten Schmuggel mit Waffen wurden Totschläger, Schlagringe oder Würgehölzer beschlagnahmt sowie Waffenteile und rund 570 Waffen.

Auch den Zoll beschäftigt extrem der Nachwuchsmangel. "Die Babyboomer sind angetreten um abzutreten," versinnbildlichte Siegfried Schaub Sachgebietsleiter FKS/Schwarzarbeit die Problematik. Dass verbale Beleidigungen bis hin zur Körperverletzung auch ZöllnerInnen betrifft, daraus machte Kai Dade keinen Hehl und informierte dass kürzlich dazu eine Arbeitsgruppe gebildet wurde.

Spektakuläre Fälle beim schmuggeln ins/aus dem Nachbarland gab es etliche. Unecht und unverzollt ist da das Stichwort, denn von gefälschter Markenkleidung/Schuhe bis Bargeldschmuggel, in einem speziellen Fall versteckte ein Reisender sogar über 160.000Euro im Auto, konnten Erfolge auch gemeldet werden als der Zoll eine Luxuskarosse im Wert von 300.000 Euro sicherstellte.

Mittlerweile hat das Hauptzollamt Singen, welches insgesamt rund 852 Beschäftigte im Bezirk hat neben dem Hauptsitz im kleinen Hegautower im DAS 2 und drei weiteren Gebäuden 14 Büros angemietet für den Einsatz für Bürger, Wirtschaft und Umwelt.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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