Wichtige Würdigung im Vorfeld des Jubiläums

Theresienkapelle wird zur Gedenkstätte

Singen. Die Singener Theresienkapelle soll nun offiziell als Gedenkstätte durch die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg geführt werden. Das gab der Förderverein Theresienkapelle in einer Pressemitteilung bekannt. Danach ist die Kapelle nun in einer Liste von 70 Gedenkstätten der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten aufgenommen worden, mit der an die Zeit des Nazi-Regimes erinnert werden soll. Für die Vorsitzende des Fördervereins, Carmen Scheide, wirft die Würdigung bereits ein Licht auf die geplanten Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag der Einweihung der Kapelle, die im kommenden Jahr begangen werden soll.

Im November 1947 wurde die kleine Kapelle in der Singener Südstadt von deren Erbauern mit der Genehmigung der französischen Besatzungtruppen eingeweiht. Kriegsgefangene erbauten zuvor unter dem französischen Capitaine de Ligny auf einem Luftschutzbunker die „Gefangenen-Kapelle“, die dann Theresia geweiht wurde. Die Kapelle mit ihren besonderen Glasfenstern (inzwischen rekonstruiert) gilt überhaupt als einmalige Einrichtung. Seit einigen Jahren kümmert sich ein rühriger Förderverein nicht nur um den Erhalt der Kapelle, sondern auch um die Wahrnehmung in der der Öffentlichkeit. Alljährlich findet dort auch jeweils die Erinnerungsfeier zum Ende des 2. Weltkriegs in der Kapelle jeweils am 8. Mai statt. Auch dadurch wird die Kapelle zum Symbol der Versöhnung und des Friedens.

Weitere Gedenkstätten in der Region auf der Liste sind bereits das jüdische Museum in Gailingen, die Jacob-Picard Gedenkstätte in Wangen und der Goldbacher KZ-Stollen in Überlingen am See. Als Gedenkorte werden zudem des SS-Schießstand in Radolfzell und die ehemalige SS-Kaserne Radolfzell geführt.

- swb