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Beiträge zur Rubrik Mediathek

Wafrös alemannische Dialektik vom 7. Februar 2001

Mer woss it so räet, soll mer en ohmächtige Zorn hon, ä Granatewuet, oder soll mer eifach nu no ine diefs Loch vunere Traurigkeit keie, wemer Zeitung i d Hand nimmt, s Radio oder de Fernsäher eischaltet, wos etz grad fascht nu no um des BSE goht. S kursiered jo scho en ganze Huufe Witzle driber, wo mer lache kännt, wenn die ganz Gschicht it so himmeltraurig wär. S woss jo im Augeblick kon Mensch meh, wa mer eigentlich mache sott, dass sich die Seuche it no meh uusbreitet. S onzig wa mer woss,...

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  • 24.01.01

Wafrös alemannische Dialektik vom 17. Januar 2001

En ganz wichtige Körperteil vum Mensch isch der Mund, wo bi uns im Alemannische d Gosch, d Schnorre oder s Maul haißt, wa bime Teil vu de Alemanne s Muul worre isch. Wa wär au de Mensch ohne sei Gosch und wie schä wär's uf dere Welt, wenn alle Leut d Schnorre halte däted! Leider isch no lang it all's, wa de Mensch alle Täg sagt, wa im Hegau »seit« heißt und am See »seet«, weil des wahrscheinlich vu See kunnt, leider isch äbe no lang it all's des, wa a Wörter us de Mäuler kunnt, au nu...

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  • 17.01.01

Wafrös alemannische Dialektik vom 10. Januar 2001

Ons vu däne Wörter, wo total in Verschiss kumme isch, des isch des Wort »Tradition«. Des isch eigentlich ebbes, wa im Lauf vu de Gschicht vu onere Generazion uf die ander wiitergäe wore isch, weil's sich bewährt hot oder weil's de Lüt gfalle hot und alleweil no gfallt. Etz giit's nadierlich Tradizione, die sott me am beschte uf d Mischte keie, weil se iber d Menschheit nu Elend brocht hond. Selle Mensche, wo all nu am Alte kläbed, zu däne saged se Tradizionalischte und ebber wo als...

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  • 10.01.01

Wafrös alemannische Dialektik vom 3. Januar 2001

Des Wort »Konflikt« bedeitet, dass ebbes, wo usenand isch, »kon flickt«. Was aber kon flickt, des hebt nume zämme, drum saged se zu ebbes, wa nume zämme hebt, do sei en Konflikt. Unsere Zeitunge sind voll mit Konflikter, i de Völker, i de Rasse, i de Religione under de Parteie und i de Parteie und ersch recht i de Familie, oder bi de sellene, wo so tond, als ob se ä Familie wäred. Wenn de Vadder und d Modder inen Konflikt groted, kas si, dass de Lade usenand keit, wenn kon flickt, aber...

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  • 03.01.01

Wafrös alemannische Dialektik vom 28. Dezember 2000

Scho wieder Weihnachte und d Welt isch alleweil no'it undergange, obwohl's vor eme Johr etliche profezeit hond, aber erinneret worre bin i des Johr a min Buechtitel, »s wird all bleder«, wo i etz grad um Weihnachte rum die Diskussione im Fernsäeh iber den »Wertewandel« erläbt hon. Mein lieber Scholli, do wird denn en Hufe Scheiß doheregschwätzt, des haltsch schier im Kopf it aus. Jeder schwätzt no gschieder, meglichscht so, dass es kon andere verschtoht. Debei wär die Sach mit dere Menschheit...

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  • 28.12.00

Wafrös alemannische Dialektik vom 20. Dezember 2000

Do kännt i mi maßlos ufrege, aber s hot iberhaupt kon Wert, weil's sowieso kon Wert hot, wemer sich ufregt. Mer macht nu s Herz no meh kaputt, als es bi vill Leut scho isch und me soll nint kaputt mache, wenn's it unbedingt nötig isch. Mer kas aber it verhindere, dass mer sich all wieder mol ufregt und s giit so Zeite, do regt mer sich am laufende Band uf. Mer dät's gern verhindere, aber verhindere mol, dass me sich ufregt! Des kunnt eifach iber om, ob mer will oder it. S isch nadierlich ä...

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  • 20.12.00

Wafrös alemannische Dialektik vom 13. Dezember 2000

Eigentlich mösst ich ä Rente beantrage, weil i ussem Dritte Reich ä schwere Schädigung vu minere Psyche, also en seelische Schade devutrage hon, a dem ich hüt no schwer trag. Weil i mit siebezehne bitzele schwach gebaut worre gsi bi, kone räete Muskle ghet hon, hot min Underoffizier bi de Rekruteausbildung mi all aagschriee: »Mann, lassen sie sich zuscheißen!« Des hot mich beelendet bis hüt, nu wie mer des mache kännt, do bin i bis etz no nie dehinder kumme, aber etz isches mir klar worre. S...

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  • 13.12.00

Wafrös alemannische Dialektik vom 6. Dezember 2000

S isch Mittwochmorge, fimf Minute vor halbe achte. Die Mei schenkt mer grad ä Tässle Kaffee ei, do schellet s Telefon. Jo hier isch d Selma Goerle us em Salemer Tal. Goerle mit »oe«, it mit »ö«. Sie sind doch der Mundartdichter? Sie känned mi it, aber i känn sie. Vum Radio. Wissedse i hör all nu de »S 4«, wäge de Musig. Die Hammerete uf de andere Sender ka unsereins jo it aalose, do wird mer jo verruckt. Und denn kenn i sie vu de Ziitig. Mei Schweschter isch z Hilzinge verhürotet und schniedet...

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  • 06.12.00

Wafrös alemannische Dialektik vom 29. November 2000

S isch Mittwochmorge, fimf Minute vor halbe achte. Die Mei schenkt mer grad ä Tässle Kaffee ei, do schellet s Telefon. Jo hier isch d Selma Goerle us em Salemer Tal. Goerle mit »oe«, it mit »ö«. Sie sind doch der Mundartdichter? Sie känned mi it, aber i känn sie. Vum Radio. Wissedse i hör all nu de »S 4«, wäge de Musig. Die Hammerete uf de andere Sender ka unsereins jo it aalose, do wird mer jo verruckt. Und denn kenn i sie vu de Ziitig. Mei Schweschter isch z Hilzinge verhürotet und schniedet...

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  • 29.11.00

Wafrös alemannische Dialektik vom 22. November 2000

It umesuscht saged se vum November, er sei de Totemonat. S fangt jo scho a mit Allerheilige, denn kunnt de Volkstrauertag, no de Bueß- und Bettag und de Dotesunntig. Und denn isch Näbel und d Wolke hanged hune und rengle duet's au vill. D Böm sind scho kahl und friere duet mer au scho weng ohne Bullover. Des isch die Ziit, wo's vill Lüt it grad eso guet goht, etz wo d Natur abschtirbt. Wenn de do am Morge ufwachsch, egal am Wärtig oder am Sunntig, no möchtsch grad wieder d Bettdecke iber de...

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  • 22.11.00

Wafrös alemannische Dialektik vom 15. November 2000

Bi manche Mensche isch s Läbe iberhaupt ko Läbe, sondern ä onzig's Elend, so wie bi sellere Katharina, zu dere wo se aber nu Kathi gseit hond. S ischere all's, aber au gar all's degege gloffe, denn isch se trüebsinnig wore und hot au no ä Lungeentzündung kriegt. De Dokter hot se welle is Krankehus eiweise, aber sie hot sich gweigeret und isch nu no im Bett gläge, hot nume g'esse und trunke. Sie hot nu no schterbe welle, suscht nint meh. Vum Bett us hot se us em Fenschter luege känne, a die...

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  • 15.11.00

Wafrös alemannische Dialektik vom 8. November 2000

Aber etz hört denn doch bald alles uf. Mir hond doch no glernt, dass de Herr Gott us Staub vum Erdbode de Mensch gebildet hot. Denn hot Er ihm de Lebenshauch i d Nase blose, denn war de erschte Mensch, de Adam, fertig. Denn hot Er alle Tierle gmacht und d Vögele und hot se dem Adam zuegführt, dass der ihne de Name gäe hot und so hond se denn gheiße. Z letscht hot de Herr Gott de Adam eischlofe losse, hot ihm ä Rippe us em Rucke gnumme und die Schtell wieder zuegmacht. Us dere Rippe hot de Herr...

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  • 08.11.00

Wafrös alemannische Dialektik vom 2. November 2000

Wahrscheinlich goht's it nu mir so, dass i momentan inere diefe Depression schteck, do dät i mi jo grad driber wundere, weil jo ganz Deutschland inere Krise schteckt, wo om s Läbe ko Freid meh macht, wo mer am Morge am liebschte gar nime ufwache mecht, weil om s Elend scho us em Briefkaschte aagrinst, wemer Zeitung useholet und die Schlagzeile liest. Dass die baskische ETA wieder zwei oder drei verschosse hot, dass es zwische de Araber und de Israeli wieder Dote gäe hot. Und dass verschiedene...

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  • 02.11.00

Wafrös alemannische Dialektik vom 25. Oktober 2000

Bi uns im Städtle underm Hohentwiel herrsched etz grad ambivalente Gfiihl. Des isch au wieder so ä bled's Fremdwort, des ambivalent. Do wär's am End au besser, me dät sage gmischte Gfiihl, also sotte und sotte Gfiihler iber s gleiche Problem. S handlet sich nämlich um unsere Landesgarteschau, wo mol unsere gsi isch, aber etz nume unsere isch, weil se vorbei isch. Etz wissemer nämlich it, sollemer traurig sei, oder sollemer uns freie. Traurig, weil se vorbei isch und freudig, weil mer se ghet...

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  • 25.10.00

Wafrös alemannische Dialektik vom 18. Oktober 2000

Etz hett beinah de Fortschritt vu de Menschheit en mordsmäßige Satz vürse gmacht, wenn die Europäische Union it no im letschte Augeblick eigschritte wär und die Sach verbote hett. Do hond nämlich amerikanische Firme ä Mischung us Mensch und Schwein patentiere losse welle. Sie hond au scho Embryozelle klont und dass des andere it nochmached, hett die Sach patentiert were solle, aber der Patentantrag isch abglehnt wore. Des sei en »Verstoß gege die guete Sitte und die effentliche Ordnung,« hond...

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  • 18.10.00

Wafrös alemannische Dialektik vom 11. Oktober 2000

Scho oft hon i denkt s wär garit lätz, wenn i mit em HERR-GOTTMundart schwätz, / denn wenn ebber alemannisch verstoht, isches DER,und wer usserm HERR-GOTTverstoht uns no, wer? / Mer schwätzt jo suscht Hochdeutsch mitem liebe Gott, des isch eso glatt und do lauft's om so flott. / Des Hochdeutsch hot all wengle fürnähmer klunge, aber s kunnt it so ussem Herz, s kunnt meh vu de Zunge. / Ä Gebetle i Mundart, isch garit eso schwer, i sag eifach »Lieber Gott, etz los emol her: / I schwätz etz zu Dir...

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  • 11.10.00

Wafrös alemannische Dialektik vom 4. Oktober 2000

Mit uns Deutsche goht's de Bach nab und wie. Etz hond se doch ersch grad inere wisseschaftliche Schtudie feschtgschtellt, dass die deutsche Männer all meh zeigungsunfähig sind, weil angäblich des deutsche Schperma nint meh taugt und etz krieged mir bi dere Olympiade so firchtig uf de Kittel, dass om am Morge bim Zeitungläse scho d Schamröte is Gsicht schteigt. Ganz abgsäeh vu dere internazionale Verschwörung, wo se unsern Dieter Baumann it renne lond, ob- wohl en de oberschte deutsche...

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  • 04.10.00

Vor 5 Milliarden Jahren
Wie alles begann . . .

Vor rund 4,5 Milliarden Jahren begann eine teils flüssige, teils gasförmige Masse von sehr heißen Stoffen eine hauchdünne Schicht zu bilden, die erhärtete. Die Erde war geboren. Vom Hegau oder gar vom Bodensee konnte damals noch niemand sprechen. Der Begriff "unwirtlich" trifft die Bedingungen nicht einmal annähernd, die damals auf der Erde geherrscht haben müssen. Dennoch: Bereits 3,8 Milliarden Jahre vor unserer Zeit müssen die ersten primitiven Lebensformen aufgetaucht sein, zumindest hat...

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  • Redaktion
  • 01.01.00

Vor 14 Millionen Jahren
Die Tropen bei Öhningen

Feuchtschwül steht die Luft selbst auf der Lichtung an dem kleinen See beim heutigen Öhningen. Ein junger Fuchs streunt durchs Gehölz, das schon fast an einen vietnamesischen Dschungel erinnert, und begegnet einem knapp einen Meter großen schwarzen Riesensalamander, der sich seelenruhig zwischen zwei Fächerpalmen den Weg in Richtung Wasser bahnt. Zwei rund zwanzig Zentimeter große Frösche sitzen auf einem Felsen im Wasser und lassen ihre Zungen nach Insekten schnellen. Plötzlich hört man es...

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  • Redaktion
  • 01.01.00

Vor 100.000 Jahren
Wie alt sind wir?

Erst nach dem Einsetzen einer wärmeren Periode, wieder durch große Waldgebiete charakterisiert, haben wir nach den Heidelbergischen Funden Belege frühmenschlicher Existenz. Ein weiterer Schädelfund (1933 entdeckt bei Steinheim an der Murr) datiert in eine Zeit vor ca. 250.000 Jahren und wird von der Forschung als eines frühesten direkten Vorstufen zum homo sapiens angesehen, der homo sapiens steinheimensis. Leider wurden dort bisher keine Werkzeuge gefunden, aber Vergleiche aus dem westlichen...

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  • Redaktion
  • 01.01.00

4.500 Jahre vor Christus
Die ersten Bauern im Hegau

Bei Hilzingen und Singen wurden während des Autobahnbaues Bodenverfärbungen dokumentiert, die auf große über 20 m lange Häuser schließen lassen. Es handelte sich um 4-schiffige Ständerbauten mit lehmverstrichenen Flechtwänden. Bewohnt wurden sie vermutlich von Großfamilien. Der anfallende Müll - Knochen, Tongefäßscherben und Feuersteinsplitter, ab und an auch Brandschutt - entsorgte man in die Lehmentnahmegruben. Im Bereich des neuen Singener Festplatzes, wo sich zwischen 5 000 und 4 500 v....

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  • Redaktion
  • 01.01.00

3.900 Jahre vor Christus
Pfahlbauten - von der Jungsteinzeit bis zur Bronzezeit

Die Ausgrabungen des Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg in Hornstaad, Bodman und Sipplingen erbrachten große Mengen angekohlter Getreide, sogar vollständig erhaltene Ähren, die noch unversehrt im Schutt abgebrannter Pfahlhäuser lagen. Haustiere dürften hingegen in Viehkralen oder Ställen am festen Land untergebracht gewesen sein. Dort befanden sich auch die Feldflächen, deren Bestellung anfangs wohl noch im Hackbau, ab der späten Jungsteinzeit vermehrt mit einfachen Hakenpflügen vor sich...

  • Raum Konstanz
  • Redaktion
  • 01.01.00

800 Jahre vor Christus
Eine erste Hochkultur durch die Kelten

Zum ersten Mal wird ein Volk der Vorgeschichte auch namentlich überliefert. Die alten Griechen nannten die Bewohner nördlich der Alpen "Keltoi", wobei eine Differenzierung unterblieb. Die Etrusker und Römer sprachen von "Galli", die sich nach Cäsar selbst "Celtae" nannten. Ob dem so war wissen wir allerdings nicht. Sicher hingegen ist, dass es ein "einig Volk" der Kelten nicht gegeben hat, vielmehr sind wie bei den "Germanen" viele Stämme unter dem Begriff Kelten zu subsumieren. Als...

  • Raum Konstanz
  • Redaktion
  • 01.01.00

100 Jahre nach Christus
Im Zeichen des römischen Adlers

In den folgenden Jahrzehnten bis um die Mitte des 1. Jhs. n.Chr. wurde die Donaugrenze durch den Bau von Militäranlagen, sog. Kastelle, gesichert. In der zweiten Hälfte des 1. Jhs. n.Chr. wurde die römische Reichsgrenze auf die Höhen der Schwäbischen Alb und an den mittleren Neckar vorverlegt. Seine größte Ausdehnung erreichte das römische Weltreich im Süddeutschen Raum, der den römischen Provinzen Obergermanien und Raetien angehörte, um 150 n.Chr. mit der Anlage des obergermanisch-raetischen...

  • Raum Konstanz
  • Redaktion
  • 01.01.00

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