Arbeitskampf um acht Prozent
Metaller streiken für höhere Löhne

Die IG Metall hat in Singen zu Warnstreiks aufgerufen. Rund 2500 Beschäftigte sind dem Aufruf gefolgt und haben die Arbeit niedergelegt. swb-Bild: Tobias Lange
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  • Die IG Metall hat in Singen zu Warnstreiks aufgerufen. Rund 2500 Beschäftigte sind dem Aufruf gefolgt und haben die Arbeit niedergelegt. swb-Bild: Tobias Lange
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Singen. Sie waren schon von Weitem zu hören: Auf dem Alusingen-Platz vor Constellium in Singen sind am Mittwochmittag gut 500 Beschäftigte der Metall-Industrie zusammengekommen, um für höhere Löhne zu demonstrieren. Aufgerufen zu dem Warnstreik hatte die IG Metall Singen, die am Ende - inklusive Schichtbetrieb - von rund 2500 Streikenden ausging.

"Man sieht, dass die Leute richtig sauer auf den Arbeitgeberverband sind", sagte Frederic Striegler, zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Singen. Sie seien unzufrieden mit den Angeboten, die bislang seitens der Arbeitgeber gekommen sind. Ähnlich drückt sich Salvatore Valentino, Vertrauensperson bei der Amcor Flexibles SIngen GmbH, aus. Die Arbeitnehmer wollen gerne arbeiten, aber zu einem vernünftigen Lohn. Er erhofft sich nun Entgegenkommen vonseiten der Arbeitgeber: "Wir haben ein Zeichen gesetzt, jetzt soll der Arbeitgeber auch ein Zeichen setzen."

Heike Gotzmann von der Arbeitnehmerseelsorge argumentierte, dass höhere Lohn nur gerecht sei. "Ihr habt quasi den Kuchen gebacken", sagte sie hinsichtlich der Umsätze der Unternehmen. "Warum solltet Ihr nicht ein Stück abbekommen?" Sie beschrieb die Ängste der Menschen, trotz Arbeit die steigenden Lebenshaltungskosten nicht mehr bezahlen zu können, und appellierte an das Demokratiegefühl. "Tarifauseinandersetzungen sind ein wichtiger Bestandteil unseres Systems", sagte sie. "Ihr verkörpert die Demokratie, wenn Ihr hier steht."

Auch Thomas Fuchs, Betriebsratsvorsitzender bei der 3A Composites GmbH, motivierte die Streikenden. "Wir kämpfen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln für acht Prozent mehr." Er warf den Arbeitnehmern vor, sich in den Verhandlungen nicht zu bewegen. Line Burow von der BCS Automotive Interface Solutions GmbH in Radolfzell vertrat die jungen Mitarbeiter. "Für uns als Jugend geht es nicht nur um die Gegenwart, sondern auch um die Zukunft", sagte sie.

Helene Sommer, erste Bevollmächtigte der IG Metall Singen, zeigte sich zuversichtlich. Ziel der Verhandlungen seien eine angemessene Einmalzahlung sowie eine monatliche Entgelterhöhung mit einer passenden Laufzeit. "Das kriegen wir hin", sagte sie und betonte, dass die Metaller verhandlungs- und einigungsfähig seien. "Wenn es ein Ergebnis gibt, rollen wir die Fahnen wieder ein und alles ist gut."

Einen besonderen Beitrag brachte Bernhard Widmann, Betriebsratsvorsitzender bei Constellium, mit. Er hatte ein Lied komponiert, das er den Streikenden auch gleich vorspielte:

Autor:

Tobias Lange aus Singen

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