Fiedlers Tag vom 8. März 2019

Viel Arbeit hat in diesen Tagen die kantonale Abteilung Energie im Thurgau zu bewältigen. Im Rahmen der öffentlichen Auslegung ihres Richtplans Windnergie, der unter anderem einen Windpark auf dem Seerücken oberhalb von Salenstein - Reutenen ausweisen will, sind laut Medienberichten im Thurgau rund 1.500 Eingaben eingegangen. Die meisten davon kritisch, aber auch ein Anteil postiver Statements. Schwer wiegen dabei Einsprüche wie die des Landkreis Konstanz, der unbeachtet der Gewächshäuser auf der Reichenau durch die Fernsicht auf mögliche Windräder das Unseco-Weltkulturerbe Reichenau gefährdet sieht. Eine potenzielle Machbarkeit des Windparks hätten mögliche Investoren für das Gebiet bereits abgeklärt und gingen davon aus, dass die Windmengen ausreichend seien für eine auskömmliche Nutzung. Trotz der vielen Einsprachen geht man davon aus, dass der zu zu erstellende Mitwirkungsbericht in einigen Wochen dem Regierungsrat vorgelegt werden kann, der das Geschäft im Mai oder Juni dem "Großen Rat" des Kanton Thurgau zu weiteren Entscheidung über den Kantonalen Richtplan Windenergie vorlegt. Es könne da gut sein, das aufgrund der eingereichten Positionen das eine oder andere der sechs im Plan derzeit aufgenommenen Potenzialgebiete anders eingestuft werde, wird in den Berichten angedeutet. Das letzte Wort haben freilich immer die jeweiligen Standortgemeinden, denn die müssen letztlich eine sogenannte "Zonenplanänderung" beschließen, die den Bau solcher Windnergieanlagen in Waldgebieten erst ermöglichen würde. Der Kanton Thurgau hat sich zum Ziel gesetzt, 10 bis 15 Prozent seines Strombedarfs aus Windenergie decken zu wollen.