Spontane Aktion der Praxis Tränkle
Der Hegau hilft Epilepsiezentrum in der Ukraine

Dr. Rolf Tränkle von der „Nervenärztlichen Gemeinschaft Singen", seine Mitarbeiterin Alla Orlova, die gerade die Facharztausbildung macht, und Ines Kuhlicke freuen sich über die erste geglückte Hilfslieferung von Epilepsie-Medikamenten in die Südukraine.  | Foto: swb-Bild: of
  • Dr. Rolf Tränkle von der „Nervenärztlichen Gemeinschaft Singen", seine Mitarbeiterin Alla Orlova, die gerade die Facharztausbildung macht, und Ines Kuhlicke freuen sich über die erste geglückte Hilfslieferung von Epilepsie-Medikamenten in die Südukraine.
  • Foto: swb-Bild: of
  • hochgeladen von Oliver Fiedler

Singen. Der Krieg der Truppen Putins gegen die Ukraine erzeugt viele Facetten der Not. Denn was ist mit Patienten, die an Epilepsie leiden und dringend auf die regelmäßige Einnahme von entsprechenden Medikamenten angewiesen sind, aber durch den Krieg die Nachschubwege unterbrochen sind? Vor dieses Problem sah sich plötzlich die in Singen in der Praxis Tränkle praktizierende Nervenärztin Alla Orlova gestellt, die aus der Ukraine stammt und hier über die Praxis in Singen gerade dran ist an ihrer Facharztausbildung. Der Hilferuf war dringend aus der südukrainischen Stadt Czernowitz, wo sich eines der beiden großen Zentren des Landes für die Behandlung von Epilepsie befindet. „Wenn man nicht regelmäßig Medikamente einnimmt, ist die Gefahr nicht klein, an einem Epilepsieanfall auch zu sterben", macht Dr. Rolf Tränkle deutlich. Deshalb gab es auch in der Region einen lauten Hilferuf zum Thema, der an die Ärzte wie auch an Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen ging. Nicht nur viele Medikamente aus den Beständen kamen da zusammen, auch rund 5.000 Euro seien in Windeseile zusammengekommen, auch mit Unterstützung der Lions-Gruppe Radolfzell-Singen, der Rolf Tränkle angehört. Doch auch zur „Lieferung" der dringend nötigen Medikamente war Erfindungsreichtum nötig, wie Alla Orlova im Gespräch mit dem Wochenblatt erzählte. Schließlich erwies sich die klassische Post als bester Partner. Die wertvolle Fracht ging letzte Woche als Paket in einen Ort an der ukrainisch-rumänischen Grenze unweit von Czernowitz, von dort konnten Mitarbeiter von Dr. Kruszynski, der das Epilepsiezentrum leitet, über die Grenze kommen, um die Pakete und damit den dringend notwendigen Nachschub in die Klinik zu holen. Weil die normalen Nachschubwege weiter abgeschnitten sind, werden wahrscheinlich noch weitere Lieferungen nötig sein, sagt Alla Orlova, die hier auch ihrer Kollegin Ines Kuhlicke herzlich dankt, die sie bei dem Beschaffen, Organisieren und Packen tatkräftig unterstützt hatte.
Das Gesundheitssystem in der Ukraine ist mit unserem nur schwer zu vergleichen. Denn dort gilt noch die Gesundheitsversorgung ohne gesetzliche Krankenversicherung aus den Sowjetzeiten. Das bedeutet für Menschen mit chronischen Krankheiten wie Menschen mit Behinderung oft harte Schicksale.

Autor:

Presseinfo aus Singen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

3 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.