Neue Linie erfolgreich im Gemeinderat mit Vertagungsantrag
Kurtaxe muss in Singen weitere Runde nehmen

Hotel Singen | Foto: Hotel Singen

Singen. Das Thema Elektronisches Meldewesen und Kurtaxe für die Beherbergungsbetriebe in der Stadt Singen muss noch eine weitere Runde absolvieren. In der Gemeinderatssitzung am Dienstag war eine Initiative der »Neuen Linie« zur Verschiebung einer Abstimmung erfolgreich, obwohl der Finanz- und Verwaltungsausschuss eine Woche zuvor eine einstimmige Empfehlung für die Einführung beschlossen hatte.

Für die erneute Diskussion hatte eine Unterschriftenliste von 14 Hoteliers beziehungsweise Gastronomen mit Übernachtungsangebot gesorgt, die bei der »Neuen Linie« auflief. Für deren Fraktionssprecher Dirk Oehle ergebe sich hier ein ablehnendes Bild, bei dem sich auch die Frage stelle, inwieweit die Hoteliers hier in die Entscheidungsfindung eingebunden worden seien. Hier gebe es also noch weiteren Diskussionsbedarf, mahnte Oehle an. Dem schloss sich die FDP-Fraktion inhaltlich an: man müsse hier nochmals das Gespräch führen aufgrund der Skepsis. Grünen-Gemeinderätin Dr. Isabelle Büren-Brauch wunderte sich über die späte Reaktion der Hoteliers. Über das Thema Kurtaxe werde schon seit 2016 immer wieder im KTS Betriebsausschuss diskutiert, jetzt sei eigentlich der Zeitpunkt zur Entscheidung. Auch Franz Hirschle von der CDU bemerkte, dass ein elektronisches Meldewesen wie Kurtaxe eigentlich Standard seien - und sein sollte.

Das bestätigte auch die Geschäftsstelle von Regio-Tourismus für den Landkreis. In den anderen Kreisstädten Konstanz, Radolfzell, Stockach und vielen anderen auch kleineren Gemeinden von Allensbach bis Steißlingen würde die Kurtaxe längst erhoben. Die Höhe legten die Kommunen selbst fest, die daraus auch Angebote für die Besucher entwickeln. In Konstanz betrage sie 2,50 Euro, in Stockach dagegen einen Euro.

Einige Verwunderung herrschte über den Vorstoß der Hoteliers auch auf der Verwaltungsbank. Katrin Fuchs von der Stabsstelle Tourismusentwicklung sagte auf Anfrage, dass die Hotels im Vorfeld der Sitzung Mitte Januar angemailt wurden. Es habe keinerlei Rückmeldung gegeben.

Das mit der Einführung der Kurtaxe verbundene elektronische Meldewesen wird als substanziell für die weitere Entwicklung des Tourismus als Wirtschaftsfaktor für die Region gesehen. Bisher unterliegen der flicht nur Beherbergungsbetriebe mit mehr als 9 Hotelbetten. Daher habe man keinerlei Überblick über die Gäste bei kleineren Unterkünften. Und auch vom Statistischen Landesamt bekomme man die gesammelte Zahl aller Übernachtungen, wisse aber nie ob die Gäste hier zu Ferienzwecken kommen oder zum Beispiel aus beruflichen Gründen. Für das Meldesystem brauche man auch nicht mehr als einen Computer mit Internetanschluss und einen Drucker.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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